Julian Schieber rückt bei der SG Sonnenhof Großaspach auf

Der Ex-Bundesliga-Profi, der in Großaspach derzeit die U 17 trainiert, wird in der neuen Saison der Nachfolger von Markus Nohl bei den ältesten Jugendfußballern. An dieser Schnittstelle zu den Aktiven soll er dazu beitragen, dass weitere Eigengewächse den Sprung in die Erste schaffen.

Julian Schieber richtet sein Hauptaugenmerk derzeit noch auf die U17 der SG Sonnenhof, freut sich aber auch schon auf seinen künftigen Job als U-19-Trainer. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Julian Schieber richtet sein Hauptaugenmerk derzeit noch auf die U 17 der SG Sonnenhof, freut sich aber auch schon auf seinen künftigen Job als U-19-Trainer. Foto: Alexander Becher

Von Steffen Grün

Niklas Mohr, der in der Fußball-Oberliga in dieser Runde bislang 25 von 26 Partien in der Regel als Linksverteidiger bestritten hat, und Nico Engel, der mit zehn Treffern der zweitbeste Torschütze hinter Dominik Salz ist, sind die besten Beispiele. Spätestens seit Evangelos Sbonias den Trainerjob bei der SG Sonnenhof Großaspach übernommen hat, steht die Tür in die Erste für die Talente aus dem eigenen Stall sperrangelweit offen. Dafür, dass sie sich zunächst in der U 19 entwickeln, trägt bislang Markus Nohl die Hauptverantwortung. Er war bereits als Assistent von Markus Lang dabei, als die Mannschaft im Sommer 2020 den Aufstieg aus der Verbandsstaffel in die Oberliga feierte, und beerbte ihn ein halbes Jahr später nach dessen Wechsel zum FSV 08 Bissingen. Am Saisonende hört der 39-Jährige, der im Fautenhau auch schon die U 14, U 15 und U 16 trainierte, aber auf eigenen Wunsch aus familiären Gründen auf. Die Suche nach dem Nachfolger endete mit einer internen Lösung: Julian Schieber, der sich derzeit noch um die ebenfalls in der Oberliga um Punkte kämpfende U 17 kümmert, besetzt ab der neuen Spielzeit diese wichtigste Schnittstelle zwischen dem Jugend- und dem Aktivenbereich.

Nohl verpasst den Bundesliga-Aufstieg mit Großaspachs U 19 nur knapp

Michael Ferber attestiert Markus Nohl eine „exzellente Arbeit“, das SG-Vorstandsmitglied macht dieses Lob vor allem an zwei Punkten fest. Zum einen an der handfesten sportlichen Bilanz mit ihrem Höhepunkt in der Vorsaison, als mit 63 Punkten und Platz zwei hinter dem am vorletzten Spieltag mit 4:0 besiegten Meister Reutlingen nicht viel zum „sensationellen Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga“ fehlte. Zudem, so Ferber, hätten es der Trainer und dessen Mitstreiter auch in dieser Runde geschafft, „trotz eines größeren personellen Umbruchs im Sommer eine schlagkräftige Truppe zu formen“. Momentan belegt Großaspach den sechsten Rang und hat mit dem Abstieg in den letzten sieben Partien, die für Nohl nun zur Abschiedstournee werden, nichts mehr zu tun. Mindestens genauso wichtig ist dem Funktionär allerdings, dass Talente wie die bereits genannten Niklas Mohr und Nico Engel den Sprung in die Erste geschafft haben und für ihn deshalb die „Paradebeispiele für diese erfolgreiche Nachwuchsarbeit sind“.

Er höre „schweren Herzens“ auf, betont Nohl, aber „aktuell ist es mir wichtig, meinen Fokus hauptsächlich meiner Familie zu widmen“. Dass ihn die Verantwortlichen zum Nachfolger von Aufstiegscoach Markus Lang machten, ist für den gebürtigen Mutlanger bis heute „nicht selbstverständlich“. So wenig wie die Erfolge mit dem Team und seine persönliche Entwicklung mit dem Erwerb der Scheine bis zur Uefa-A-Lizenz.

Ferber bedauert Nohls Abschied, hält die Gründe aber für „absolut nachvollziehbar“ und glaubt, „mit Julian Schieber den perfekten Nachfolger präsentieren zu können“. Eine Einschätzung, die der Sportvorstand mit der Arbeit begründet, die der Ex-Profi seit dem Wechsel von der TSG Backnang zur SG im vergangenen Sommer leistet. Mit den Co-Trainern Luis Sadler und Obed Almas sorgte der 34-Jährige dafür, dass die B-Junioren auch in dieser Oberliga-Saison nicht in Abstiegsgefahr gerieten und derzeit Achter sind. Er trägt als zweiter Co-Trainer von Evangelos Sbonias auch dazu bei, dass Großaspachs Erste vom Regionalliga-Aufstieg träumen darf. Diesen Job behält Schieber auch, wenn er in die U 19 aufrückt und dort „an seine akribische Arbeits- und Herangehensweise anknüpft“, die ihm Ferber im Umgang mit den jüngeren Talenten bescheinigt. Mit 167 Erstliga- und 18 Champions-League-Spielen für den VfB, Nürnberg, Dortmund, Berlin und Augsburg wisse der gebürtige Backnanger, dessen erster Verein der SV Unterweissach war, „ganz genau, worauf es ankommt. Er wird den Jungs viel Wertvolles mit auf den Weg geben.“

Schieber freut sich auf eine „neue und zugleich spannende Herausforderung“

An Vorfreude auf die künftige Aufgabe mangelt es bei Julian Schieber auf alle Fälle überhaupt nicht, „ich habe richtig Bock auf diese Aufgabe“. Für ihn, so der ehemalige Stürmer, der aus Verletzungsgründen seine Karriere etwas zu früh beenden musste, sei es nach einem „extrem lehrreichen und vor allem auch schönen erstes Jahr“ im Nachwuchsbereich der SG der nächste Schritt, sich bei den ältesten Jugendspielern zu beweisen. Er freue sich „schon jetzt auf die neue und zugleich spannende Herausforderung“, ohne die Konzentration auf die laufenden Runde zu verlieren. Mit der U 17 habe man „noch einige wichtige Partien vor der Brust, die wir selbstverständlich so erfolgreich wie möglich bestreiten wollen“.

Zum Artikel

Erstellt:
15. April 2023, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!

Rems-Murr-Sport

40 Punkte sind vielleicht noch zu wenig

Fußball-Oberligist TSG Backnang läutet mit der Partie am morgigen Feiertag um 15.30 Uhr beim Tabellendritten in Göppingen den Endspurt ein. Um im Kampf ums Drinbleiben auf Nummer sicher zu gehen, muss in den letzten vier Spielen immer noch der eine oder andere Zähler her.

Rems-Murr-Sport

Das Duo lebt die neue Einheit bereits vor

Mit dem Gaildorfer Martin Basler und dem Winnender Ralph Rolli liegt der Spielbetrieb des künftigen Fußballbezirks Rems/Murr/Hall in den Händen zweier erfahrener Fahrensmänner. Die betonen beide, dass die nicht einfache Aufgabe nur gemeinsam zu bewältigen ist.

Rems-Murr-Sport

Im Titelkampf gibt’s keine Verschnaufpause

Der Spitzenreiter der Fußball-Oberliga aus Großaspach muss morgen die Hürde beim abstiegsbedrohten, aber heimstarken Reutlingen nehmen. Für Coach Pascal Reinhardt und gleich fünf Spieler der SG Sonnenhof kommt es an der Kreuzeiche zum Duell mit dem Ex-Verein.