Liverpool-Keeper Alisson widmet Siegtor verstorbenem Vater

dpa Liverpool. Liverpool-Torwart Alisson Becker hat das erste Tor seiner Profikarriere seinem vor kurzem verstorbenen Vater gewidmet.

Liverpools Keeper Alisson Becker schoss das entscheidende Tor gegen West Bromwich Albion. Foto: Rui Vieira/Pool AP/dpa

Liverpools Keeper Alisson Becker schoss das entscheidende Tor gegen West Bromwich Albion. Foto: Rui Vieira/Pool AP/dpa

Alisson hatte im Premier-League-Auswärtsspiel bei West Bromwich Albion in der 5. Minute der Nachspielzeit zum 2:1 (1:1) für die Reds getroffen und sein Team so im Rennen um die Qualifikation für die Champions League gehalten. Anschließend gab der 28-Jährige dem Sender Sky Sports unter Tränen ein Interview.

„Ich bin zu emotional wegen der letzten Monate und allem, was in meiner Familie passiert ist“, sagte Alisson, dessen Vater José Agostinho Becker im Februar ertrunken war. „Fußball ist mein Leben. Und seit ich denken kann, habe ich mit meinem Vater gespielt. Ich hoffe, er sieht es. Aber ich bin sicher, dass er es mit Gott an seiner Seite sieht und feiert.“

Nach dem Kopfballtor war Alisson am Sonntag von seinen Teamkollegen gefeiert und unter einer Spielertraube begraben worden. Es war das erste Mal in der Vereinsgeschichte Liverpools, dass ein Torhüter einen Treffer in einem Pflichtspiel erzielt. In der Premier League ist der Brasilianer erst der sechste Keeper, dem das gelang.

Zuvor hatte Mohamed Salah (33.) im Stadion The Hawthorns den Ausgleich für die Reds erzielt, nachdem Absteiger West Brom zunächst durch Hal Robson-Kanu (15.) in Führung gegangen war. Durch den Sieg belegt der Vorjahresmeister zwei Spieltage vor Saisonende Platz fünf in der Tabelle, hat einen Punkt Rückstand auf den Vierten Chelsea und drei Zähler auf den Dritten Leicester City.

Für Alisson gab es nach dem Abpfiff eine dicke Umarmung von seinem Trainer Jürgen Klopp - und ein dickes Lob. „Wow! Wir haben uns das zehnmal in der Kabine angesehen, es ist absolut unglaublich“, schwärmte Klopp, der Alissons Einsatz nicht geplant hatte. „Mein Anteil am Tor ist nur, dass ich nicht 'Bleib hinten!' gerufen haben. Ich hab ihn einfach laufen lassen.“

Der ehemalige Liverpool-Profi Dietmar Hamann glaubt noch daran, dass sein Ex-Club es in die Champions League schafft. „Wenn Sie die letzten beiden Spiele gewinnen, dann wird es reichen“, sagte Hamann der Deutschen Presse-Agentur. „Chelsea hat ein unheimliches Programm und oft kann sich dieses Auf-zwei-Hochzeiten-Tanzen oder zwei Chancen zu haben als Nachteil erweisen, weil Sie natürlich wissen: Sie können Vierter werden, oder sie können sich qualifizieren, wenn sie die Champions League gewinnen.“ Die von Thomas Tuchel trainierten Londoner stehen am 29. Mai im Finale gegen Manchester City.

In der Liga spielen die Blues, die am Samstag das FA-Cup-Finale gegen Leicester City verloren hatten, am Dienstag erneut gegen Leicester und danach am Sonntag bei Aston Villa. Der FC Liverpool spielt erst auswärts beim FC Burnley und hat am letzten Spieltag ein Heimspiel gegen Crystal Palace. Vor einigen Woche hatte Hamann die Königsklasse für die Reds schon abgeschrieben. „Aber wenn sie beide Spiele gewinnen“, sagte er, „dann bin ich guter Dinge, dass sie es noch packen.“

© dpa-infocom, dpa:210517-99-629146/3

Zum Artikel

Erstellt:
17. Mai 2021, 13:54 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen