Unentschieden: Ludwigsburg und Ulm im engen Kampf um Finale

dpa München. Der besondere Modus beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga beschert im Halbfinale ein Kuriosum: Das Hinspiel zwischen Ludwigsburg und Ulm endet Unentschieden - das erste Playoff-Remis seit 1975. Nun steht ein packendes zweites Duell an.

Der Ulmer Archie Goodwin (2.v.r.) wird gleich von drei Ludwigsburgern verteidigt. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4 GbR/BBL/Pool/dpa

Der Ulmer Archie Goodwin (2.v.r.) wird gleich von drei Ludwigsburgern verteidigt. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4 GbR/BBL/Pool/dpa

Der Kampf um den Endspieleinzug beim Basketball-Meisterturnier zwischen den MHP Riesen Ludwigsburg und ratiopharm Ulm wird zur Herzschlag-Entscheidung.

Das Halbfinal-Hinspiel der beiden Überraschungsteams endete in München mit dem ersten Bundesliga-Unentschieden seit Jahrzehnten, nach dem 71:71 (36:34) fällt die Entscheidung im zweiten Duell am Dienstag (20.30 Uhr/Magentasport). Das zuvor letzte Mal war nach BBL-Angaben 1975 ein Playoff-Spiel in der höchsten deutschen Liga ohne Sieger geendet.

Bester Werfer für Ludwigsburg war Marcos Knight mit 24 Punkten, bei den weiter im Turnier ungeschlagenen Ulmern erzielte Derek Willis mit 19 Zähler. Ludwigsburg peilt den ersten Endspiel-Einzug seiner Geschichte an, für Ulm wäre es die erste Final-Teilnahme seit 2016.

Als „ugly“ („hässlich“) bezeichnete Riesen-Trainer John Patrick das Spiel bei Magentasport. „Wir können viel besser spielen.“ Ulm-Coach Jaka Lakovic wertete die von Defensive geprägte Partie positiv: „Ich denke, wir haben solide gespielt.“ Das zuvor

Beide Teams begannen nervös, suchten zunächst ihren offensiven Rhythmus. Nachdem Ulm im Turnier bislang alle Spiele mit zehn oder mehr Punkten gewonnen hatte, tat sich das Team des slowenischen Trainers Lakovic mit der physischen Verteidigung Ludwigsburgs schwer. „Es sind Playoffs, alles ist Kopfsache jetzt“, hatte Riesen-Coach Patrick bereits vor der Partie angekündigt. „Wir sind im Kriegmodus für die Playoffs.“

Bei den Ludwigsburgern ragte zunächst Nick Weiler-Babb heraus und war mit zehn Punkten im ersten Viertel maßgeblich für die 21:14-Führung verantwortlich. Zwei erfahrene deutsche Profis brachten Ulm wieder heran: Aufbauspieler Per Günther sorgte für Struktur im Ulmer Angriff, Patrick Heckmann traf hochprozentig. Es entwickelte sich ein intensives, aber wenig hochklassiges Halbfinale auf Augenhöhe.

Auch im dritten Abschnitt konnte zunächst kein Team davonziehen, die Müdigkeit im siebten Turnierspiel war jedoch vor allem den Ludwigsburgern deutlich anzumerken. Viele Würfe gerieten zu kurz, Ulm kam hingegen bei nachlassender defensiver Intensität zu mehr leichten Korberfolgen. Vor allem der unermüdliche Knight bewahrte Ludwigsburg jedoch eine gute Chance für das Rückspiel.

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Erstellt:
21. Juni 2020, 16:54 Uhr

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