„Knallerlos“: BVB gegen Tuchel - Attraktive Gegner

dpa Nyon. Große Fußball-Abende warten in der Champions League auf Dortmund, Bayern und Leipzig. Die Kraftprobe des BVB mit Paris überstrahlt dabei noch das Münchner Wiedersehen mit Chelsea. Leipzig fordert Tottenham. Auch das deutsche Europa-League-Trio ist gefordert.

Die Resultate der Auslosung auf einer Monitorwand in Nyon. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Die Resultate der Auslosung auf einer Monitorwand in Nyon. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Schon wieder zwei Kraftproben zwischen Deutschland und England - und als Krönung ein Wiedersehen von Borussia Dortmund mit Ex-Trainer Thomas Tuchel: Die Champions-League-Auslosung bescherte dem Bundesliga-Trio am Montag aufregende Achtelfinal-Duelle.

Dabei überstrahlt die Aufgabe des BVB gegen Paris Saint-Germain sogar noch die reizvolle Kraftprobe des FC Bayern mit dem FC Chelsea fast acht Jahre nach dem dramatisch verlorenen „Finale dahoam“ der Münchner. „Ein wunderbares Los für die Fans und uns. Und natürlich rechnen wir uns was aus“, sagte Dortmunds Kapitän Marco Reus zu PSG.

Bundesliga-Spitzenreiter RB Leipzig erwischte in Nyon mit Bayerns Gruppengegner Tottenham Hotspur ebenfalls ein Team von der Insel. In der vergangenen Saison schieden Bayern (gegen Liverpool), Dortmund (gegen Tottenham) und der FC Schalke (gegen Manchester City) in der ersten K.o.-Runde kollektiv gegen Teams aus der Premier League aus. „Ich bin Deutschland-Fan, was die internationalen Spiele angeht. Alle drei deutschen Mannschaften haben die Qualität und das Potenzial, um weiterzukommen“, kommentierte Bayern-Profi Thomas Müller.

Die Münchner Stars verfolgten die Los-Zeremonie gemeinsam nach dem Training erwartungsfroh in der Vereinskantine. Auch Real Madrid lag im Lostopf der Gruppenzweiten. Die Erinnerungen an das 2012 im Elfmeterschießen verlorene Endspiel gegen Chelsea in der Allianz Arena wurden in den Reaktionen verdrängt, auch von Akteuren wie Kapitän Manuel Neuer und Müller, die damals schon dabei waren.

„Wir freuen uns auf London, wir haben dort schon gute Erfahrungen gemacht“, sagte Torwart Neuer vor dem Hinspiel am 25. Februar. In der Gruppenphase besiegten die Münchner in Englands Hauptstadt Tottenham mit 7:2. Serge Gnabry traf damals viermal. Der Nationalspieler mit der Vergangenheit beim FC Arsenal sprach von einem „guten Los“.

„Die Jungs auf der Insel wissen, dass wir da sind“, tönte Neuer vor der Aufgabe gegen die Blues mit Nationalspieler Antonio Rüdiger und dem Ex-Dortmunder Christian Pulisic. Hansi Flick könnte beim Hinspiel am 25. Februar weiter als Cheftrainer auf der Bank sitzen: „Klar ist unser Ziel, das Viertelfinale zu erreichen“, sagte der 54-Jährige, dessen Bayern-Zukunft noch vor Weihnachten geregelt werden soll.

Tuchel hatte den BVB 2017 nach dem Gewinn des DFB-Pokals im Unfrieden verlassen. „Aber wir werden ihn freundlich begrüßen“, versicherte Sportdirektor Michael Zorc mit Blick auf das Hinspiel am 18. Februar im Signal-Iduna-Park. Zorc betonte aber auch: „Wir spielen nicht gegen Thomas Tuchel, sondern gegen Paris Saint-Germain.“

Zorc sprach von einem „richtigen Knallerlos“ für die Borussia. Tuchel trainiert schließlich beim französischen Meister ein Star-Ensemble um den Brasilianer Neymar und Weltmeister Kylian Mbappé. Dortmunds Lizenzspielerchef Sebastian Kehl glaubt an zwei „enge Partien“ und BVB-Chancen auf das Weiterkommen.

Für die Leipziger um Top-Torjäger Timo Werner ist das Achtelfinale Neuland und bedeutet eine weitere internationale Reifeprüfung. Dabei kommt es gegen den letztmaligen Finalisten Tottenham am 19. Februar und 10. März auch zum reizvollen Vergleich von Julian Nagelsmann mit Starcoach José Mourinho. „Sie haben einen Weltklasse-Trainer und ein Weltklasse-Team, nicht nur in der Offensive“, sagte Nagelsmann mit Blick auf den Spurs-Angriff um Harry Kane. „Chancenlos sind wir auf keinen Fall“, verkündete RB-Coach Nagelsmann selbstbewusst.

Titelverteidiger FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp trifft auf Atlético Madrid. Hochspannung verspricht das Aufeinandertreffen zwischen Rekordsieger Real Madrid und dem englischen Fußball-Meister Manchester City, bei dem es auch zum großen Trainertreffen zwischen Zinedine Zidane und Pep Guardiola kommt. Die erste K.o.-Runde wird zwischen dem 18. Februar und dem 18. März ausgetragen. Das große Ziel aller 16 Vereine ist natürlich das Finale am 30. Mai in Istanbul.

In der Europa League gab es attraktive Zwischenrundenlose für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen sowie eine machbare Aufgabe für den VfL Wolfsburg. Nach dem Durchmarsch bis ins Halbfinale in der vergangenen Saison startet Frankfurt mit einem knackigen Duell mit dem österreichischen Meister Red Bull Salzburg in die K.o.-Phase.

Champions-League-Absteiger Bayer Leverkusen zog den portugiesischen Top-Club FC Porto. Wolfsburg trifft in der Zwischenrunde am 20. und 27. Februar auf den schwedischen Club Malmö FF. Alle drei deutschen Clubs starten daheim. Das Endspiel findet am 27. Mai in Danzig statt.

Die Resultate der Auslosung sind auf einer Monitorwand nachzulesen. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

Die Resultate der Auslosung sind auf einer Monitorwand nachzulesen. Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa

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Erstellt:
16. Dezember 2019, 14:46 Uhr

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