Götze vor Abschied aus Dortmund - Haaland fühlt sich wohl

dpa Marbella. Erling Haaland steht beim BVB für die Zukunft. Die neue Sturm-Hoffnung aus Norwegen soll im Titelrennen für neuen Schub sorgen. Dagegen scheinen die Tage von Mario Götze in Dortmund gezählt. Beim Weltmeister von 2014 bahnt sich ein Wechsel an.

Mario Götze möchte Dortmund verlassen. Foto: David Inderlied/dpa

Mario Götze möchte Dortmund verlassen. Foto: David Inderlied/dpa

Nahes Debüt von Erling Haaland, baldiger Abschied von Mario Götze - im Kader von Borussia Dortmund stehen weitere Umbauarbeiten an.

Nach der rund 20 Millionen Euro teuren Verpflichtung des von mehreren europäischen Topclubs umworbenen Sturm-Talents aus Norwegen scheinen die Tage des einstigen Weltmeisters beim BVB gezählt. Laut „Bild“ wird Götze seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und ablösefrei wechseln.

Ein Aus von Götze beim BVB käme nicht überraschend. Schließlich verlaufen die Verhandlungen zwischen dem Bundesligisten und dem 27 Jahre alten Mittelfeldspieler über eine Verlängerung der Zusammenarbeit seit Monaten erfolglos. Das Problem: Der Edelreservist steht in der Gehaltsliste weiter oben, als es seine sportliche Bedeutung für das Team widerspiegelt. Doch eine von der Vereinsspitze geplante deutliche Gehaltskürzung will er dem Vernehmen nach nicht hinnehmen.

Jüngste Schlagzeilen über seinen Wechsel zu Hertha BSC schüren die Spekulationen. Der Siegtorschütze des WM-Endspiels 2014 scheint allerdings einen Neustart jenseits der heimischen Liga zu favorisieren. Darauf deutete schon seine Aussage im vergangenen Sommer hin: „Ich gehe jetzt in meine zehnte Bundesligasaison - da ist es logisch, dass das Ausland in den Überlegungen auch mal eine Rolle spielt.“

Direkter Auslöser für eine Trennung wäre der Wintertransfer von Haaland sicher nicht. Doch die Aussichten von Götze auf einen Stammplatz im BVB-Angriff sind damit noch weiter gesunken. Denn der bullige Stürmer von RB Salzburg schließt im Dortmunder Angriff die letzte noch offene Lücke. Nicht nur beim bitteren 1:2 in Hoffenheim zum Abschluss der Hinserie wurde deutlich, dass dem Tabellenvierten ein echter Mittelstürmer mit direktem Zug zum Tor fehlt. Haaland sieht sich als echten Vollblutstürmer: „Ich bin ziemlich geradeaus. Am liebsten renne ich mit dem Ball auf das Tor und mache ihn rein. Das kann ich am besten.“

Neben seiner im Vergleich zu Salzburger Zeiten üppigen Gehaltsaufbesserung dürfte ihn die Aussicht auf einen Stammplatz zum BVB gelockt haben. Deshalb blieb anderen Clubs wie Juventus Turin, Manchester United oder RB Leipzig im Werben um den 19-Jährigen nur das Nachsehen. „Die Verantwortlichen haben mir gesagt. Wir brauchen dich im Sturm. Uns imponiert, wie du spielst. Danach hatte ich das Gefühl: Dortmund und ich - das passt“, sagte der Norweger in einem Interview im vereinseigenen TV.

Noch kann Haaland nicht zeigen, über welch großes Potenzial er verfügt. Eine Knieblessur hinderte ihn in den ersten Tagen der Rückrunden-Vorbereitung in Marbella am Teamtraining. Immerhin stieg er mittlerweile ins Lauftraining ein. Öffentliche Auftritte hat er bisher bewusst gemieden: „Ich will nicht viel reden, sondern so spielen, dass die Leute von ganz allein erkennen, was ich für ein Fußballer bin.“

Einen ersten Test bestand er mit Bravour. Seine Reaktion auf die ihm näher gebrachten Begriffe aus dem Ruhrgebiet wie „Kawenzmann“ und „Malocher“ dürften ganz im Sinne der BVB-Fans gewesen sein. „Genau wie ich - Kawenzman“ kommentierte Haaland lächelnd und fügte hinzu: „Wir sind Malocher, ja.“

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Erstellt:
7. Januar 2020, 10:08 Uhr

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