Immerhin zwei Punkte im Kellerduell

Backnangs Regionalliga-Volleyballerinnen gewinnen das Heimspiel gegen Ludwigsburg nach 1:2-Satzrückstand noch mit 3:2

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und dem Sturz auf den drittletzten Platz haben Backnangs Regionalliga-Volleyballerinnen das wichtige Kellerduell gegen den MTV Ludwigsburg in eigener Halle mit 3:2 gewonnen. „Verdient“, befand die TSG-Spielerin Franziska Schlipf: „Wir haben stark gekämpft.“ Das war auch notwendig, um das Blatt nach dem 1:2-Satzrückstand noch zu wenden und die Gäste vorerst wieder zu überholen.

Der Heimsieg sorgte bei den Backnanger Volleyballerinnen um Vanessa Maglica (links) und Kim Prade für große Erleichterung. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Der Heimsieg sorgte bei den Backnanger Volleyballerinnen um Vanessa Maglica (links) und Kim Prade für große Erleichterung. Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

2019 klang mit den 1:3-Pleiten in Dettingen und zu Hause gegen Mannheim aus, das neue Jahr begann mit demselben Resultat in Heidelberg kein bisschen erfreulicher. Umso stärker war der Druck, der vor dem Heimspiel gegen den punktgleichen Tabellennachbarn aus Ludwigsburg auf Backnangs Volleyballerinnen lastete. Sollten es am Ende dieser Saison nämlich tatsächlich zwei Absteiger sein und das Stuttgarter Stützpunktteam als aktuelles Schlusslicht zum Zwecke der Talentförderung automatisch in der Regionalliga bleiben, deutet alles auf einen völlig offenen Zweikampf zwischen den Teams aus der Barockstadt und der Murr-Metropole hin, wer Burladingen in die Oberliga begleitet.

Deshalb war es eigentlich das Ziel der Einheimischen, die Partie mit 3:0 oder 3:1 zu gewinnen, um die maximal möglichen drei Zähler abzuräumen und Ludwigsburg mit leeren Händen wieder nach Hause zu schicken. Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer in der Sporthalle in der Katharinenplaisirhalle lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich die TSG kaum Fehler erlaubte und die Gäste stark unter Druck setzte. Etwa ab Mitte des Satzes zogen die Backnangerinnen davon und hatten letztlich mit 25:19 die Nase vorne.

Davon unbeeindruckt, kamen die MTV- Frauen immer besser ins Rollen und punkteten vor allem mit starken Aufschlägen. Der zweite Satz ging deshalb mit 25:19 an Ludwigsburg, weitere drei Punkte weniger klaubten die Murrtalerinnen in Abschnitt Nummer drei zusammen. Dies lag vor allem am starken MTV-Block, für die TSG-Angreiferinnen war kaum ein Durchkommen. Mit dem 16:25 waren die erhofften drei Punkte für Backnang bereits dahin, immerhin zwei Zähler für einen 3:2-Sieg sollten es allerdings noch werden.

Der Weg dorthin war ein hartes Stück Arbeit, weil Ludwigsburgs Block weiterhin schwer zu überwinden war. So langsam stellten sich Backnangs Frauen aber darauf ein und zeigten ihre Variabilität im Angriff unter anderem mit eingestreuten Lobs. Die vielen langen Ballwechsel endeten oft mit Punkten für die TSG, was sie dem Kampfgeist zu verdanken hatte. „Die Mannschaft hat den Charakter gezeigt, den sie in den letzten Spielen hat vermissen lassen“, freute sich Trainer Ronny Schmitzer und zählte neben dem Kampf- auch den Teamgeist und die Fähigkeit, nie klein beizugeben, zu den Erfolgsfaktoren. Mit einem 25:22 erzwang seine Truppe den fünften und entscheidenden Satz.

Von den Fans lautstark angefeuert, ließen die TSG-Volleyballerinnen nun nichts mehr anbrennen. Sie setzten sich zügig ab und bewahrten auch die Ruhe, als Ludwigsburg noch einmal verkürzte. Mit dem verwandelten Matchball zum 15:11 waren die zwei Punkte im Sack. „Wir sind sehr erleichtert“, räumte Franziska Schlipf ein und richtete den Blick sofort auf den kommenden Sonntag: „Wir müssen in Burladingen nachlegen, sonst wird es knapp.“

Drei Punkte sind Pflicht, weil Backnang zwar vorerst an Ludwigsburg vorbeigezogen ist, der Rivale aber noch ein Spiel in der Hinterhand hat und der MTV-Trainer Sasa Stanimirovic deshalb auch betonte: „Für uns war wichtig, dass wir wenigstens den einen Punkt geholt haben und daher aus eigener Kraft vorbeiziehen können.“ Ansonsten stellte der frühere TSG-Volleyballer seinem Team ein schlechtes Zeugnis aus: „Bei einigen unserer Spielerinnen hat der unbedingte Wille gefehlt, 90 Prozent reichen hier eben nicht aus.“ Ganz anders sei es bei den Backnangerinnen. „Sie halten zusammen und rennen jedem Ball hinterher.“ Es könnte im Kampf um den Ligaverbleib ein wichtiger Pluspunkt werden.

TSG Backnang: Haffke, Heller, Maaß, Maglica, Menke, Poynter, Pötzl, Prade, Schlipf, Schroeder, Schwiertz, Stückelmaier.

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Erstellt:
20. Januar 2020, 16:00 Uhr

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