Leno kritisiert Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku

dpa London. Arsenals deutscher Fußball-Torhüter Bernd Leno hat die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku aus zwei Gründen kritisiert. Den 27-Jährigen ärgert vor allem, dass Mitspieler Henrich Mchitarjan das Endspiel gegen den FC Chelsea am Mittwoch wegen Sicherheitsbedenken verpasst.

Arsenal-Torwart Bernd Leno kritisiert die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku. Foto: Christian Charisius

Arsenal-Torwart Bernd Leno kritisiert die Vergabe des Europa-League-Finales nach Baku. Foto: Christian Charisius

„Das ist ein Skandal, dass er deswegen nicht spielen kann“, sagte Leno in einem Interview des „Kicker“ über das Fehlen des früheren Dortmunders. „Er arbeitet die ganze Saison hart und kann dann aus politischen Gründen nicht mit zu so einem Finale kommen.“

Hintergrund der Absage Mchitarjans sind Spannungen zwischen seinem Heimatland Armenien und Final-Gastgeber Aserbaidschan. Der 30-Jährige hatte deshalb schon früher Europa-League-Spiele verpasst.

Leno, der von Bundestrainer Joachim Löw für die EM-Qualifikationsspiele am 8. Juni in Borissow gegen Weißrussland und drei Tage darauf in Mainz gegen Estland nominiert wurde, ist mit der Ticketvergabe für das Finale ebenfalls nicht einverstanden: „Dass nur 6000 Fans pro Mannschaft Karten bekommen, ist auch komisch. Ich war 2012 beim Champions-League-Finale in München: Bayern gegen Chelsea. Da war die eine Ecke rot und die andere blau. Bei einem solchen Endspiel wie jetzt in Baku muss eine Hälfte blau und die andere rot sein - das macht doch den Fußball aus.“

Aufgrund der Richtlinien der UEFA wird der FC Arsenal im Europa-League-Finale auf das geplante Tragen von Trikots von Henrich Mchitarjan beim Warmmachen verzichten. Wie die „Daily Mail“ berichtet, wollten die Arsenal-Profis durch das Anziehen der Shirts an den früheren Dortmunder erinnern, der aus politischen Gründen nicht mit nach Baku geflogen ist. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) habe dies auf Nachfrage aber abgelehnt.

Die UEFA bestätigte den konkreten Fall auf Nachfrage nicht, verwies aber auf ihre Regeln. Sie erlaubt in ihren Regularien keine Kleidungsstücke, die „politischen, religiösen oder rassistischem Inhalt haben“. Zudem muss sämtliche Spielkleidung vom Verband abgenommen sein.

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Erstellt:
27. Mai 2019, 14:35 Uhr

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