Frisch Auf Göppingen im Europacup

Großer Respekt vor diesem Abschneiden

Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen hat am vorletzten Spieltag mit einem 33:33 gegen Lemgo Platz fünf und damit die Teilnahme an der European League perfekt gemacht. Dieses Abschneiden verdient Anerkennung, bringt aber auch große Herausforderung mit sich, meint unser Autor Jürgen Frey.

Erleichterung bei Frisch Auf Göppingen und Trainer Hartmut Mayerhoffer über den Einzug in die European League.

© Baumann/Alexander Keppler

Erleichterung bei Frisch Auf Göppingen und Trainer Hartmut Mayerhoffer über den Einzug in die European League.

Von Jürgen Frey

Als Frisch Auf Göppingen vor der Saison das Ziel „Top Sechs“ ausgegeben hatte, blickten sich nicht wenige etwas verwundert in die Augen, wünschten gutes Gelingen, aber glaubten nicht wirklich an die Realisierung. Nun hat der Handball-Bundesligist nach dem 33:33-Krimi gegen den TBV Lemgo Lippe den fünften Platz perfekt gemacht und zum Beispiel personell prominenter besetzte und finanziell besser ausgestattete Clubs wie die Rhein-Neckar Löwen und die MT Melsungen hinter sich gelassen. Dieses Abschneiden verdient höchsten Respekt an die Adresse von Trainer Hartmut Mayerhoffer und seine Mannschaft – daran ändern auch Ausreißer nach unten, wie die Heimniederlagen gegen den HBW Balingen-Weilstetten und den HSV Hamburg sowie das peinliche DHB-Pokal-Achtelfinal-Aus bei GWD Minden, wenig bis nichts.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Frisch Auf und die Lust auf Europa

Der verdiente Lohn für den Anführer der Tabelle „best of the rest“ hinter den großen Vier SC Magdeburg, THW Kiel, SG Flensburg-Handewitt und Füchse Berlin ist der Einzug in die European League. Das weckt Erinnerungen an die grün-weißen Feiertagen bei den EHF-Pokal-Triumphen 2011, 2012, 2016 und 2017, das poliert das Image auf, hilft bei der Sponsorengewinnung und macht den Traditionsclub auch interessanter für Spieler.

Hohe Belastung für Spieler

Doch der Sprung auf die internationale Bühne bringt große Herausforderungen mit sich. Über die Kadergröße muss dringend nachgedacht werden. Denn die Belastung für die Spieler steigt enorm. Im Optimalfall hat ein Teilnehmer 20 Spiele mehr auszutragen als ein Bundesligist, der europäisch nicht vertreten ist.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Interview mit Christian Schöne zum Abschneiden von Frisch Auf

Keiner verlangt von Frisch Auf ein finanzielles Vabanquespiel, doch ohne einen breiteren Spielerkader könnte – bei aller Freude über die Europapokal-Teilnahme – der Schuss in der kommenden Bundesligarunde nach hinten losgehen. Zumal in Jacob Bagersted, dem Abwehrchef, Kapitän und emotionalen Leader, mit der wichtigste Baustein wegbricht.

Kapitän Jacob Bagersted (li.) wird von den Fans bei seinem Abschied gefeiert.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Kapitän Jacob Bagersted (li.) wird von den Fans bei seinem Abschied gefeiert.

Trainer Hartmut Mayerhoffer ist stolz auf den erreichten Platz fünf.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Trainer Hartmut Mayerhoffer ist stolz auf den erreichten Platz fünf.

Überragend: Torwart Daniel Rebmann.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Überragend: Torwart Daniel Rebmann.

Spielmacher Tim Kneule versucht sich durchzusetzen.

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Spielmacher Tim Kneule versucht sich durchzusetzen.

Keeper Daniel Rebmann in Aktion

© Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Keeper Daniel Rebmann in Aktion

Jacob Bagersted wird gefeiert.

© IMAGO/Eibner/IMAGO/EIBNER/Michael Schmidt

Jacob Bagersted wird gefeiert.

Daniel Rebmann wird von den FAG-Fans zum Spieler des Jahres gewählt.

© Baumann/Julia Rahn

Daniel Rebmann wird von den FAG-Fans zum Spieler des Jahres gewählt.

Abänge: Mark Strandgaard, Jacob Bagersted, Janus Smarason, Uhr Kastelic, Nemanja Zelenovic (v.li.).

© IMAGO/Eibner/IMAGO/EIBNER/Michael Schmidt

Abänge: Mark Strandgaard, Jacob Bagersted, Janus Smarason, Uhr Kastelic, Nemanja Zelenovic (v.li.).

Zum Artikel

Erstellt:
8. Juni 2022, 20:54 Uhr
Aktualisiert:
8. Juni 2022, 23:31 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen