Hoffnung für Köln: Duda rettet Remis gegen Frankfurt

dpa Köln. Der 1. FC Köln holt sich den ersten Punkt in dieser Saison. Immerhin. Gegen Eintracht Frankfurt beweist die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol Moral. Die Hessen verpassen den Sprung vor die Bayern.

Neuzugang Ondrej Duda (vorne) rettete Köln einen Punkt. Foto: Marcel Kusch/dpa

Neuzugang Ondrej Duda (vorne) rettete Köln einen Punkt. Foto: Marcel Kusch/dpa

Markus Gisdol lächelte erleichtert, seine Spieler ließen sich von den wenigen Fans auf der Osttribüne feiern. Zwar hält die langsam bedrohliche Sieglos-Serie des 1. FC Köln weiter an - doch Ondrej Duda hat seinem Team immerhin ein Pünktchen Hoffnung beschert.

Der Neuzugang traf beim 1:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt zum Endstand. In der vierten Partie gelang dem FC deshalb der erste Punktgewinn. „Der Anfang ist gemacht“, sagte Trainer Gisdol. „Wir sollten die Erwartungshaltung nicht so hoch hängen. Ich bin zufrieden mit dem Punkt gegen einen starken Gegner.“

Nachdem André Silva (45.+2) die Eintracht mit dem schon dritten Elfmeter in dieser Saison gegen Köln in Führung gebracht hatte, traf der im Sommer von Hertha BSC gekommene Duda (52.) nach der Pause. Zum ersten Sieg seit dem 6. März (2:1 in Paderborn) und 226 Tagen reichte es aber nicht. „Ich bin glücklich, dass wir zurückgekommen sind. Wir können Fußball spielen, wir haben Qualität“, sagte Torschütze Duda. Es sei aber an der Zeit, „mal drei Punkte zu holen“.

Kölns Sportchef Horst Heldt zeigte sich bei Sky zufrieden. „Das war gegen eine gute Mannschaft ein wichtiger Punkt“, sagte er. Die insgesamt deutlich besseren Hessen bleiben in dieser Saison unbesiegt, verpassten aber den Sprung auf Tabellenplatz zwei. „Wir wollten heute unbedingt hier gewinnen“, sagte Eintracht-Trainer Adi Hütter. „Sie haben mit dem Rücken zur Wand gestanden, haben es aber in der zweiten Halbzeit gut gemacht.“

Gisdol hatte vor der Länderspiel-Pause einen „Neustart“ ausgerufen und konnte diesen mit deutlich entspannter Personallage angehen. Auch, wenn der kürzlich aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Kapitän Jonas Hector wegen seiner Nackenverletzung weiter fehlte. Die Eintracht, die mit derselben Elf wie beim 2:1 vor zwei Wochen gegen Hoffenheim begann, versuchte die Kölner aber zu überrumpeln. Da außer drei Ecken in den ersten zehn Minuten aber nur eine nennenswerte Chance dabei herauskam und André Silva diese vergab (6.), konnte sich der FC schnell berappeln und fand ins Spiel.

„Es war bestimmt kein schönes Spiel zum Anschauen“, sagte der frühere Frankfurter Marius Wolf. Die Eintracht hatte in der ersten Halbzeit deutlich mehr Ballbesitz, die Lufthoheit und war auch im Zentrum präsenter. Nach nur drei Torschüssen zuvor fiel der Treffer durch einen Elfmeter. Sebastiaan Bornauw hatte Daichi Kamada am Fuß getroffen, Schiedsrichter Sven Jablonski benötigte die TV-Bilder zur Entscheidung. „Für mich ist es eine 50:50-Aktion. Als er gepfiffen hat, habe ich gedacht: Scheiße!“, sagte Bornauw. Silva verwandelte auch seinen fünften Bundesliga-Strafstoß. Der Portugiese ist mit elf Toren seit dem Neustart der beste Torschütze nach „Europas Fußballer des Jahres“ Robert Lewandowski (FC Bayern/16).

Nachdem Kamada die große Chance zur Vorentscheidung vergeben hatte (48.), kamen die Kölner ziemlich überraschend zum Ausgleich. Nach einer starken Einzelleistung von Kingsley Ehizibue schob Duda den Ball zu seinem ersten Bundesliga-Tor seit 17 Monaten ein. Der Treffer gab Köln Aufschwung, doch Nationaltorhüter Kevin Trapp verhinderte mit starker Parade Dudas zweiten Treffer (63.).

Frankfurts Trainer Adi Hütter brachte 20 Minuten vor dem Ende Amin Younes, der nach seinem Leih-Wechsel vom SSC Neapel zum Debüt für die Eintracht kam. Der Ex-Nationalspieler zeigte gute Ansätze und schoss fast das 1:2 (78.). Für Köln kam Anthony Modeste nach Kniebeschwerden in der Schlussphase zu seinen ersten Minuten in dieser Saison.

© dpa-infocom, dpa:201018-99-989885/7

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Erstellt:
18. Oktober 2020, 17:35 Uhr

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