Hecking hofft auf schnelle Lösung im Fall Jatta

dpa Hamburg. Ob die angeblichen Zweifel an der Identität von HSV-Profi Bakéry Jatta Folgen für einige Spielwertungen in der 2. Fußball-Bundesliga haben, bleibt vorerst ungeklärt. Trainer Hecking will eine schnelle Lösung des Falls. Der 1. FC Nürnberg begründet seinen Einspruch.

Der Hamburger SV hält zu Bakery Jatta. Foto: Christian Charisius

Der Hamburger SV hält zu Bakery Jatta. Foto: Christian Charisius

Im Fall Bakéry Jatta und wünscht sich dessen Trainer Dieter Hecking eine baldige Klärung wegen der vermeintlichen Zweifel an der Identität des Fußballprofis. Das betonte der Coach des Zweitligisten Hamburger SV.

„Ich hoffe, dass spätestens vor dem Derby gegen den FC St. Pauli in zwei Wochen das Thema uns alle endlich in Ruhe lässt“, sagte Hecking. „Es geht weniger um den HSV, es geht um die Person Bakéry Jatta. Irgendwann ist es auch wirklich gut. Wir haben alles dazu gesagt.“ Der FC St. Pauli und der HSV treffen am 16. September aufeinander.

Nach einem Bericht des Magazins „Sport Bild“ soll es Zweifel an der Identität des HSV-Stürmers geben. Der in Gambia geborene Jatta könnte demnach einen anderen Namen haben und älter als von ihm angegeben sein. Jatta hat in dieser Woche beim zuständigen Bezirksamt Hamburg-Mitte eine Stellungnahme eingereicht. Auch der DFB-Kontrollausschuss befasst sich mit dem Fall.

In einem „Sportbuzzer“-Interview hatte Hecking seinem Spieler bedingungslose Unterstützung zugesichert und die Behörden zum raschen Handeln aufgefordert. „Wir stützen den Spieler und werden wie eine Wand zusammen mit unseren Fans hinter ihm stehen. Er ist ein Top-Junge“, sagte er. „Die Behörden müssen sich um diese Thematik kümmern, und ich hoffe, das passiert zeitnah im Interesse aller.“

Wegen der Zweifel an der Identität Jattas haben der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC Einspruch gegen die Wertung ihrer Spiele gegen den HSV eingelegt. Alle drei Teams hatten gegen den Tabellenführer verloren.

Die Franken haben inzwischen ihre Begründung eingereicht. Der Traditionsverein nahm den Schritt beim Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach eigenen Angaben am Freitag vor. Die Klärung stehe den Werten des 1. FC Nürnberg nicht entgegen. „Der Club steht weiterhin für außerordentliches Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und tritt entschlossen für Integration und interkulturelle Verständigung ein“, hieß es. Die Nürnberger hatten gegen den HSV am 5. August zuhause 0:4 verloren. Offensivspieler Jatta stand in der Startelf der Hamburger und spielte 65 Minuten.

Hamburgs nächster Gegner Hannover 96 und auch der FC St. Pauli hatten angekündigt, auf einen Protest zu verzichten. Trainer Tim Walter vom VfB Stuttgart kritisierte die drei protestierenden Clubs. Wenn man es nötig habe, dass man „aufgrund irgendeines Umstandes die Punkte ergaunern will, dann hat es mit Sport nichts zu tun“.

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Erstellt:
30. August 2019, 17:33 Uhr

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