HC Oppenweiler/Backnang leistet sich zu viele Fehlwürfe

In der Dritten Liga ziehen die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang beim Topteam SG Leutershausen mit 29:36 den Kürzeren. Die Murrtaler sind dabei immer wieder dicht dran, aber der erhoffte Ausgleichstreffer gelingt der Mannschaft von Trainer Matthias Heineke nicht.

HCOB-Rückraumspieler Daniel Schliedermann (am Ball) setzte sich mehrfach gut in Szene und erzielte sechs Tore. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

HCOB-Rückraumspieler Daniel Schliedermann (am Ball) setzte sich mehrfach gut in Szene und erzielte sechs Tore. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Sieben Tore Unterschied waren des Guten zu viel. Fakt aber ist aber auch: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang unterlagen der SG Leutershausen zu Recht. Sie fanden beim 29:36 in der Abwehr über 60 Minuten nicht zur erforderlichen Stabilität, um beim badischen Traditionsverein und Topteam bestehen zu können. Außerdem machte sich der HCOB mit einer Vielzahl an vergebenen Chancen das Leben schwer.

Die SG Leutershausen verdiente sich den Sieg durch eine sehr gute Leistung. Die Gastgeber waren gleich zu Beginn der Partie voll da. Die Mannschaft von Trainer Marc Nagel wirkte entschlossener. HCOB-Torwart Stefan Koppmeier war mehrmals mit Glanzparaden zur Stelle, dennoch wuchs der Rückstand an, auch weil die Abwehr gegen Aktionen von Leutershausens Rückraumspieler Kevin Bitz nicht die richtigen Mittel zum Einsatz brachte. Hinzu kam ein klares Offensivproblem bei den Gästen. Sie kamen zwar zu guten und freien Wurfchancen, aber die Trefferquote war schlecht, auch bei 100-prozentigen Gelegenheiten. Immer wieder hatte SGL-Keeper Sebastian Ullrich seine Hände im Spiel. Nach 22 Minuten führten die Gastgeber mit 13:8.

Immerhin bestimmte der HCOB in den Minuten bis zur Pause das Geschehen. Marc Godon hatte gute Momente. Auch übers Tempospiel kamen die Murrtaler nun zu Toren. Philipp Maurer traf über die rechte Außenbahn, Martin Schmiedt über die linke. Kurz vor dem Seitenwechsel waren die Gäste wieder dran. Obwohl Timm Buck Sekunden vor der Pause einen Siebenmeter vergab – und damit die Chance aufs Anschlusstor – hatten die letzten Momente des ersten Durchgangs berechtigte Hoffnung bei den Gästen ausgelöst.

Der HCOB erhält einige Strafzeiten im falschen Moment

Nach dem Seitenwechsel machte der HCOB weiter Druck. Daniel Schliedermann setzte sich wiederholt gut in Szene, der Rückraumspieler erzielte sechs Tore. Die Gäste kamen auf ein Tor heran. Leutershausen profitierte jedoch von zwei Strafzeitentscheidungen. Die cleveren Hausherren nutzten die Überzahl, um sich Luft zu verschaffen. Dann wiederholte sich das Spielchen: Der HCOB arbeitete sich, wieder vollzählig, ein weiteres Mal heran (22:23), schaffte aber das psychologisch wichtige Ausgleichstor nicht. Im Gegenteil: Eine Fehlabgabe kam zur Unzeit. Danach setzte sich das Leiden der ersten Halbzeit fort: die unzureichende Chancenverwertung.

Leutershausen bekam die Partie wieder in den Griff. Die Mannschaft von Ex-Nationalspieler Marc Nagel warf vier Tore Vorsprung heraus und verwaltete diese nun zunehmend sicherer. Torwart Sebastian Ullrich blieb seiner Linie treu, er hielt auch einen vermeintlich Unhaltbaren. Die Gäste probierten es mit einem siebten Feldspieler, erspielten sich damit auch Tore. Aber um wirklich näher herankommen zu können, hätte außerdem die Abwehr zu mehr Stabilität finden müssen. Wirklich gute Phasen hatten dort aber Seltenheitswert.

In letzter Instanz bedeutete das: Leutershausen brachte seinen Vorsprung souverän ins Ziel. Sieben Tore Differenz (29:36) waren ein bisschen zu viel, letztlich kam es darauf aber nicht an. Entscheidender war: Die Murrtaler hatten zwei-, dreimal die Chance, die Partie wieder offen zu gestalten, aber sie schafften es schlussendlich jedes Mal nicht, entschlossen nachzusetzen.

Zwei Siege, zwei Niederlagen, zufrieden ist man beim HCOB mit dem Start nicht. Vor allem deshalb, weil mit dem Spiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck und jenem gegen die SG Leutershausen gleich zwei Partien gegen Topteams verloren gingen. Zumindest eines hätten die Murrtaler gern gewonnen. So stehen 4:4 Punkte zu Buche – und über eine Ausbeute von 6:2 Zählern freuen sich nun die Handballer aus Leutershausen. Pech für Tim Dahlhaus. Er mischte nur anfangs mit, dann musste er mit einer Fußverletzung auf der Bank Platz nehmen. Der HCOB erwartet am kommenden Samstag den TSV Neuhausen/Filder.

SG Leutershausen: Hübe (n.e.), Ullrich – Schreiber (2), Ruf (n.e.), Meddeb (5), Bauer (6), Stippe, Röller (3), Götz (3), Schmitt, Scholz, Haller, Bitz (8), Ulrich (1), Pauli (8/5).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (6), Gehrke (2), Buck (2), Schmid (2), Sigle (4), Dahlhaus, Schmiedt (4), Frank (n.e.), Maurer (3), Bühler (n.e.), Rauh, Godon (2), Düren (4).

Siebenmeter: 5/5:0/1 (Buck scheitert an Ullrich). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Schreiber/zweimal, Röller – Schliedermann, Sigle, Düren). – Schiedsrichter: Fähnle/Schulle (Königsbronn/Oberkochen). – Zuschauer: 500.

Zum Artikel

Erstellt:
26. September 2022, 16:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

Nach der Pause ergreift der HC Oppenweiler/Backnang rasch die Initiative

Die Drittliga-Handballer aus dem Murrtal gewinnen das Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten II noch mit 37:35, trotz eines Rückstands von fünf Toren in der ersten Hälfte. Durch Würzburgs unerwarteten Punktverlust ist der Einzug in die Aufstiegsrunde nähergerückt.

Großaspachs rechter Außenverteidiger Elias Rahn wird für seinen Vorwärtsdrang mit dem Treffer zum 1:0 belohnt. Foto: Alexander Becher
Top

Rems-Murr-Sport

Die Rivalen legen vor und die SG Sonnenhof Großaspach zieht nach

Nach den Siegen des FC 08 Villingen und des 1. Göppinger SV am Vortag ist der hart erkämpfte 2:0-Heimerfolg der Oberliga-Fußballer aus dem Fautenhau gegen den abstiegsgefährdeten VfR Mannheim noch einmal umso wichtiger. Sie verteidigen damit Rang zwei und bleiben am Tabellenführer dran.

Rems-Murr-Sport

Die SG Sonnenhof Großaspach hat noch was gutzumachen

Der Fußball-Oberligist aus dem Fautenhau erwartet den VfR Mannheim. Gegen den gab es im Hinspiel ein 0:3. Nun ist der Tabellenzweite zuversichtlich, dass sich das nicht wiederholt. Auch weil der Ex-Aspacher Nicolas Jüllich krank ist und der Mittelfeldroutinier den Kurpfälzern wohl fehlt.