Judokas der TSG Backnang fallen ans Tabellenende zurück

Am letzten Bundesliga-Kampftag verlieren die Backnanger das Kellerduell zu Hause gegen das JT Heidelberg/Mannheim mit 5:9. „Es war sehr hart“, resümiert Kämpfer Benjamin Lütjens, der in Abwesenheit von Trainer Jens Holderle mit Teamkamerad Robin Angerer das Ruder übernahm.

Backnangs Janno Brodnig (rote Hose) hat zum Auftakt des letzten Bundesliga-Kampftags das Nachsehen. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Backnangs Janno Brodnig (rote Hose) hat zum Auftakt des letzten Bundesliga-Kampftags das Nachsehen. Foto: Alexander Becher

Von Katharina Riener

Die Backnanger hatten sich den ersten Bundesliga-Sieg eines Männerteams vorgenommen. Daraus wurde nichts. Unklar ist nun, ob sie wie im vergangenen Jahr als Tabellenletzter in der Ersten Bundesliga bleiben oder absteigen müssen. „So viele Punkte haben wir ja nicht gemacht“, kommentiert Backnangs Leon Maier die 5:9-Niederlage zum Saisonabschluss. Für ihn sei deswegen jetzt umso wichtiger, die Punktegaranten besonders hervorzuheben: Lorenz Moor, der gleich zwei Kämpfe für sich entschied, Luca Harmening, der seiner Favoritenrolle gerecht wurde, und natürlich die beiden Eigengewächse Andre Sträßer und Valentin Molinari. Für sie gibt es viel Lob vom ganzen Team, Benjamin Lütjens resümiert: „Lorenz war total abgebrüht und hat komplett durchgezogen.“ Elias Reisch meint, „Andre hat top performt“. Und Robin Angerer ist froh, dass sich „Valentin endlich fürs Durchhalten belohnen konnte“.

Insgesamt, das stellt Lütjens klar, habe sich das ganze Team teuer verkauft: „Alle haben alles gegeben. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Und Maier stimmt mit ein: „Dafür, dass das Ergebnis so eindeutig ist, waren die Kämpfe echt knapp.“ Mit etwas mehr Glück hätte es auch „paarmal einen Schlag für Backnang tun können“. Das Fazit zieht Sträßer: „Es hat dieses Jahr nicht sein sollen.“ Jetzt gelte es, aus den Niederlagen zu lernen, um es nächstes Jahr besser zu machen. Dass das gelingen wird, steht für Lütjens außer Frage: „Wir bringen ein dynamisches Team an den Start, bei dem man immer gespannt sein kann, was noch kommt.“

Backnanger liegen zur Halbzeit mit 2:5 in Rückstand

Dass gleich der erste Kampf in die Verlängerung ging, war beim Duell Janno Brodnig (Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm) gegen Jan Mollet zu erwarten. Angerer erklärt: „Janno ist ausdauernd und geduldig, er kämpft seine Gegner oft müde und erwischt sie dann im Golden Score.“ Dieses Mal erwischte der Gegner jedoch ihn und holte damit den ersten Punkt für Heidelberg/ Mannheim. Sein Bruder Jonas Mollet zog nach, ging gegen den Backnanger Leon Maier (bis 81) schnell in Führung und brachte den Vorsprung über die Zeit. Guido Kramer (bis 90) geriet gegen Jannis Hill unglücklich in den Haltegriff und musste sich damit geschlagen geben.

Den ersten Punkt für Backnang machte Lorenz Moor (über 100). „Lorenz hat seinen Griff durchgezogen und Diehl absolut dominiert. Es hat keine Minute gedauert, bis er den Gegner auf dem Boden hatte“, beschreibt Angerer, laut ihm ein wichtiger Sieg, der im Team für Aufwind sorgte. Dieser flaute dann aber schnell ab, als Andre Sträßer (bis 100) gegen Finn Seeger unterlag. Davon unbeeindruckt pfefferte Luca Harmening (bis 60) seinen Gegner Leon Becker nach kaum 40 Sekunden auf die Matte und holte so den zweiten und letzten Punkt für die TSG im ersten Durchgang. Das 5:2 für die Gäste machte Pascal Bruckmann klar. Für ihn ging es gegen Rafael Walter (bis 73), der am Vormittag bereits bei der süddeutschen Einzelmeisterschaft in München angetreten war. Für Angerer ist klar: „Rafael war nach dem Turnier und der Fahrt hierher nicht wieder bei 100 Prozent.“

Auch dem neuen süddeutschen Meister Valentin Hofgärtner (bis 60) steckte der Finalsieg in den Knochen, als er im zweiten Durchgang Sascha Kirschen gegenüberstand. Da sich die Begegnung auch noch in der für Hofgärtner zu hohen Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm abspielte, ist es für seine Teamkameraden keine Schande, dass er den Punkt abgegeben hat. Obwohl der Aufwand am Ende ergebnislos blieb, betont Angerer: „Rafaels und Valentins Kommen war eine starke Teamleistung. Wir sind froh, dass wir auf die beiden zählen können.“

Wie schon sein Vorgänger fand auch Tobias Wirth (bis 81) keine Mittel gegen Bruckmann. Nach langer Verletzungspause feierte Marvin Kurz (bis 90) seinen Wiedereinstieg, blieb gegen Jannis Hill aber erfolglos. Nichtsdestotrotz gilt für Angerer: „Respekt, dass er die volle Zeit durchgehalten hat.“ Lorenz Moor zeigte sich auch ein zweites Mal souverän und ließ dem diesmal deutlich schwereren Sascha Barth keine Chance. Lütjens lobt: „Ich bin froh, dass Lorenz da war, er hat seinen Wert für die Mannschaft mehr als bewiesen.“

Andre Sträßer bekam gegen Finn Seeger seine Revanche. Die kündigte er laut Teamkamerad Elias Reisch in der Pause an, mit Erfolg. Reisch schildert: „Andre hat superschnell aus der ersten Begegnung gelernt, sich Seeger gut zurechtgelegt und über die linke Schulter auf die Matte betoniert.“ Sträßer selbst ist „zufrieden, dass ich meine Niederlage aus der Hinrunde ausgleichen konnte“. Er hofft, bald wieder auf Seeger zu treffen, um sich bei einem dritten Vergleich noch mal beweisen zu können.

Zunächst bekam Valentin Molinari die Gelegenheit zu glänzen, sehr zur Freude Angerers: „Valentin ist schon so lange dabei und hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“ Umso mehr freut es Angerer, dass Molinari „sich mit dem Sieg über Leon Becker endlich fürs Durchhalten belohnen und Selbstbewusstsein tanken konnte“. Den letzten Punkt gab Jonas Riener (bis 73) ab. Ihm gelangen gegen Nikolai Kornhaß gute Ansätze. Angerer sagt aber: „Nach der verletzungsbedingten Pause ist Jonas noch nicht da, wo er sein könnte.“

Zum Artikel

Erstellt:
4. Oktober 2022, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

TSG Backnang: Mit Trippelschritten an das rettende Ufer

Der Fußball-Oberligist aus den Etzwiesen bleibt mit dem 1:1 im Heimspiel gegen den ATSV Mutschelbach bereits zum fünften Mal in Folge sieglos.Es ist in dieser Phase aber immerhin das dritte Unentschieden, weshalb die Zweifel am Klassenverbleib allenfalls noch theoretischer Natur sind.

Ausgebremst: Anthony Mbem-Som Nyamsi. Der Sonnenhof ist nur noch Dritter, die Aussichten im Titelrennen sind schlecht. Foto: Silas Schüller
Top

Rems-Murr-Sport

SG Sonnenhof Großaspach: Ein herber Rückschlag im Aufstiegskampf

Die Fußballer aus dem Fautenhau verlieren das Oberliga-Spitzenspiel beim starken FC Nöttingen mit 1:2. Dadurch rutscht der bisherige Spitzenreiter in der Oberliga-Tabelle gleich zwei Plätze runter und muss nun hoffen, dass die Konkurrenz in ihren zwei noch ausstehenden Partien patzt.

Rems-Murr-Sport

Die Konstante auf der Bank der TSG Backnang

Isaak Avramidis erledigt beim Fußball-Oberligisten bereits seit fast sechs Jahren vielfältige Aufgaben auf und neben dem Platz. Obwohl das Hauptaugenmerk mittlerweile seiner Rolle als Co-Trainer gilt, ist der 47-Jährige bei der TSG auch weiterhin ein Teil des Teammanagements.