Heineke erwartet Partie auf Augenhöhe

Handball-Drittligist aus dem Murrtal empfängt mit Haßloch einen Gegner, der auf ein eingespieltes Team zurückgreifen kann

Heimsieg Nummer drei ist das Ziel des HC Oppenweiler/Backnang, wenn morgen ab 20 Uhr die TSG Haßloch in der Backnanger Karl-Euerle-Halle aufkreuzt. Leicht wird das aber nicht, obwohl die Handballer aus der Pfalz nach den ersten vier Spielen nur Zwölfter sind. Mit Haßloch präsentiert sich im Murrtal ein Gegner, der so eingespielt wie kaum ein anderes Team der Dritten Liga ist.

Trainierte diese Woche mit und dürfte einsatzfähig sein: Ruben Sigle. Der Rückraumspieler war zuletzt angeschlagen und pausierte. Foto: A. Becher

© Tobias Sellmaier

Trainierte diese Woche mit und dürfte einsatzfähig sein: Ruben Sigle. Der Rückraumspieler war zuletzt angeschlagen und pausierte. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die ersten vier Spiele sind absolviert. Zwei Siege, zwei Niederlagen, eine ausgeglichene Bilanz – wie darf man die Startphase des HCOB einschätzen? Dient die vergangene Runde als Maßstab, als es mit fünf Niederlagen losging, dann ist es ein guter Start. Insbesondere dann, wenn man etwas genauer auf die Partie beim TuS Fürstenfeldbruck in der Vorwoche blickt. Denn mit einem etwas kühleren Kopf in stressigen Situationen könnten es statt den 4:4 Punkten auch 6:2 sein. Oppenweiler/Backnang war ein gleichwertiger Gegner, machte aber immer dann Fehler, wenn die Partie hätte kippen können – kurz vor der Pause, gleich nach der Halbzeit, rund um die 45. Minute und ein letztes Mal in den Schlussminuten. Die Murrtaler waren vom ersten Auswärtssieg nicht weit entfernt.

Positiv sei die Abwehrarbeit gewesen, sagt Coach Matthias Heineke mit ein wenig Abstand. Es gab zwar 32 Gegentreffer, aber zu viele davon waren Folgen von Nachlässigkeiten im Angriff, Fürstenfeldbruck warf mehrmals ins verwaiste Tor. Ansonsten stand die Defensive stabil. Der nächste Schritt? „Versuchen, mehr Druck auf den gegnerischen Rückraum auszuüben, um unseren Torhütern besser zu helfen“, sagt Heineke. Wichtig ist ihm zudem, „dass wir im Tempospiel zulegen und aus Ballgewinnen mehr Kapital schlagen“. Im Angriff warten gegen Haßloch grundlegend andere Anforderungen auf die Schwaben als in Fürstenfeldbruck: „Die TSG agiert defensiver, ist dafür aber körperlich robuster.“

„Kein anderes Team in dieser Liga kann in komplexen Spielzügen so agieren wie die TSG Haßloch“, erklärt Matthias Heineke außerdem und verweist auf die enorme Eingespieltheit der Handballer aus der Pfalz. Viele Leistungsträger sind schon seit Jahren dabei, auch Coach Tobias Job ist längst ein Dauerbrenner beim Traditionsverein. Vor der Saison gab’s keinen Abgang aus dem Kreis derer, die die erste Geige spielen. Stattdessen kam – schon im Februar – der durch viele Jahre in den Ligen eins und zwei an Erfahrung reiche Denni Djozic (zuletzt Ludwigshafen) dazu. Er sorgt für Tore von der Außenbahn. Diese Runde sorgte die TSG mit einem Sieg gegen Balingen-Weilstetten II für Aufsehen, zuletzt gab’s ein 18:18 im hoch emotionalen Derby gegen den einstigen Spielgemeinschaftspartner TV Hochdorf.

Unterm Strich ist damit zu rechnen, dass sich der Neunte aus dem Murrtal und der Zwölfte aus der Pfalz ein Duell auf Augenhöhe liefern. „Aktuell sehe ich beide Teams sehr nah beieinander“ (Heineke). Deshalb ist es für Oppenweiler/Backnang auch sehr erfreulich, dass Rückraumspieler Ruben Sigle wohl mitspielen kann. Er trainiert die ganze Woche mit und kann ein wesentlicher Faktor werden. Glück im Unglück hatte Torwart Felix Beutel, der in Fürstenfeldbruck mit einer Knieverletzung ausschied. Es ging glimpflich ab. Vielleicht spielt er gegen Haßloch schon wieder. Ein Risiko, betont Coach Heineke, werde man aber nicht eingehen – zumal Stefan Koppmeier derzeit in konstant starker Form agiert. Vielleicht rückt auch mit Jonathan Erb ein Schlussmann aus dem Württembergliga-Team mit in den Kader.

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Erstellt:
20. September 2019, 11:30 Uhr

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