245-Tage-Stresstest der Formel 1: Rekordrennkalender 2022

dpa Paris. Die Reiseabteilungen werden den Turbo einschalten. Die Formel 1 wagt den Superstresstest. Mehr Rennen in weniger Monaten gehen kaum. Und Corona bleibt ein Begleiter. Nur nach Deutschland kommt die Königsklasse wieder nicht.

Der Große Preis von Bahrain wird das erste Rennen der Formel-1-Saison 2022. Foto: Hasan Bratic/dpa

Der Große Preis von Bahrain wird das erste Rennen der Formel-1-Saison 2022. Foto: Hasan Bratic/dpa

Im Rekordkalender der Formel 1 mit 23 Rennen in nur acht Monaten ist kein Platz für Deutschland. Das frühere Gastgeberland mit einst vollen Tribünen und Michael Schumachers Erfolgsfahrten spielt auch im kommenden Jahr in den Planungen der Motorsport-Königsklasse keine Rolle.

Stattdessen kommt es zum lange angekündigten Debüt von Floridas Glitzermetropole Miami und der Rückkehr nach Australien sowie Kanada - nicht aber nach China, Shanghai ist auch raus.

Das geht aus dem Kalender hervor, den die Formel 1 veröffentlichte. Zuvor war das Werk, das den um die Welt reisenden PS-Zirkus auch wieder vor einige logistische Herausforderungen stellen und den Teams mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Arbeit und wenig Schlaf bereiten wird, vom Weltrat des Internationalen Automobilverbandes Fia abgesegnet worden.

Start in Bahrain, Finale in Abu Dhabi

Start ist am 20. März in Bahrain, das Finale steigt am 20. November in Abu Dhabi. Die Saison dauert 245 Tage, sie endet so früh, weil im selben Monat die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar beginnt.

„Wir freuen uns, dass wir den Kalender für 2022 bekanntgeben können, während wir uns auf eine neue Ära in dem Sport vorbereiten mit ganz neuen Regeln, die das Rennfahren noch enger machen sollen“, sagte Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali. Im kommenden Jahr greift ein neues Reglement, das die Aerodynamik der Autos stark verändern wird: Überholen soll erleichtert, die Rennen insgesamt noch packender werden.

„Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr mehr Fans begrüßen zu können“, sagte Domenicali auch, nachdem vor allem die vergangene, aber auch noch die aktuelle Saison in Sachen Fans an den Strecken durch die Corona-Pandemie gelitten hat.

Der italienische Boss der Königsklasse, der einst Teamchef von Ferrari war, betonte allerdings mit Blick auf das Coronavirus und dessen Auswirkungen auch: „Die Pandemie ist immer noch präsent, und wir werden daher weiter wachsam und sicher sein - zum Schutz unseres gesamten Personals und der Gemeinden, die wir besuchen.“

Formel 1 kam bislang gut durch die Pandemie

Auch wenn es einige positive Fälle in der Formel 1, darunter auch Fahrer, gegeben hat, ist der Tross trotz der vielen Reisen bisher erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen.

Und das soll auch 2022 so bleiben. Nach dem Auftakt in Bahrain geht es eine Woche später im nahe gelegenen Saudi-Arabien weiter. Was dann kommt, liest sich - interessant: Melbourne am 10. April, dann zurück von Australien nach Europa, am 24. April wird in Imola gefahren, ehe zwei Wochen später in Miami die Motoren gestartet werden. Weitere zwei Wochen später will die Formel 1 zurück in Europa in Barcelona sein.

Nach einer längeren Phase mit Rennen auf dem alten Kontinent geht es in Übersee weiter. Und wie: Von Sotschi in Russland am 25. September über Singapur am 2. Oktober und Suzuka in Japan am 9. Oktober kommt es zu einem der von allen gefürchteten sogenannten Triple-Headern: drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden. Dann folgen die USA, Mexiko, Brasilien und es geht auf die Ziellinie nach Abu Dhabi.

© dpa-infocom, dpa:211015-99-612864/3

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Erstellt:
15. Oktober 2021, 18:19 Uhr

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