In Schlussminuten den Ausgleich geschafft

Drittliga-Handballer des HCOB laufen beim 30:30 gegen die VTZ Saarpfalz fast die gesamte Spielzeit über einem Rückstand hinterher

Das war nichts für schwache Nerven. Nahezu die gesamte Spielzeit über liefen die Handballer des HC Oppenweiler/ Backnang im Drittliga-Heimspiel gegen die VT Zweibrücken-Saarpfalz einem Rückstand hinterher und ließen sich dabei die Spielweise des Rivalen aufdrücken. Mit einer Energieleistung in den Schlussminuten gelang aber der Ausgleich – 30:30.

Zugang Jonathan Fischer (beim Wurf) erzielte drei Treffer bei seinem ersten Spiel im Dress des HC Oppenweiler/Backnang.Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Zugang Jonathan Fischer (beim Wurf) erzielte drei Treffer bei seinem ersten Spiel im Dress des HC Oppenweiler/Backnang.Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die Anfangsphase der Begegnung gehörte den Gästen. Sie formierten eine gute Abwehr, gegen die sich der HCOB nur schwer gute Gelegenheiten herausspielte. Die Angriffsspieler der VTZ stellten sich geschickter an. Sie agierten ballsicher und warteten geduldig auf ihre Chancen. Die Mannschaft von Trainer Danijel Grgic überzeugte obendrein durch eine gute Wurfausbeute und führte mit 7:3.

Nach einer Auszeit der Hausherren verloren die Gäste ihre Stabilität, was der HCOB zu einer Vier-Tore-Serie und zum 7:7 nutzte. Doch diese Phase war nur kurz, schnell entwickelte sich wieder eine ausgeglichene Partie, in der die Gäste aus der Westpfalz mit ihrer reifen Spielanlage in Führung gingen. Vor allem die Rückraumspieler Martin Mokris und Tom Paetow nutzten den Platz, den ihnen die Abwehr der Gastgeber bot.

Der HCOB blieb dran, glich mehrmals aus. Das womöglich befreiende Führungstor gelang aber nicht. Dass die Gäste auf ihren routinierten Abwehrmann Philipp Wiese verzichten mussten, weil er nach einem Foul an Evgeni Prasolov die Rote Karte sah, veränderte den Spielverlauf nicht. Oft wechselten sich bei den Hausherren gelungene Aktionen mit eher einfachen Fehlern ab. Zur Pause führte Zweibrücken mit 15:14.

Nach Wiederanpfiff machten die Gastgeber Druck. Kreisläufer Jonathan Fischer traf bei seiner Premiere im HCOB-Dress zum Ausgleich, dann boten sich Gelegenheiten zum Führungstor. Doch entweder war der 2,17 Meter lange Torwart Sven Mevissen zur Stelle oder der Pfosten rettete für die VTZ. Zweibrücken führte ab der 35. Minute beständig mit einem oder zwei Treffern. Als der sonst so zuverlässige HCOB-Siebenmeterwerfer Marcel Lenz zweimal hintereinander an Mevissen scheiterte und die Gastgeber einige weitere Angriffe durch technische Fehler beendeten, gelang der VTZ acht Minuten vor dem Ende durch ein Kontertor von Dusan Maric sogar eine Drei-Tore-Führung.

HCOB-Coach Matthias Heineke nahm seine letzte Auszeit. Die Gastgeber erhöhten das Risiko und setzten alles auf eine Karte. Sie verteidigten offensiver – und nun machte auch das Grgic-Team Fehler. Die Werfer scheiterten wiederholt am sich zum Ende des Spieles steigernden Torwarts Thomas Fink. Vier Minuten vor dem Abpfiff jagte Philipp Maurer den Ball zum 27:27 in den Winkel.

Ein letztes Mal legte die VTZ vor. Tomas Kraucevicius und Tom Paetow trafen zum 29:27. Fischers Anschlusstreffer beantwortete Außenspieler Richard Wilga 100 Sekunden vor dem Ende mit dem 30:28. Doch das letzte Wort hatten die Hausherren, die lautstark von ihren Zuschauern angefeuert wurden. Ruben Sigle traf mit viel Schwung zum Anschlusstor, dann parierte Fink einen Strafwurf von Mokris. Der Jubel war groß und er steigerte sich, als Prasolov Sekunden später entschlossen zum 30:30 einnetzte. Zweibrücken hatte noch 30 Sekunden für den Siegtreffer. Mehr als ein direkter Freiwurf kam für die Sportler aus Rheinland-Pfalz nicht zustande. Dieser blieb im Block hängen. Es blieb beim 30:30.

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Lenz (9/5), Sigle (3), Szilagyi, Wolf (4), Schöbinger (1), Prasolov (5), Kuhnle, Maurer (2/1), Raff (2), Koch (n.e.), Köder (1), Fischer (3).

VT Zweibrücken-Saarpfalz: Klöckner, Mevissen – Radenovic (5), Brauns (1), Wiese (2), Maric (1), Wilga (3), Petrusis (1), Kraucevicius (3), Schweitzer, Paetow (6), Mokris (8/5), Wetz, Stauch.

Siebenmeter: 5/7:5/6 (Lenz scheitert zweimal an Mevissen – Mokris scheitert an Fink). – Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Prasolov/zweimal, Schöbinger – Wiese/nach Disqualifikation, Maric/zweimal, Kraucevicius). – Disqualifikation: Wiese (16., Foul an Prasolov). – Schiedsrichter: Bittner/Casselmann (Dreieich). – Zuschauer: 600.

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Erstellt:
22. Oktober 2018, 06:00 Uhr

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