Kracher für Bayern: Klopp kommt

Alle drei Bundesligisten müssen gegen englische Teams ran

Als Gruppensieger hatte der FC Bayern München gehofft, auf einen vermeintlich leichteren Gegner in der Champions League zu treffen – vergeblich. Doch das Duell gegen die Engländer elektrisiert die Massen.

München /SID - Brexit für die Bundesliga? Im Duell mit drei Kracher-Gegnern aus England droht den deutschen Teams im Champions-League-Achtelfinale das Aus. Bayern München ist gegen den Vorjahresfinalisten FC Liverpool und Jürgen Klopp genauso wenig Favorit wie Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur oder Schalke 04 im ungleichen Kräftemessen mit Manchester City. Erstmals überhaupt gibt es in der K.-o.-Runde drei deutsch-englische Duelle.

Bei den Bayern war der Respekt für Liverpool bereits herauszuhören. „Das ist die Mannschaft der Stunde, Tabellenführer in England, sie spielen wirklich guten Fußball“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach der Auslosung in Nyon. Seine Mannschaft müsse „zwei gute Tage haben“, sagte er. Und zeigte sich auch vom Duell mit Teammanager Klopp begeistert. „Er ist ein Toptrainer. Einer, der lustig ist in Pressekonferenzen. Also haben wir auch ein deutsches Duell auf dieser Ebene“, sagte Salihamidzic. Auch der frühere Dortmund-Coach war vom Los angetan. „Es wird schwierig, sie haben eine Topmannschaft, aber für mich ist es schön, nach Deutschland zurückzukehren“, sagte Klopp.

Während Bayern und Dortmund als Sieger ihrer Vorrundengruppen zuerst auswärts antreten dürfen, muss Schalke gegen die Citizens erst einmal zu Hause ran. Ein Nachteil für die Elf von Trainer Domenico Tedesco, die zuletzt 2011 im Halbfinale gestanden hatte und zwischen 2013 und 2015 dreimal im Achtelfinale gescheitert war. Die Chance, diesmal weiterzukommen, ist gering. Auch wegen Manchesters Flügelflitzer Leroy Sane – bekanntermaßen ein Ex-Schalker. Wie Schalkes Sportvorstand Christian Heidel sagte, bringe Sane „eine Mannschaft mit, die sicherlich zu den Topfavoriten auf den Sieg in der Champions League gehört“. Für den 55-Jährigen gäbe es laut eigener Aussage „kaum eine größere Herausforderung in diesem Wettbewerb“. Trainer Tedesco demonstrierte am Montag nach der Auslosung kontrollierten Optimismus: „Wir werden jedenfalls alles raushauen, um vielleicht für eine Überraschung sorgen zu können.“

Dortmund, überlegener Tabellenführer der Bundesliga, geht den Zweikampf mit Tottenham selbstbewusst an. Erinnerungen werden wach an das vergangene Jahr, in dem die Spurs maßgeblich daran beteiligt waren, dass der BVB in der Vorrunde ausschied. „Wir haben sie schon zweimal gehabt. Ein starker Gegner, die Chancen stehen fifty-fifty. Die Mannschaft ist top besetzt. Wir sind auch stark, es wird interessant“, sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Er gab gleich auch den Bayern etwas mit auf den Weg. „Das ist ein schweres Los für die Bayern, die haben aber auch die Möglichkeit zu gewinnen. Das ist ein richtiges Highlight für die Fans.“ Immerhin: Bayern ist seit 2011 nicht mehr im Achtelfinale ausgeschieden. Die meisten deutschen Begegnungen überträgt der TV-Sender Sky. Dieser hat bei den Hinspielen das Erstzugriffsrecht, der Live­stream-Anbieter DAZN zeigt die übrigen beiden Partien. Die deutschen Rückspiele laufen allesamt bei Sky.

Die deutschen Clubs in der Europa League verschlägt es derweil nach Osteuropa. Wie die Auslosung ergab, muss sich Bayer Leverkusen im Sechzehntelfinale am 14. und 21. Februar mit FK Krasnodar aus Russland auseinandersetzen, DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt trifft auf die Ukrainer von Schachtjor Donezk. Das Hinspiel wird vorbehaltlich der politischen Situation in der Ukraine in Charkiw bestritten. Wegen des Kriegsrechts in Teilen der Ukraine hatte die Europäische Fußball Union zuletzt zwei Spiele an andere Orte verlegt. Auch 1899 Hoffenheim musste im September in der Champions League das Auswärtsspiel gegen Schachtjor (2:2) in Charkiw austragen. Das auf 30 Tage verhängte Kriegsrecht soll allerdings am 26. Dezember auslaufen, also zwei Monate vor dem Gastspiel der Eintracht bei Schachtjor.

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Erstellt:
18. Dezember 2018, 03:14 Uhr

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