Hägele fordert klare Regelungen und starke Signale

Der Präsident des Sportkreises Rems-Murr sieht noch einige offene Punkte bei Coronahilfen für die Vereine und Verbände

Erich Hägele verlangt vom Land klarere Aussagen zu den Hilfen im Sport. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Erich Hägele verlangt vom Land klarere Aussagen zu den Hilfen im Sport. Foto: T. Sellmaier

(skr). Lob und Tadel verteilt Erich Hägele, der Präsident des Sportkreises Rems-Murr, für das Vorgehen der Landesregierung in Sachen Coronahilfen für Sportvereine. Einerseits begrüßt der gebürtige Weissacher die Ankündigung von Susanne Eisenmann, der in der Landesregierung für den Sport zuständigen Ministerin. Andererseits fordert er klare Regelungen für die staatliche Hilfe und ein starkes Signal der Politik für den Sport und das „unverzichtbare Ehrenamt“. Hägele warnt: „Notfallhilfen aus dem Solidarpakt III dürfen nicht zulasten der regulären Sportförderung gehen.“

Für den altgedienten Sportfunktionär ist klar, dass in Sachen Hilfe die Wirtschaft und der Handel absoluten Vorrang haben. Er macht aber ebenfalls deutlich, dass nicht nur diese Bereiche unter den Folgen der Coronapandemie leiden. Die gemeinnützigen Breitensportvereine seien ebenso erheblich betroffen. Auch die an Rems und Murr. Das Signal von Susanne Eisenmann, den Vereinen in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen, sei deshalb im organisierten Sport positiv aufgenommen worden, erklärt der 76-Jährige. Es sei im ersten Schritt richtig, die regulären Fördermittel des Solidarpakts III Sport für Notfallhilfen zumindest nutzbar zu machen. Wichtig sei auch die Klarstellung gewesen, dass Sportvereine mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten unter den Coronarettungsschirmen von Bund und Land Berücksichtigung finden müssen, so der Präsident des Sportkreises Rems-Murr.

Hägele sagt aber auch: „Ich habe Zweifel, ob die Hilfen ausreichen.“ Zum einen sei weitgehend unklar, für welche Aktivität die Vereine die milliardenschweren Pakete von Bund und Land überhaupt in Anspruch nehmen können und wie es mit den finanziellen Schäden bei jenen Vereinsaktivitäten aussieht, die nicht zum wirtschaftlichen Bereich zählen. Zum anderen sei fraglich, wie viel Geld aus dem Solidarpakt Sport des Landes überhaupt als Notfallhilfe eingesetzt werden kann. „Es handelt sich dabei ja um reguläre Fördermittel, die etwa für Baumaßnahmen, Übungsleiterpauschale, Sportgeräte oder Kooperationen gebraucht werden. Daher dürfen für Notfälle umgewidmete Solidarpaktgelder weder jetzt noch in Zukunft zulasten der regulären Sportförderung des Landes gehen“, erklärt Hägele und ergänzt: „Um reguläre Sportförderung und Coronahilfen klar voneinander zu trennen, ist die Einrichtung eines Notfallfonds für Vereine und Verbände unbedingt nötig.“

Klar ist für den bekennenden VfB-Fan auch, dass sich der Bundesliga-Fußball beim Rufen nach Hilfen zurückhalten muss, denn: „Die Existenz der Bundesliga-Vereine muss über die DFL gesichert werden.“ Deshalb hält er es für falsch, dass stündig neue Ideen produziert werden, wie und wann es im Profifußball weitergeht. Hägele sagt: „Es kann im Juni und Juli noch gespielt werden. Geisterspiele aber nur, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht anders geht.“

Gemeinsame Aufgabe und gemeinsames Ziel von Vereinen, Verbänden und Politik sei doch, dass der Sport gut durch die Krise komme und die überwiegend ehrenamtlichen Funktionäre, Trainer, Übungsleiter, Jugendleiter sich nach der Coronakrise wieder begeistert engagieren wollen. „Dazu braucht es verlässliche und klar geregelte staatliche Hilfe und ein starkes Signal der Politik“, stellt der Sportkreis-Präsident abschließend klar.

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Erstellt:
16. April 2020, 11:30 Uhr

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