Gelungene Geburtstagsfete sorgt für Stolz

Die Rems-Murr-Dartliga lässt es bei der sportlichen Feier ihres 30-jährigen Bestehens ordentlich krachen. Über 400 Starter sorgen bei der ersten e baden-württembergische E-Dart-Meisterschaft drei Tage lang dafür, dass die Backnanger Stadthalle fast aus den Nähten platzt.

Drei Tage lang flogen in der Stadthalle die Pfeile. Die Rems-Murr-Dartliga veranstaltete anlässlich ihres 30. Bestehens die erste baden-württembergische E-Dart-Meisterschaft. An 35 Automaten ermittelten 400 Starter im Einzel, Doppel und als Team ihre Sieger. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Drei Tage lang flogen in der Stadthalle die Pfeile. Die Rems-Murr-Dartliga veranstaltete anlässlich ihres 30. Bestehens die erste baden-württembergische E-Dart-Meisterschaft. An 35 Automaten ermittelten 400 Starter im Einzel, Doppel und als Team ihre Sieger. Foto: Tobias Sellmaier

Von Uwe Flegel

Irgendwie ist es so ein Mittelding zwischen Entspanntheit, Müdigkeit und Zufriedenheit, das Holger Steck und Jörg Schneider ausstrahlen. Verständlicherweise, schließlich sind der Vorsitzende der Rems-Murr-Dartliga und sein Stellvertreter an der baden-württembergischen E-Dart-Meisterschaft in der Backnanger Stadthalle als Spieler und als Veranstalter beteiligt. Bei beidem beweisen sie durchaus Geschick.

Sportlich, weil Steck und Schneider mit Julian Skaper beim Turnier der Ligaauswahlteams als Haller Löwenbräu Allstars Zweiter hinter dem Esslinger Team FKK Bordsteinschwalben wurden. Organisatorisch, da sie das 30-jährige Bestehen der Rems-Murr-Dartliga mit 400 Startern feierten und die Mammutveranstaltung gut über die Bühne brachten. Dafür opferten Steck, Schneider und ihre vielen Mitstreiter fast eine Woche Zeit. Zum Beispiel um im Vorfeld, insgesamt 38 E-Dart-Geräte in die altehrwürdige Halle auf der Maubacher Höhe zu schaffen. Bis nach Herrenberg ging es per Lkw. „Wir haben am Dienstag angefangen und waren am Donnerstag fertig“, erzählt Steck und Schneider sagt: „Wir haben die Geräte etappenweise eingesammelt.“ Wobei sie nun zu Beginn dieser Woche wieder zurückgekarrt werden müssen.

Eine besondere logistische Herausforderung war das Ganze auch, weil es für die Veranstaltung keine Blaupause gab. Die Landesmeisterschaft in Backnang war die erste ihrer Art, wurde der baden-württembergische E-Dart-Verband erst vergangenes Jahr gegründet. Fünf der insgesamt 19 Dartligen im Ländle waren dort bislang Mitglied. Nach den Titelkämpfen im Murrtal, bei denen die Mitglieder aller 19 mitmachen dürfen, könnte sich die Zahl verdoppeln. „Viele, die bislang noch nicht dabei waren, haben großes Interesse gezeigt, sich dem Verband anzuschließen“, erzählt Steck und rechnet damit, dass künftig elf Dartligen unter das Dach des BWEDV schlüpfen.

Der größte Unterschied zwischen E-Dart und Steel-Dart ist die Pfeilspitze

Wobei sich die Frage stellt, was der Unterschied zwischen E- und Steel-Dart ist. Zweiteres ist in der Öffentlichkeit auf jeden Fall wesentlich bekannter, wird es doch in den großen Ligen, Meisterschaften und bei den großen Turnieren wie der WM im Londoner Ally Pally gespielt. Während dort die Punkte allerdings von Hand zusammen gezählt werden, rechnet beim E-Dart der Automat alles selbst. Anders sind zudem „die Pfeilspitzen“, erklärt Steck. Beim E-Dart sind sie stumpfer und kürzer.

Gleich sind dagegen die Abstände von 2,37 Metern des Werfers zur rund 45 Zentimeter großen Scheibe mit einer Trefferfläche von 34 Zentimetern. „Die besseren Darter in unserer Region spielen meistens beides“, berichtet der 56-jährige Holger Steck, einst selbst Europameister. Könner wie die deutschen Topleute Kai Gotthardt (Esslingen), Marko Puls (Steinheim) und Mario Schulze (Stuttgart), die allesamt bei den Titelkämpfen um den Sieg kämpften. Oder Profis wie der Wiesbadener Max Hopp, der am Samstag als Stargast in der Stadthalle war. Dort stand er für zahlreiche Selfies zur Verfügung, gab Autogramm um Autogramm und stand als Gegenspieler parat. 16 Partien gegen sich hatte er verlosen lassen. Das Duell mit Jörg Schneider gewann er nur mit Mühe. „Er ist zumindest ordentlich ins Schwitzen gekommen“, erzählt der stellvertretende Vorsitzende schmunzelnd. Gegen Michael Klenk von der Rose in Unterweissach floss bei dem Profi, der auch schon auf der Welttour unterwegs war, nicht nur der Schweiß. „Michael war der einzige, der gegen Max gewonnen hat“, berichtet Holger Steck und lehnt sich danach wieder zurück. Am dritten Tag der Veranstaltung wirken er und seine Mitstreiter zwar ein wenig müde, allerdings auch sehr, sehr zufrieden.

Wenn sie in die proppenvolle Stadthalle, das dortige Treiben und auf die Ergebnisliste blicken, dann mit viel Stolz. Auf die Frage, ob die Großveranstaltung ein einmaliges Erlebnis bleibt, kommt jedenfalls ein klares „Nein“ und der Nachsatz: „Wir wollen die Titelkämpfe auch nächstes Jahr austragen, dann vielleicht mit doppelt so vielen Teilnehmern.“ Und vielleicht nicht mehr in der altehrwürdigen Stadthalle, sondern in der neuen Sporthalle daneben, deren Vorgängerbau Karl-Euerle-Halle hieß. „Oberbürgermeister Maximilian Friedrich hat bei seinem Besuch gesagt, dass wir weiterhin auf die Unterstützung der Stadt bauen können“, erzählt Jörg Schneider und Holger Steck fügt hinzu: „Die war aber auch diesmal bereits richtig gut.“

Ergebnisse Alle Titelträger, Duelle und Platzierungen finden sich im Internet unter www.bwedv.de/sb_meisterschaft.php?f=208.

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Erstellt:
28. Mai 2024, 06:00 Uhr

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