Stuttgarter Kickers gegen SSV Ulm 1846

„Jetzt müssen wir kreativ werden“ – Stimmen nach dem Pokal-Aus

Die Stuttgarter Kickers scheiden nach dem 0:2 gegen den SSV Ulm 1846 im WFV-Pokal aus und könnten sich zudem im Aufstiegsrennen entscheidend geschwächt haben. Wir haben die Stimmen der Beteiligten.

Kickers-Torwart Felix Dornebusch    hat  in dieser  Szene Rauchschwaden hinter sich – in der 79. Minute unterlief  ihm ein folgenschwerer Fehler.

© Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Kickers-Torwart Felix Dornebusch hat in dieser Szene Rauchschwaden hinter sich – in der 79. Minute unterlief ihm ein folgenschwerer Fehler.

Von Jürgen Frey

Die Stuttgarter Kickers sind raus. Der SSV Ulm 1846 Fußball steht durch den 2:0-Sieg in Degerloch vor 8720 Zuschauern im WFV-Pokal-Halbfinale und tritt im Halbfinale am 1. Mai bei der SG Sonnenhof Großaspach an. Das zweite Halbfinale heißt TSV Buch gegen VfR Aalen. Die unterlegenen Blauen gehen nun ersatzgeschwächt auf die Zielgerade im Aufstiegsrennen.

Mustafa Ünal (Kickers-Trainer): „Es war ein sehr intensives, sehr packendes Spiel. Der Fehler, der zum 0:1 führte, war entscheidend. Ich bin sicher, wenn der nicht passiert, geht das Spiel in die Verlängerung. Aber jedem sollte bewusst sein, wenn Felix Dornebusch nicht im Tor stehen würde, dann wären wir definitiv nicht vorne in der Liga dabei. Wir hätten dann zehn Punkte weniger und würden auf Platz fünf, sechs oder sieben stehen. Wir haben heute sehr viele Körner liegen lassen, die Ulmer haben viel rotiert. Dadurch war es ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn Ulm mit der Topelf aufgelaufen wäre, dann wäre das Spiel ganz anders gelaufen. So aber war es möglich, das Spiel offen zu halten. Das haben wir super gemacht. Es war insgesamt ein toller, stimmungsvoller Abend, aber das Ergebnis war nicht gut für uns. Wichtig ist nun, dass wir bis Sonntag gut regenerieren. Man kann gegen den Tabellenführer der dritten Liga verlieren, aber die Ausfälle von Kolbe und Polauke tun weh. Das war eine klare Rote Karte. Die Ulmer springen aufs Spielfeld, freuen sich, das ist legitim, das hätten wir auch gemacht. Paul verhält sich nicht so, wie man sich verhalten muss und sieht zurecht Rot.“

Thomas Wörle (Ulms Trainer): „Wir sind definitiv zufrieden, dass wir dieses schwere Spiel gewinnen konnten. Es war zu erwarten, dass es eng wird, weil sich zwei sehr gute Mannschaften in einem intensiv geführten Spiel gegenüberstanden. Mit dem Wind im Rücken haben wir eine dominantere zweite Halbzeit gespielt. Für die Jungs, die heute gespielt haben, freue ich mich unfassbar, weil sie in den vergangenen Wochen wenig Spielzeit bekommen haben, aber super trainiert haben. Dass sie so auf den Punkt abliefern, einfach toll.

Nico Blank (Kickers-Spieler): „Die Niederlage ist ärgerlich, aber wir sind selbst dafür verantwortlich. Aber Fehler passieren, da gibt es keinen Vorwurf. Schade ist einfach, dass wir uns für unseren enormen Aufwand, vor allem vor der Pause, nicht belohnt haben.“

Kevin Dicklhuber (Kickers-Kapitän): „Mit Sicherheit war für uns mehr drin. Wir waren knapp 80 Minuten die bessere Mannschaft, haben den Ulmern zu Beginn den Schneid abgekauft und hätten die Führung schon vor der Pause verdient gehabt. Wir haben einen super Auftritt hingelegt, ich bin stolz auf die Mannschaft. Die Niederlage wirft uns nicht um, wir stehen wieder auf.“

Marc Stein (Kickers-Sportdirektor): „Wir haben dem Gegner lange Paroli geboten, wir schenken das Spiel mit dem Fehler zum 0:1 her, das ist schwer zu akzeptieren. Es war klar, dass das Team, das den ersten Fehler macht, das Spiel verliert. Im schlimmsten Fall fehlen uns jetzt beide Innenverteidiger für ein paar Wochen. Ob das den Aufstieg kostet? So weiter würde ich nicht gehen, aber wir müssen kreativ werden. Wir haben schon bewiesen, dass wir Ausfälle kompensieren können.“

Rainer Lorz (Kickers-Präsident): „Es ist sicher keine Schande, gegen den Drittliga-Spitzenreiter und wahrscheinlichen Zweitliga-Aufsteiger zu verlieren. Aber die Art und Weise, wie es lief, ist eben sehr ärgerlich. Die Verletzung von Niklas Kolbe und die Rote Karte von Paul Polauke tun richtig weh.“

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Erstellt:
17. April 2024, 07:16 Uhr
Aktualisiert:
17. April 2024, 08:07 Uhr

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