HC Oppenweiler/Backnang steht vor dem Sprung in die Aufstiegsrunde

Bereits am vorletzten Drittliga-Spieltag kann Oppenweiler/Backnang den angestrebten Meilenstein erreichen. Holen die Handballer am Samstag zu Hause gegen den TSB Horkheim auch nur einen Punkt, ist ihnen das begehrte Ticket sicher. Sie wollen darüber hinaus aber Meister werden.

HCOB-Trainer Volker Blumenschein schwört sein aktuelles Team auf das Heimspiel gegen seinen Ex-Verein Horkheim ein. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

HCOB-Trainer Volker Blumenschein schwört sein aktuelles Team auf das Heimspiel gegen seinen Ex-Verein Horkheim ein. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Für die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang ist das morgige Heimspiel gegen den TSB Horkheim (20 Uhr, Gemeindehalle) in doppelter Hinsicht eine besondere Begegnung. Zum einen, weil schon ein Unentschieden bedeuten würde, dass sie die erhoffte Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga geschafft haben. Zum anderen ist es ein Nachbarschaftsduell und ein richtiger Dauerbrenner, denn beide Teams treffen zum 49. Mal aufeinander.

Zwei Tickets für die Aufstiegsrunde gibt es, die Murrtaler haben vor den letzten zwei Partien als Erster ein Polster von vier Punkten auf Platz drei. Kommt also nur ein weiterer Zähler dazu, ist alles klar. Bewusst auf ein Remis zu spielen, ist in vielen Sportarten schwierig, im Handball aber erst recht. Deshalb ist die Marschroute für den HCOB eindeutig: Im 13. Heimspiel soll der 11. Sieg her. Zumal das die Chancen erhöhen würde, sogar den Meistertitel feiern zu können.

Volker Blumenschein freut sich über die gute Ausgangslage. „Wir haben alles in der eigenen Hand und wollen, wenn möglich, gleich den ersten Matchball zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde nutzen“, betont der Trainer. Man werde das Duell wie ein Finale angehen, „fokussiert, leidenschaftlich, mit einem gesunden Mix aus Geduld, Lockerheit und dem nötigen Ehrgeiz“. Sein Team habe mit den beeindruckenden Resultaten in diesem Jahr viel Selbstvertrauen getankt. „Wir haben große Lust auf das Spiel. Wenn wir es konzentriert angehen, sind wir zu Hause schwer zu schlagen“, meint Blumenschein.

Nach der Hinspielpleite in Horkheim gab es beim HCOB den Trainerwechsel

Beim Schlusslicht SG Köndringen/Teningen habe man zuletzt einen durchschnittlichen Tag erwischt, die Punkte aber dennoch mitgenommen. „Aus diesem Holz muss eine erfolgreiche Mannschaft geschnitzt sein“, sagt Blumenschein, denn „die Konstanz über die ganze Saison ist das Schwierigste, nur dann ist man langfristig in der Spitzengruppe dabei“. Fürs Duell mit Horkheim lasse sich aus dem Spiel vom vergangenen Wochenende nicht viel ableiten, denn die Vorzeichen seien dieses Mal völlig andere. Mit dem Publikum im Rücken „wollen wir die Halle zum Kochen bringen“, kündigt der 54-Jährige an und blickt noch einmal auf das Hinrundenspiel zurück. Damals sei der TSB klar besser gewesen und habe verdient gewonnen, weiß Blumenschein, obwohl er erst in der Woche darauf das Traineramt übernahm. Und zwar deshalb, weil die 32:36-Niederlage der letzte Auslöser für die Trennung von seinem Vorgänger Matthias Heineke gewesen ist. Die Schlappe am Stauwehr ist morgen aber nicht der oberste Motivationsfaktor, betont der Gästetrainer: „Wir können unser Saisonziel erreichen, das ist ebenfalls ein riesiger Ansporn.“ Ein wenig Extrabrisanz steckt aber schon drin, wenn ein Derby ansteht.

Bleibt die Frage nach taktischen Überlegungen. Volker Blumenschein sieht in der Abwehr Vorteile für sein Team. Also rechnet er damit, „dass Horkheim einfache Tore über die erste Welle und den erweiterten Gegenstoß erzielen will. Um das zu verhindern, müssen wir im Angriff geduldig unsere Torchancen nutzen und dann einen guten Rückzug aufbieten.“ In dieser Hinsicht sei es ein großer Schritt, dass seine Mannschaft zwischen Abwehr und Angriff nicht mehr zwingend wechseln muss. Zu beachten seien bei den Hausherren auch der „von allen Positionen wurfstarke Rückraum und das gute Zusammenspiel mit dem Kreis“. Im Positionsangriff sei es denkbar, dass sich der TSB mit einem siebten Feldspieler eine Überzahl verschaffen möchte, „auch darauf werden wir unsere Defensive vorbereiten“. Beim eigenen Team setzt Blumenschein auf den breiten, ausgeglichenen Kader: „Wir sind auf jeder Position gleichmäßig torgefährlich und können munter durchwechseln. Das wollen wir zu unserem Vorteil ausnutzen.“ Um das prestigeträchtige Heimspiel gegen Horkheim zu gewinnen und mit dem Einzug in die Zweitliga-Aufstiegsrunde einen markanten Meilenstein zu erreichen.

Der dritte Absteiger wird noch gesucht, der Tabellenzweite Fürstenfeldbruck will nicht aufsteigen

Gegner Horkheim war in der Vorrunde die Überraschung der Dritten Liga. Fast hätte das Team aus dem Heilbronner Stadtteil Weihnachten als Spitzenreiter gefeiert. Im neuen Jahr machte sich aber ein gewisser Kräfteverschleiß bemerkbar. Der TSB verlor sechs der vergangenen acht Begegnungen und wird die Runde wohl auf einem guten Mittelfeldplatz beenden. Für den aktuellen Tabellenachten ist die Qualifikation für den Ligapokal bereits nicht mehr möglich.

Wiedersehen Ein HCOB-Quartett trifft morgen auf den Ex-Verein. Philipp Maurer, Alexander Schmid und Tobias Gehrke waren einst für Horkheim am Ball, der Trainer Volker Blumenschein saß beim TSB auf der Bank.

Übertragung Eintrittskarten für das Spiel in Oppenweiler gibt es unter www.hcob.de/tickets und an der Abendkasse. Wer nicht in der Halle ist, kann das Spiel auf sportdeutschland.tv im Livestream trotzdem anschauen. Benötigt werden ein Account und ein Ticket für 4,50 Euro.

Absteiger Der TVS Baden-Baden und Köndringen/Teningen sind nicht mehr zu retten. Den dritten Absteiger aus der Dritten Liga und den Relegationsstarter machen der TV Willstätt und die HG Oftersheim/ Schwetzingen wohl unter sich aus, aber auch der TSV Neuhausen/Filder ist noch nicht ganz gesichert.

Rückzieher Sollte der TuS Fürstenfeldbruck die Saison auf Platz eins oder zwei beenden, wird der Verein dennoch nicht an der Zweitliga-Aufstiegsrunde teilnehmen. Der Klub hat seinen Lizenzantrag zurückgezogen.

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Erstellt:
24. März 2023, 11:30 Uhr

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