„Großartige Nacht“: Havertz-Hattrick gegen die Zweifel

dpa London. „Hero!“, schreibt der FC Chelsea auf seiner Homepage über Kai Havertz. Der deutsche Nationalspieler feiert im Ligapokal nicht nur sein Tor-Debüt, sondern ist nach seinen Dreierpack gleich ein Tor-Held!

Kai Havertz (l) feiert den fünften Treffer für den FC Chelsea mit Tammy Abraham. Foto: Alastair Grant/PA Wire/dpa

Kai Havertz (l) feiert den fünften Treffer für den FC Chelsea mit Tammy Abraham. Foto: Alastair Grant/PA Wire/dpa

Nach seiner ersten „magischen Nacht“ im Chelsea-Dress trug 100-Millionen-Mann Kai Havertz den frisch desinfizierten Spielball als Andenken unter dem Arm.

„Ich werde ihn nach Hause mitnehmen und dort die richtige Ecke für ihn suchen“, sagte der deutsche Fußball-Nationalspieler strahlend nach seinem Gala-Auftritt beim 6:0 (2:0) im Ligapokal gegen den Zweitligisten FC Barnsley bei Chelsea TV. Auf der Vereins-Homepage wurde der lächelnde Havertz mit einem Wort abgefeiert: „Hero!“ (Held).

„Schritt für Schritt werde ich fitter. Das Spiel heute war sehr gut für mich, um mehr Selbstvertrauen zu sammeln“, meinte er zufrieden. Das konnte er auch sein: Denn die Hälfte aller Treffer hatte der von Bayer Leverkusen zum Londoner Premier-League-Spitzenclub gewechselte Offensivakteur beigesteuert. Nach dem ersten Hattrick seiner Karriere befragt, antworte er forsch „Ja“. Denn: „Das ist eine große Sache für mich, ich bin sehr happy über diesen Hattrick“, meinte Havertz.

Gemach, gemach! Da seine Tore nicht in einer Halbzeit und auch nicht alle drei nacheinander fielen, war es in Wirklichkeit „nur“ ein Dreierpack - aber überaus sehenswert und immerhin der erste in seinem 153. Pflichtspiel auf Vereinsebene. Aber das war letztlich auch egal.

Zumal die Drei-Tore-Show nur der Anfang gewesen sein soll für den Offensivakteur, der seinen Trainer regelrecht ins Schwärmen brachte. „Das war eine großartige Nacht für Kai, die erste von vielen für ihn“, lobhudelte Chelsea-Coach Frank Lampard nach der Eigenwerbung des deutschen Shootingstars. Die Zweifler, die nach den ersten beiden eher schwachen Auftritten des DFB-Auswahlakteurs für die Blues den Mega-Transfer schon kritisch beäugten, sind vorerst verstummt.

„Es war schwer. Ich habe keine richtige Vorbereitung gehabt und nur eine Woche mit meinem neuen Team trainiert“, berichtete Havertz von den Anfangsproblemen. Dass zudem die Rekordablöse für einen deutschen Fußballer, die bei entsprechenden Erfolgen von rund 80 auf bis zu 100 Millionen Euro anwachsen kann, ganz schön auf den Schultern des Mittelfeldakteurs lastet, versteht sich von selbst. Umso froher war der Tor-Held, dass es im dritten Anlauf mega geklappt hat.

„Ich hoffe, wir können so weitermachen“, meinte er. Vor allem der Wechsel von der Außenbahn auf die Position hinter Stürmer Tammy Abraham, der diesmal Timo Werner ersetzte und zwei Tore für Havertz auflegte, tat diesem sichtlich gut. „Unser Zusammenspiel auf dem Platz war sehr gut“, befand der Deutsche, der von Coach Lampard noch ein Sonderlob erhielt: „Ich bin sehr zufrieden mit Kai. Es war genau so, wie ich mir diesen Abend für ihn vorgestellt hatte.“

© dpa-infocom, dpa:200923-99-684065/5

Chelseas Tammy Abraham (r) gratuliert Kai Havertz zum Hattrick. Foto: Neil Hall/POOL EPA/AP/dpa

Chelseas Tammy Abraham (r) gratuliert Kai Havertz zum Hattrick. Foto: Neil Hall/POOL EPA/AP/dpa

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Erstellt:
23. September 2020, 22:45 Uhr

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