Kanadische Tennis-Festspiele in New York

dpa New York. Die Tennis-Youngster sorgen bei den US Open weiter für Furore. Vor allem die Kanadier drücken dem Turnier ihren Stempel auf. Allen voran eine gerade erst 19-Jährige, die nicht nur auf dem Platz begeistert.

Felix Auger-Aliassime profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Carlos Alcaraz. Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

Felix Auger-Aliassime profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners Carlos Alcaraz. Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

Nach ihrem nächsten Tennis-Coup bei den US Open sank Leylah Fernandez erst einmal auf die Knie.

Ungläubig schlug sie unter dem Jubel der Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadium die Hände vors Gesicht und war schlichtweg überwältigt von der Tatsache, bei den US Open auf einmal im Halbfinale zu stehen. Beim 6:3, 3:6, 7:6 (7:5) gegen die an Nummer fünf gesetzte Jelina Switolina aus der Ukraine zeigte die seit Montag gerade erst 19 Jahre alte Kanadierin in New York wieder spektakuläres Power-Tennis und ließ dem Dreisatzsieg gegen Angelique Kerber in der Runde zuvor die nächste Überraschung folgen.

Inspiriert vom bärenstarken Auftritt seiner Landsfrau schaffte ein paar Stunden später auch Felix Auger-Aliassime erstmals bei einem der vier Grand-Slam-Turniere den Sprung ins Halbfinale und versetzte die kanadischen Tennisfans damit endgültig in Ekstase. Der 21-Jährige profitierte im Viertelfinale von der verletzungsbedingten Aufgabe seines spanisches Gegners Carlos Alcaraz. Der 18-Jährige, der im Achtelfinale den deutschen Qualifikanten Peter Gojowczyk in fünf Sätzen ausgeschaltet hatte, musste beim Stand von 3:6, 1:3 aus seiner Sicht wegen Beschwerden am Bein passen.

Zwei Youngster aus Montréal

„Ich hätte nie gedacht, dass so ein Tag einmal kommen würde“, sagte Auger-Aliassime, erster kanadischer Mann in einem Halbfinale von New York überhaupt. „Ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge, beide aus Montréal, beide zum gleichen Zeitpunkt im Halbfinale der US Open - unglaublich“, sagte der Kanadier, der es nun mit dem an Nummer zwei gesetzten Russen Daniil Medwedew zu tun bekommt. Medwedew gewann gegen den niederländischen Qualifikanten Botic van de Zandschulp mit 6:3, 6:0, 4:6, 7:5.

Im Fokus stand aber Fernandez, vor den US Open gerade einmal Insidern wirklich ein Begriff. Doch nach ihren Siegen gegen Naomi Osaka, Kerber und nun Switolina ist die Linkshänderin auf einmal der neue Star im Damen-Tableau. „Ich habe einfach versucht, immer weiter an mich zu glauben“, sagte die Kanadierin, jüngste Halbfinalistin bei den US Open seit der Russin Maria Scharapowa vor 16 Jahren.

Ahornsirup als Geheimnis

Im Kampf um den Finaleinzug bekommt es Fernandez jetzt mit der Mitfavoritin Aryna Sabalenka zu tun. Die 23-Jährige aus Belarus bezwang French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova aus Tschechien klar mit 6:1, 6:4.

Auch dann will Fernandez wieder unbekümmert auf den Platz gehen. Vor zwei Jahren gewann in Bianca Andreescu schon einmal eine Kanadierin in New York. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis der Kanadier? Auf diese Frage reagierte Fernandez genauso schlagfertig wie zuvor auf dem Platz auf die Bälle von Switolina. „Ich würde sagen, es ist der Ahornsirup.“

© dpa-infocom, dpa:210908-99-134005/3

Leylah Fernandez gewann in New York gegen die Ukrainerin Jelina Switolina. Foto: Elise Amendola/AP/dpa

Leylah Fernandez gewann in New York gegen die Ukrainerin Jelina Switolina. Foto: Elise Amendola/AP/dpa

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Erstellt:
8. September 2021, 06:30 Uhr

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