Hochspannung im Abstiegskampf: Wer muss noch runter?

dpa Berlin. Wer muss mit Schalke 04 runter in Liga 2? Für fünf Bundesliga-Teams ist die Lage noch ziemlich brenzlig. Der Endspurt hat großes Hochspannungs-Potenzial.

Sowohl Bielefels Anderson Lucoqui als auch Herthas Vladimir Darida und Santiago Ascacibar (l-r) müssen noch im den Ligaverbleib zittern. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa

Sowohl Bielefels Anderson Lucoqui als auch Herthas Vladimir Darida und Santiago Ascacibar (l-r) müssen noch im den Ligaverbleib zittern. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa

Das große Zittern geht weiter von Berlin bis Augsburg, Bremen, Bielefeld und Köln. Gleich für eine Handvoll Bundesligisten geht es an den letzten beiden Spieltagen noch um den Verbleib im Fußball-Oberhaus.

Nur in Mainz ist die Situation schon entspannter, die Drohkulisse Zweite Liga nur noch theoretischer Natur. Bei der Hertha setzt man auf das Nachholspiel gegen den ersten Absteiger Schalke am Mittwoch. Wichtig für alle ist der Ausgang der direkten Duelle zwischen Bremen und Augsburg und Berlin und Köln am Samstag.

FSV Mainz 05 (Platz 12/36 Punkte/Tordifferenz -16): Trotz des schweren Restprogramms mit Spielen gegen Dortmund und in Wolfsburg muss Mainz nicht mehr viel fürchten. Das hat zwei Gründe: Die 05er sind das mit Abstand stabilste Team, haben seit Ende Februar kein Spiel mehr verloren. Und sie haben die komfortabelste Ausgangslage. Erfolgstrainer Bo Svensson warnte trotzdem: „Die Geschichte von Mainz zeigt, dass man sich auf nichts verlassen soll.“ Die Aufholjagd ist umso bemerkenswerter, da sich Mainz an Weihnachten noch auf Augenhöhe mit den inzwischen abgeschlagenen Schalkern befand.

FC Augsburg (13/33/-17): Der Augsburger Trend führt eigentlich geradewegs in Liga zwei: Nur ein Sieg in zuletzt sieben Partien inklusive zwei peinlicher Pleiten gegen die Keller-Teams Schalke und Köln sprechen gegen die Rettung. Hoffnung in der Fuggerstadt aber macht ein neuer Schwung durch Trainerrückkehrer Markus Weinzierl. Dieser verlor zwar sein Debüt gegen Stuttgart (1:2), das wieder mutige Auftreten des FCA aber soll für einen Schlussspurt beginnend mit dem Heimspiel gegen Bremen und ein Happy End reichen.

Hertha BSC (14/31/-11): Jetzt bloß die Ruhe bewahren. Nach dem verheißungsvollen Wiederbeginn nach der Corona-Quarantäne sorgte die Nullnummer gegen Bielefeld in Berlin für einen Stimmungsdämpfer. Man hatte sich einfach mehr erhofft. Fitness und mentale Frische will Trainer Pal Dardai unbedingt hochhalten. Die Ausfälle von Maximilian Mittelstädt und Matheus Cunha verschärfen die Lage aber. Die letzte von drei Nachholpartien am Mittwoch auf Schalke soll dennoch das Signal geben. Für Dardai ist es das „Jokerspiel“. Ein weiterer Sieg gegen Köln am Samstag und die Hertha wäre schon gerettet.

Werder Bremen (15/31/-17): Der Punkt gegen Leverkusen hat den Bremern Mut gemacht. Anders als im Vorjahr haben es die Grün-Weißen selbst in der Hand. Allerdings hat es das Restprogramm in sich. Vor allem auf das direkte Duell beim FC Augsburg am Samstag wird es jetzt ankommen. Ein Sieg könnte schon die Rettung bedeuten, eine Niederlage könnte den Absturz auf die Abstiegsränge nach sich ziehen. Am letzten Spieltag geht es gegen Gladbach. Hoffnung macht die neue Stabilität in der Defensive. Sorgen bereitet der Angriff. Letztmals erzielte Werder am 10. März beim 2:0 in Bielefeld mehr als einen Treffer.

Arminia Bielefeld (16/31/-28): Der Aufsteiger aus Ostwestfalen sammelt seit Wochen Punkte und agiert unter Trainer Frank Kramer sehr stabil - außer beim 0:5 gegen Gladbach. Das Restprogramm gegen Hoffenheim und Stuttgart ist vergleichsweise dankbar, insofern scheint zumindest der Relegationsplatz realistisch zu sein. Für den Club mit dem wohl kleinsten Etat der 18 Bundesligisten spricht, dass der Klassenerhalt als ein großer Erfolg angesehen würde und nicht nur als die Rettung vor dem Absturz. Hauptproblem der Arminia ist der Mangel an Offensivpower. In die vergangenen vier Spielen gab es nur einen eigenen Treffer und insgesamt bisher nur 23.

1. FC Köln (17/29/-27): Als Vorletzter haben die Kölner die schlechteste Ausgangs-Position. Die Euphorie der zwei vorherigen Siege wurde durch das 1:4 gegen Freiburg zudem heftig gestoppt. Das Rest-Programm mit der Auswärts-Aufgabe beim Rivalen Hertha und dem Heimspiel gegen das als Absteiger feststehende Schalke 04 scheint zumindest lösbar. Allerdings sind die Kölner mit nur zwei Erfolgen im eigenen Stadion extrem heimschwach und haben fast schon chronische Sturm-Probleme, da sich Sebastian Andersson als einziger gelernter Angreifer mit Startelf-Potenzial weiter mit Knieproblemen rumschlägt.

© dpa-infocom, dpa:210510-99-541871/2

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Erstellt:
10. Mai 2021, 14:52 Uhr

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