Mainzer Pokal-Freude: Fans endlich wieder da

dpa Mainz. Mainz 05 bietet seinen Fans in der 1. Runde des DFB-Pokals kein rauschendes Fußball-Fest. Die schwache Vorstellung wird überstrahlt vom Stadion-Comeback der Zuschauer, die bald noch zahlreicher zurückkehren dürfen sollen.

Der Mainzer Torschütze Jean-Philippe Mateta (r) feiert mit Levin Öztunali den Treffer zum 1:1-Ausgleich gegen den TSV Havelse. Foto: Arne Dedert/dpa

Der Mainzer Torschütze Jean-Philippe Mateta (r) feiert mit Levin Öztunali den Treffer zum 1:1-Ausgleich gegen den TSV Havelse. Foto: Arne Dedert/dpa

Der Blick auf die spärlich gefüllten Ränge stimmte Rouven Schröder noch fröhlicher als der Einzug des FSV Mainz 05 in die 2. Runde des DFB-Pokals.

„Ich war total happy, als ich ins Stadion kam und die Fans gesehen habe“, sagte der Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten nach dem mühevollen 5:1 (0:1) gegen den Viertligisten TSV Havelse. „Das war Gänsehaut pur.“

Erstmals seit einem halben Jahr mussten die 05er ein Pflichtspiel nicht vor leeren Rängen absolvieren - auch wenn die 1000 zugelassenen Zuschauer in der 34.000 Plätze bietenden Arena etwas verloren wirkten. „Wir sind von der Normalität noch ganz weit weg. Aber es ist ein ganz wichtiger erster Schritt“, sagte FSV-Trainer Achim Beierlorzer. „Wir hoffen, dass wir bald wieder vor allen unseren Fans spielen können.“

Schon im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen Aufsteiger VfB Stuttgart am 26. September könnten sogar 3400 Fans dabei sein, nachdem die Landesregierung am Freitag den Fußballvereinen in Rheinland-Pfalz eine Stadionauslastung von zehn Prozent erlaubt hat. Für die nähere Zukunft sei sogar eine Steigerung auf 20 Prozent denkbar, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) an. Die Entscheidung obliege allerdings dem zuständigen Gesundheitsamt.

Weniger glücklich waren die Mainzer Verantwortlichen mit der über weite Strecken fehlerhaften Darbietung des Teams. „Wir haben schon noch einiges in der Defensive zu tun, da müssen wir uns steigern“, befand Schröder. Immerhin müssen die 05er zum Bundesliga-Auftakt am nächsten Sonntag beim Champions-League-Halbfinalisten und Vorjahresdritten RB Leipzig ran. „Da müssen wir hinten besser stehen“, forderte der Sportdirektor.

Auch Beierlorzer war nicht entgangen, dass es noch einiges zu tun gibt. Doch es gab auch Lichtblicke. Im Tor rechtfertigte Robin Zentner mit einigen Glanzparaden seine Ernennung zur Nummer 1 für die Spielzeit 2020/21. „Das war aber so nicht geplant. Wir waren hinten zu offen und zu naiv. Das darf uns auf keinen Fall in der Liga passieren“, sagte der 25-Jährige. „Gegen solch einen Gegner so viele Chancen zuzulassen, muss uns eine Warnung sein.“

Und in der Spitze bewies Jean-Philippe Mateta mit einem Dreierpack seine Torgefährlichkeit. „Als mehr Räume entstanden sind, hat man seine Stärken gesehen“, lobte Beierlorzer. „Ich freue mich, dass er dreimal getroffen hat. Das gibt ihm Auftrieb.“

© dpa-infocom, dpa:200911-99-527802/4

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Erstellt:
11. September 2020, 22:39 Uhr

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