Gerechtes 1:1 vor ausverkauftem Haus
9500 Zuschauer sehen ein Unentschieden der besseren Sorte zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem 1. FC Kaiserslautern
Ein Fußballfest vor ausverkauftem Haus – das gab es beim Drittliga-Heimspiel der Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach gegen den Zweitliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern. Auf den Rängen herrschte eine super Stimmung, auf dem Platz sorgten die Spieler beider Teams trotz der Hitze für ein ansehnliches Match, das mit dem 1:1-Unentschieden ein gerechtes Ergebnis hatte.

© Sportfotografie Alexander Becher
Großaspachs Timo Röttger (rotes Trikot) ließ sich kaum aufhalten und erkämpfte sich mit der SG einen Punkt. Foto: A. Becher
Von Heiko Schmidt
Es ist noch früh am Morgen so gegen 8 Uhr. In der Mechatronik-Arena und drumherum gibt es jedoch schon ein reges Treiben. Während sich die SG Sonnenhof Großaspach auf ein ausverkauftes Drittliga-Heimspiel – es ist nach dem Match gegen Dynamo Dresden (0:0 am 4. Dezember 2015) zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte – vorbereitet, stehen schon die ersten beiden Fans des 1. FC Kaiserslautern vor dem Einlass. Bis zum Nachmittag werden es über 6000 Schlachtenbummler aus der Pfalz, die den viermaligen Deutschen Meister lautstark anfeuern. Sie sorgen für Gänsehautfeeling und tränken den Fautenhau in rote Farbe. Es bleibt auch weitestgehend friedlich. Lediglich eine beschädigte Bande hinterließen die Gäste-Fans.
Trotzdem überwiegt bei den Gastgebern die Freude über so einen großen Zuspruch. „Das ist für mich als Spieler ein schöner Ausblick, beim Heimspiel vor vollen Zuschauerrängen zu spielen“, sagt SG-Kapitän Julian Leist. Noch euphorischer sieht es der Coach Sascha Hildmann: „Es ist der Wahnsinn.“ In die gleiche Kerbe schlägt Timo Röttger: „Vor einer solchen Kulisse würde ich gerne jede Woche spielen, es war ein geiles Heimspiel.“ Der Stürmer hat auch seinen Anteil daran, dass für die Schwaben das Ergebnis am Ende beim 1:1 passt. Mit seinem Treffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung ließ er die SG-Fans jubeln. „Das war ein typisches Röttger-Tor, einfach ein super Tor“, lobt Trainer Hildmann. Und Röttger selbst sagt zum 1:0: „Ich habe gesehen, dass der Torhüter etwas zu weit vor dem Tor steht und ich habe es dann einfach mit dem Heber versucht. Der Treffer hat uns aber auch gut getan.“
Schlitzohrigkeit hat auch Coach Hildmann bewiesen, denn er wartete vor dem Spiel mit einigen Veränderungen auf. Zum einen wählte er mit dem 3-4-3 eine recht offensive Ausrichtung seines Teams. Zum anderen gab es drei Wechsel in der Startelf gegenüber dem letzten Match. Kapitän Julian Leist kehrte nach seiner Rotsperre zurück. Außerdem durften Marco Hingerl und Mike Owusu von Beginn an ran. Dafür blieben zunächst Yannick Thermann und Shqiprim Binakaj draußen, Kai Gehring war nach der Roten Karte beim Spiel in Jena gesperrt.
SG-Trainer Sascha Hildmann
verteilt viel Lob an seine Spieler
Hildmann bewies mit den Umstellungen ein gutes Händchen, denn seine Taktik ging auf. „Die Mannschaft hat die Veränderungen sehr gut angenommen“, stellte der Trainer fest. Und er verteilte viel Lob an seine Spieler. Zum Beispiel an Innenverteidiger Korbinian Burger, der zusammen mit Leist und Dominik Pelivan die Dreier-Abwehrkette des Dorfklubs bildete. „Korbinian tut uns gut, er ist auch sehr schnell.“ Positive Worte gab es vom Coach auch für Pelivan: „Er ist ein hervorragender Fußballer und spielt taktisch sehr gut.“ Somit war es auch kein Wunder, dass Hildmann abschließend sagte: „Wir können mit dem Punkt sehr gut leben.“
Hingegen hatte sich Kaiserslautern mehr bei seinem ersten Auftritt in Großaspach ausgerechnet. „Wir hatten mehr Ballbesitz und Torchancen. Deshalb hätten wir gewinnen müssen“, stellte der FCK-Trainer Michael Frontzeck fest. Aber seine Mannschaft fuhr ja nicht mit ganz leeren Händen nach Hause, denn immerhin gab es einen Punkt. Viel Zeit zum Durchschnaufen haben beide Mannschaften nicht, denn es steht eine englische Woche bevor. Bereits am Mittwoch um 19 Uhr müssen die Großaspacher bei der nächsten Aufgabe bei den Sportfreunden Lotte ran. „Wir trainieren erst am Montag um 19 Uhr wieder“, macht Coach Hildmann klar. Mit dem freien Sonntag will er die Regeneration der Spieler fördern, denn das Heimspiel gegen Kaiserslautern hat bei Temperaturen von 37 Grad im Schatten und über 40 Grad auf dem Platz in der Sonne viel Kraft gekostet. Genauso viel, wie zwei unentwegte FCK-Fans an Zeit investierten, als sie in Großaspach schon sechs Stunden vor dem Anpfiff des Spieles vor den Stadiontoren standen.