Stuttgart Surge

Footballer feiern Rekordsieg in brütender Hitze

Das Team von Stuttgart Surge schlägt in der European League of Football (ELF) die Cologne Centurions mit 88:7 – laut Coach Neuman ist es ein „Erfolg zum Vergessen“.

Nicht zu stoppen: Surge-Neuzugang Mike Harley (re.) auf dem Weg zu einem seiner beiden Touchdowns.

© Baumann

Nicht zu stoppen: Surge-Neuzugang Mike Harley (re.) auf dem Weg zu einem seiner beiden Touchdowns.

Von Jochen Klingovsky

Rekordsieg für Stuttgart Surge in der European League of Football: Das Team von Jordan Neuman bezwang bei weit über 30 Grad im Gazi-Stadion die Cologne Centurions mit 88:7. Schon am Ende des ersten Viertels hatten die Gastgeber mit 35:0 (!) in Führung gelegen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Team in einem ELF-Spiel zu diesem Zeitpunkt mal so weit vorne war“, sagte Surge-Boss Suni Musa, „das haben die Jungs richtig gut gemacht.“

Allerdings ging es auch gegen eine der schwächsten Mannschaften der Liga. Die Cologne Centurions hatten bereits ihre ersten vier Spiele hoch verloren (14:63, 0:68, 15:47, 3:57), und sie waren auch diesmal völlig chancenlos. Die Gastgeber erwischten einen super Start. Runningback Kai Hunter erzielte schnell die beiden ersten Touchdowns, danach passte Quarterback Reilly Hennessey auf Mike Harley, ehe der Wider Receiver, der für den verletzten Jeff Cotton während der laufenden Saison nachverpflichtet worden war, mit einem Punt Return einen weiteren Touchdown nachlegte. Runningback Bryan Yankson beschloss schließlich mit seinem Lauf zum 35:0 ein fulminantes erstes Viertel – und in diesem Stil ging es zunächst weiter.

Der Arbeitstag von Quarterback Reilly Hennessey ist früh zu Ende

Nach 52 Sekunden im zweiten Abschnitt passte Reilly Hennessey auf den in der Endzone frei stehenden Florian Lengauer – danach war der Arbeitstag des Quarterbacks beim Stand von 42:0 bereits beendet. Für ihn übernahm Lars Heidrich. Auch einige andere Stammkräfte wurden fortan geschont. Trotzdem punktete Stuttgart Surge munter weiter. Runningback Micah McCullough und Kicker Timo Bronn erhöhten bis zur Pause auf 54:0. „Wir haben uns das Spiel nicht so einfach vorgestellt, ich war ein bisschen überrascht“, sagte Coach Neuman, „die Centurions hatten Probleme, mussten auf ein paar Starter verzichten. Gut war, dass wir uns nicht auf unserer Überlegenheit ausgeruht, sondern unser Spiel durchgezogen haben.“

In der zweiten Hälfte kamen weitere Akteure, die sonst weniger spielen, zu Einsatzzeiten – und einige von ihnen auch zu Erfolgserlebnissen: Die nächsten Touchdowns machten vor 2500 Zuschauern Emil Rabin, Daniel Pedro und erneut Micah McCullough. Dazwischen lag der erste gute Angriff der Gäste: Mitte des dritten Viertels kamen die Kölner erstmals über die Mittellinie und erzielten am Ende des Spielzugs ihren einzigen Touchdown.

Zwei Verletzungen, die schmerzen

Letztlich ging es nur noch darum, ob die Stuttgarter vielleicht sogar dreistellig gewinnen würden – dazu kam es aber trotz des dritten Touchdowns von Micah McCullough nicht mehr. „Im vierten Viertel war es schwierig. Football ist ein sehr physisches Spiel, dazu kommt der Respekt vor dem Gegner“, sagte Jordan Neuman, „man kann nicht aufhören zu spielen, will aber auch keine Verletzungen riskieren. Diese Balance zu finden, ist nicht einfach.“ Und auch nicht richtig gelungen. Kurz vor dem Ende mussten Tobias Braun und Sascha Beck verletzt vom Feld geführt werden. „Das“, sagte Neuman, „war ziemlich frustrierend.“ Ob und wie lange das Duo ausfällt, steht noch nicht fest.

In der nächsten Partie erwartet das Surge-Team wieder einen wesentlich stärkeren Gegner: Am Sonntag, 29. Juni, geht es für die Stuttgarter zu den Munich Ravens in den Sportpark Unterhaching (16.25 Uhr). „Wir müssen uns komplett umstellen, das wird ein Duell auf einem ganz anderen Niveau“, meinte Coach Neuman, „die erste Aufgabe wird sein, den Sieg gegen die Cologne Centurions ganz schnell wieder zu vergessen.“

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Erstellt:
22. Juni 2025, 20:42 Uhr

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