In Kirchberg gibt’s noch das persönliche Flair

Nach zwei Jahren Unterbrechung galoppierten die Vielseitigkeitsreiter wieder in den Murrauen und sind voll des Lobes über den Veranstalter. Trotz Regen, Graupel und Wind gelingt es den ausrichtenden Pferdefreunden Obertorhöfe, für die Teilnehmer gute Bedingungen zu schaffen.

Hatten kaum einen Blick für die Idylle im Murrtal: Alissa Schulz und Charm`n`Chap, die sich mehrere Platzierungen erritten. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Hatten kaum einen Blick für die Idylle im Murrtal: Alissa Schulz und Charm`n`Chap, die sich mehrere Platzierungen erritten. Foto: A. Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Linda Rieger hat gerade die Vielseitigkeitsprüfung A hinter sich gebracht. Vor drei Jahren war sie zum ersten Mal in Kirchberg und offenbar hat es ihr damals schon gut gefallen, sodass klar war, dass sie in diesem Jahr wieder mitmachen würde: „Hier stecken Menschen mit Herzblut dahinter, die auch bei schlechtem Wetter versuchen, für Pferd und Reiter das Beste herauszuholen.“

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand das Turnier nun wieder statt. Seit 1995 wird es ausgerichtet, weiß Claudia Deyle, zuständig für die Nennungen. „Damals war es das einzige Vielseitigkeitsturnier im April“, erzählt Claudia Deyle. „Ganz Baden-Württemberg kam hierher und wollte reiten.“ Mittlerweile hat sich das geändert, es finden im Ländle im Frühling acht Turniere in Folge statt, bei denen Gelände geritten werden kann. Daher seien die Nennungszahlen schon vor Corona gesunken. So fand auch just an diesem Wochenende ein Vielseitigkeitsturnier in Kreuth (Ostbayern) statt. Für Kirchberg hatte es zunächst etwa 100 Nennungen gegeben, doch teilgenommen haben aufgrund der unbeständigen Witterung weniger. Besonders gut gefällt Deyle, dass „hier fast alles von Ehrenamtlichen geleistet wird.“ Viele davon seien schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten dabei. „Das ist für mich wie nach Hause kommen“, schwärmt die Stuttgarterin Deyle, die hier schon viele Turniere miterlebt hat.

Seit mindestens zehn Jahren, vielleicht auch zwölf, das weiß Richter Franz Maier schon gar nicht mehr so genau, kommt er nach Kirchberg und kennt die Veranstaltung dadurch sehr gut. Für die Helfer und die Organisation ist er voll des Lobes. Das Gelände sei hervorragend präpariert worden, trotz der wechselhaften Witterung.

Michael Terigi ist zum dritten Mal im Murrtal, allerdings nicht als Reiter. Er ist der Parcours-Chef. Diesmal eine sehr undankbare Aufgabe. Das Wetter. Am Freitag viel Regen, am Samstag blieb es immerhin trocken. Und am Sonntag zogen immer wieder Graupelschauer und Regen übers Gelände. „Die Truppe, die hinter mir steht und die Sachen aufbaut, ist sehr gut“, lobt er. „Alles hat gut geklappt. Die Reiter sind zufrieden, wie man hört. So soll es auch sein.“

Obwohl der Wettergott sich nicht so gnädig zeigte, zog es doch einige Besucher an den Turnierplatz entlang der Murr. Turnierleiter Horst Gerstenlauer zeigte sich den Umständen entsprechend zufrieden. Er und sein Team hatten sich so gut wie möglich an die Umstände angepasst. So war beispielsweise der Springplatz in den oberen Bereich des Geländes verlegt worden, sodass auf Sand geritten wurde, am Sonntag hatte man den Turnierbeginn etwas nach hinten verlegt, damit das Gelände etwas abtrocknen konnte. „Es ist alles eine Nummer kleiner als sonst,“ sagt Gerstenlauer. „Wir haben das Beste daraus gemacht.“

Wie auch Linda Rieger. „Das Pferd hat supergut mitgemacht“, sagt sie und hat gut Lachen, gewann sie doch mit ihrem Cappuccino die Vielseitigkeitsprüfung Klasse A. Ergebnisse, Stil-Geländeritt Klasse L: 1. Günther Rameder (RFV Obermünchen auf Leck’o Mio) 8,60 Punkte; 2. Lara Adelhelm (PF Obertorhöfe Kirchberg auf Freestyle Blues) 8,20; 3. Jane Bock (PSV Birkenhof Neuhausen auf Champagne); Aneka Sänze (PSG Erdmannhausen auf Ikarus) beide 8.00; 5. Sinaida Wolf (RSV Haßloch auf Dürer’s Melody) 7,70; 7. Ines Hinderer (RFV Welzheim auf Gino).

Vielseitigkeitsprüfung Klasse A: 1. Linda Rieger (PSZ Benzenbühl auf Cappuccino) 32,80; 2. Julia Binder (RSG Fischbach auf Dagobert) 44,10; 3. Sabrina Link (RFV Schwendi auf Grako) 50,00; 4. Sabrina Link (RFV Schwendi auf Romanticca) 73.00; 5. Günther Rameder (RFV Obermünchen auf Leck’o Mio) 74,00.

Kombinierter Reit-Wettbewerb: 1. Lily Reuter (RC Schoren-Engen auf Markani) 50,.20; 2. Valentin Stocker (RFV Tettnang auf Napoleon) 47,60; 3. Ina Stahl (RV Winnenden auf Triniti) 46,40; 4. Emma Schuler (Egenhausen auf Vilou) 45,50; 5. Alissa Schulz (RFZV Nußdorf auf Charm`n`Chap) 42,80; 10. Marina Schwaderer (RFV Murrgau auf Diva) 33.60.

Dressur-Wettbewerb: 1. Lily Reuter (RC Schoren-Engen auf Markani) 7,80; 2. Valentin Stocker (RFV Tettnang auf Napoleon P) 7,50; 3. Alissa Schulz (RFZV Nußdorf auf Charm`n`Chap) 7.30; 4. Colin Martin (RG Büchenau auf Dante Z) 7,10; 5. Stefanie Goller (PF Obertorhöfe Kirchberg auf Honey); Ina Stahl (RV Winnenden auf Triniti) beide 6,80; 10. Marina Schwaderer (RFV Murrgau auf Diva) 6,00.

Stilspring-Wettbewerb mit erlaubter Zeit: 1. Lily Reuter (RC Schoren-Engenauf Markani) 8,20; 2. Lenny Dobner (RV Bietigheim-Bissingen auf Crow The Cornflower) 8,00; 3. Anne-Kathrin Wernet (RFV Filderstadt auf Feolia) 7,80; 4. Ina Stahl (RV Winnenden auf Triniti K) 7,30; 5. Mika Lassen (RV Münsingen auf Karina K); Henrike Wacker (Deckenpfronn auf Wischhoffs Mon Amour) 7,20; 14. Marina Schwaderer (RFV Murrgau auf Diva) 5,10.

Stilgeländeritt-Wettbewerb: 1. Lily Reuter (RC Schoren-Engen/ auf Markani) 8,80; 2. Valentin Stocker (RFV Tettnang auf Napoleon P) 8,60; 3. Ina Stahl (RV Winnenden auf Triniti K) 8,50; 4. Emma Schuler (Egenhausen auf Vilou) 8,30; 5. Lea Klinder (PF Straubenhardt auf Miss Queeny) 8,20; 12. Marina Schwaderer (RFV Murrgau auf Diva) 5,50.

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Erstellt:
11. April 2022, 16:00 Uhr

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