Hohe Hürde: Favre hofft auf Trendwende bei Barca

dpa Barcelona. Der Trainer unter Druck, die Mannschaft in der Bringschuld - und nun auch noch eine Herkulesaufgabe beim FC Barcelona. Dem BVB droht im fünften Gruppenspiel der Champions League weiteres Ungemach. Ein Sieg könnte jedoch für Entspannung sorgen - vor allem bei Lucien Favre.

Sind mit dem BVB beim FC Barcelona gefordert: Coach Lucien Favre (l) und Kapitän Marco Reus. Foto: Marius Becker/dpa

Sind mit dem BVB beim FC Barcelona gefordert: Coach Lucien Favre (l) und Kapitän Marco Reus. Foto: Marius Becker/dpa

Nach den beiden dürftigen Spielen gegen München (0:4) und Paderborn (3:3) gab es bei Borussia Dortmund diverse Krisensitzungen. Diese Aussprachen sollen helfen, eine Trendwende einzuleiten.

Davon würde vor allem Trainer Lucien Favre profitieren, der beim Revierclub mächtig unter Druck steht. Doch schwerer als heute (21.00 Uhr/Sky) in der Fußball-Champions-League beim FC Barcelona könnte die Aufgabe kaum sein.

AUSGANGSLAGE: Mit einem Sieg über Tabellenführer Barcelona (8) wäre der BVB (7) bereits sicher im Achtelfinale - unabhängig vom Ausgang der weiteren Gruppenpartie zwischen Slavia Prag (2) und Inter Mailand (4). Bei einem Remis könnte die Borussia mit einem Erfolg im Gruppenfinale daheim gegen Prag alles klar machen. Eine Niederlage in der katalanischen Metropole würde jedoch die gute Ausgangslage kosten. Gewinnt Mailand in Prag und daheim gegen Barcelona wäre der BVB selbst bei einem eigenen Sieg über Prag wegen des verlorenen direkten Vergleichs mit Inter ausgeschieden.

PERSONAL: Einen zweikampfstarken Mittelfeldspieler wie Thomas Delaney hätte die Borussia gerade in Barcelona gut gebrauchen können. Sein langfristiges Fehlen schmerzt genauso wie der kurzfristige Ausfall von Torjäger Paco Alcácer, der wegen eines Magen-Darm-Infekts und einer Kniewunde auf die Reise zu seinem ehemalige Club verzichten musste. Darüber hinaus fehlt Jacob Bruun Larsen. Unwahrscheinlich, dass Lucien Favre von seinem bevorzugten 4-2-3-1-System auf ein 4-1-4-1 System umstellt. Abwehrchef Mats Hummels hatte sich jedoch nach dem 3:3 gegen Paderborn für die zweite Variante stark gemacht.

TRAINER: Im Mittelpunkt der Partie steht Favre. Nach der Aufforderung von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Sonntag auf der Mitgliederversammlung des Revierclubs, möglichst schnell für „Ergebnisse“ zu sorgen, muss der 62 Jahre alte Schweizer liefern. Die peinlichen Auftritt des Teams in München (0:4) und gegen Paderborn (3:3) haben die Geduld der Vereinsbosse arg strapaziert. Deshalb könnten die Spiele in Barcelona und bei Hertha BSC drei Tage später über die Zukunft des Fußball-Lehrers entscheiden.

WIEDERSEHEN: Für Ousmane Dembélé gibt es ein brisantes Wiedersehen mit seinem einstigen Club. Zweieinhalb Jahre, nachdem sich der Angreifer unter spektakulären Begleitumständen aus Dortmund Richtung Barcelona weggestreikt hatte, trifft er erstmals auf seine alten Mitstreiter. Im Hinspiel hatte der 22 Jahre alte Weltmeister gefehlt und sich damit ein Pfeifkonzert der noch immer verärgerten BVB-Fans erspart. „Emotional wird es schon ein bisschen schwer sein. Aber ich freue mich, sie wieder zu sehen und gegen sie zu spielen“, kommentierte Dembélé. Der Franzose bezeichnete die Partie „als wichtigstes Spiel der ersten Saisonhälfte“.

REAKTIONEN:

Marco Reus (Kapitän): „Für viele von uns ist es das erste Spiel in Barcelona. Es ist ein geiles Spiel in einer geilen Stadt bei einem geilen Verein. Wenn wir es machen wie im Hinspiel, haben wir gute Chancen. Wir müssen das ganze Spiel versuchen, mutig zu sein.“

Lucien Favre (Trainer): „Im Hinspiel hatten wir viel mehr gute Chancen und haben gut gepresst. Wir brauchen viel Leidenschaft, müssen viel laufen und clever nach vorne spielen.“

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Erstellt:
27. November 2019, 11:03 Uhr

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