HC Oppenweiler/Backnang löst das Ticket für die Aufstiegsrunde

Mit dem 38:30-Heimsieg gegen den TSB Horkheim machen die Handballer aus dem Murrtal bereits am vorletzten Spieltag alles klar. Sie dürfen weiterhin vom Sprung in die Zweite Bundesliga träumen, wollen vorher aber noch Meister der Südstaffel der Dritten Liga werden.

Nach der Sirene gab es kein Halten mehr: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang feierten den Einzug in die Spiele, in denen es um den Zweitliga-Aufstieg geht. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Nach der Sirene gab es kein Halten mehr: Die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang feierten den Einzug in die Spiele, in denen es um den Zweitliga-Aufstieg geht. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Souveräner Auftritt der HCOB-Handballer: Der Drittliga-Tabellenführer fertigte Horkheim mit 38:30 ab. Ab der siebten Minute dominierte Oppenweiler/Backnang das Spiel in der Gemeindehalle, lag zeitweise mit bis zu elf Treffern vorne. Den Startplatz in der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga, die Mitte April beginnt, haben sich die Murrtaler damit ebenso gesichert wie das Ticket für den DHB-Pokal in der nächsten Saison. Vorher geht es am Samstag bei der SG Pforzheim/Eutingen noch um die Meisterschaft.

Die Hinspielpleite in Horkheim hatte zur Trennung von Trainer Matthias Heineke geführt. Nach dem erneuten Duell waren beim HCOB nur strahlende Gesichter zu sehen. Die Handballer wurden auf der Ehrenrunde gefeiert, aber der Weg geht noch weiter. Der Klub gilt in der Aufstiegsrunde eher als Außenseiter, aber vielleicht tut sich mit etwas Glück bei der Auslosung und in den einzelnen Begegnungen sowie mit wenig Verletzungspech doch ein Türchen auf. So oder so dürfen sich die Fans auf Highlights freuen.

Die Horkheimer Personalprobleme machen die HCOB-Pläne teils obsolet

Beim Sieg über Horkheim konnten die Gäste die Ausfälle ihrer wurfgewaltigen Rückraumspieler Nick Fröhlich, Janik Zerweck und Oskar Neudeck nicht kompensieren. „Uns haben die Shooter für die Tore aus neun oder zehn Metern gefehlt“, analysierte Trainer Dragos Oprea. Dass der TSB in teils ungewohnter Formation spielte, hatte für den HCOB aber nicht nur Vorteile, befand dessen Coach Volker Blumenschein: „Alles, was wir vorbereitet hatten, war für die Tonne, weil bei Horkheim teils ganz andere Spieler auf dem Feld standen als erwartet. Das hat man am Anfang gesehen.“

Die Gäste schafften bis zum 4:4 (6.) stets den Ausgleich, mit einigen schön herausgespielten Toren. Dann liefen sie sich immer öfter in der HCOB-Abwehr fest. Kam doch etwas auf den Kasten, war es die Beute von Jürgen Müller. Rasch setzten sich die Hausherren ab. 13:9, 17:12, 20:13 – bereits zur Pause deutete alles auf den ungefährdeten Heimsieg hin. Dass mit Außenspieler Florian Frank, Rückraumakteur Ruben Sigle und Keeper Stefan Koppmeier auch bei Oppenweiler/Backnang drei wichtige Akteure fehlten, fiel nicht so stark ins Gewicht, weil die jeweils auf deren Positionen spielenden Akteure gute Leistungen boten. Der HCOB-Trainer verriet später, früh ein gutes Gefühl gehabt zu haben. „Als wir vier, fünf Treffer weg waren, hat man schnell gespürt, dass wir gewinnen werden“, so Blumenschein.

HCOB-Keeper Jürgen Müller entschärft eine Reihe von Würfen

Der Schlendrian kehrte bei den Murrtalern trotzdem nicht ein. Die Abwehr blieb lange Zeit sehr aufmerksam, weshalb Horkheims Rückraumschützen für ihre Treffer hart arbeiten mussten und sich für die Spieler auf den Außenpositionen sowie am Kreis kaum Räume auftaten. Zudem entschärfte Torhüter Jürgen Müller eine Reihe von Würfen. Als er kurz vor Schluss seinen Platz für den Stefan Koppmeier vertretenden HCOB-Rekordspieler Stefan Merzbacher räumte, erhielt er tosenden Applaus. Vorne fanden die Hausherren ihrerseits viele kreative Lösungen. Philipp Maurer, Eric Bühler und Martin Schmiedt waren auf den Außenbahnen gut eingebunden und nutzten ihre Torchancen effektiv. Der Tabellenführer setzte auch im Konter viele Akzente und profitierte vom breiten Kader – immer wieder standen andere Spieler im Fokus. In der 39. Minute war nach einem Siebenmetertor von Timm Buck der deutlichste Vorsprung herausgeworfen, 26:15. Der HCOB nutzte dies, um ein wenig zu experimentieren. Weniger als sieben Tore waren es trotzdem nie, der Schlusspunkt zum 38:30 ging aufs Konto von Lukas Rauh.

Am Ende war die Freude über den damit erreichten Meilenstand bei allen Beteiligten groß. Von Trainer Volker Blumenschein gab es eine erste Einordnung, was das bedeutet: „Der Einzug in die Aufstiegsrunde ist ein außergewöhnlicher Erfolg und ist eminent wichtig für die Entwicklung des HCOB.“

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Merzbacher – Schliedermann, Gehrke (4), Buck (8/5), Schmid (1), Raff (1), Dahlhaus (2), Schmiedt (5), Strýc (3), Maurer (4), Bühler (3), Rauh (1), Godon (3), Düren (3).

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff – Mönch (6/1), Reichert (2), Robertz, Grosser (4/1), Lübke (1), Noah Matusik, Neudeck, Rebmann (6), Niklas Matusik (3), Uhl (4), Starz (4).

Siebenmeter: 5/6:2/3 (Buck scheitert an von Petersdorff – Mönch scheitert an Müller).– Zeitstrafen: 12:8 Minuten (Raff/zweimal, Gehrke, Strýc, Godon, Düren – Niklas Matusik/zweimal, Uhl, Lübke). – Schiedsrichter: Jaros/Thrun (Lauterstein/Waldstetten). – Zuschauer: 700.

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Erstellt:
27. März 2023, 06:00 Uhr

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