Frühes Aus von Katharina Menz schmerzt

Judoka von der TSG Backnang verliert den ersten Kampf im Leichtgewicht beim Grand Slam im russischen Kazan.

Katharina Menz (oben) fehlte beim Grand Slam das Glück. Archivfoto: Imago

© imago/Sportfoto Rudel

Katharina Menz (oben) fehlte beim Grand Slam das Glück. Archivfoto: Imago

Von Heiko Schmidt

Für Judoka Katharina Menz von der TSG Backnang sollte der Grand Slam im russischen Kazan eine Standortbestimmung vor den Olympischen Spielen in Tokio sein. Die 30-Jährige war im Vorfeld zuversichtlich. Doch es kam gestern anders. In der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm schied die Sportlerin vom Bundesligisten TSG Backnang bereits in der ersten Runde aus. Die Enttäuschung war bei Menz dementsprechend groß.

Auch TSG-Trainer Jens Holderle hatte auf ein besseres Abschneiden seines Schützlings gehofft. „Von der Papierform her wäre der erste Kampf eine machbare Aufgabe gewesen“, sagt Holderle. Katharina Menz traf als 16. der Weltrangliste auf Aisha Gurbanli aus Aserbaidschan, die zwar mehrere Medaillen bei kontinentalen Open-Turnieren gewonnen hatte, aber lediglich auf Platz 33 in der Weltrangliste geführt wird. Zudem: „Beide trafen schon einige Male aufeinander, jedes Mal ging bislang Katharina als Siegerin von der Matte“, so Holderle.

Beim Grand Slam in Kazan war es jedoch anders. Menz agierte zu verhalten und kam nicht richtig in den Kampf. Die Folge waren zwei Strafen für die deutsche Nummer eins im Leichtgewicht. „Anschließend hatte Katharina zwei Chancen gehabt, um ihre Gegnerin aus der Bodenlage zu werfen. Das hat sie aber nicht geschafft“, analysiert Holderle. Die Dritte der Europameisterschaften 2020 kassierte nach einer Kampfzeit von 3:40 Minuten, also vorzeitig, die dritte Strafe und verlor somit wegen Disqualifikation etwas überraschend. „An ihrer Fitness lag es nicht, denn der Level war hoch“, erklärt der Backnanger Coach Jens Holderle. Schließlich hatte Katharina Menz erst kurz zuvor bei einem Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft auf Gran Canaria ausgiebig an der Kraft und der Kondition gefeilt. Allerdings blieb dort vermutlich etwas Kampferfahrung auf der Strecke. Anders kann sich Coach Holderle die Niederlage seines Schützlings nicht erklären. „Zudem entscheiden beim Judo oft nur Kleinigkeiten.“ Letztgenannte führten zum frühen Aus von Katharina Menz. Sie begibt sich bereits am heutigen Donnerstag auf den über 3 000 Kilometer langen Heimweg aus Russland. Der nächste Wettkampf für die Backnangerin steht Anfang Juni mit der Weltmeisterschaft in Budapest auf dem Programm.

TSG-Trainer Jens Holderle verfolgte im heimischen Backnang beim Grand Slam in Kazan nicht nur den Kampf von Katharina Menz. Der Coach nahm auch positiv auf, dass Nathalie Kohlein, die auch zur Backnanger Bundesliga-Mannschaft gehört, gestern in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm ihren ersten Kampf gegen die Russin Anastasia Pavlenko gewann. Im Viertelfinale zog die TSG-Athletin aber gegen die Italienerin Francesca Milani den Kürzeren.

Eine Medaille gab es hingegen für eine andere Sportlerin des Backnanger Bundesliga-Kaders. Theresa Stoll sicherte sich Bronze in der Kategorie bis 57 Kilogramm. „Das ist ein ganz starkes Ergebnis“, freut sich TSG-Trainer Jens Holderle. Stoll behielt nach einem Freilos in Runde eins, anschließend gegen Ulyana Minenkova aus Belarus und Ivelina Ilieva aus Bulgarien die Oberhand. Damit hatte die Sportlerin vom Team aus der Murr-Metropole ihren Pool gewonnen.

Im Halbfinale zog Theresa Stoll aber gegen die spätere Turniersiegerin Helene Receveaux aus Frankreich den Kürzeren. Im Kampf um den dritten Platz behielt die Deutsche jedoch gegen die Koreanerin Jiso Kim die Oberhand. Ebenfalls bis 57 Kilogramm war Amelie Stoll im Einsatz. Die Sportlerin, die auch zur Backnanger Bundesliga-Mannschaft gehört, siegte zunächst gegen die Italienerin Veronica Toniolo. Danach musste sie sich Jisu Kim geschlagen geben. Beim Grand Slam in Kazan werden noch weitere TSG-Sportlerinnen auf die Matte gehen. Martyna Trajdos (bis 63 Kilogramm), Anna-Maria Wagner und Luise Malzahn (beide bis 78) hoffen auf Medaillen.

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Erstellt:
6. Mai 2021, 11:30 Uhr

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