Darüber spricht die Liga: Meister-Chance, Abstiegs-Fünfkampf

dpa Berlin. Auf der Zielgeraden der Meisterschaft können die nächsten Entscheidungen fallen. Nutzen die Bayern ihre zweite Titelchance oder patzen sie erneut? Wer verschafft sich Luft im Abstiegskampf?

Javairo Dilrosun und Hertha-Kollege Santiago Ascacibar freuen sich mit Torschütze Peter Pekarik (l-r) nach dessen Tor zum 2:0. Foto: Michael Sohn/AP Pool/dpa

Javairo Dilrosun und Hertha-Kollege Santiago Ascacibar freuen sich mit Torschütze Peter Pekarik (l-r) nach dessen Tor zum 2:0. Foto: Michael Sohn/AP Pool/dpa

Meister-Chance II für den FC Bayern München. Am 32. Spieltag der Fußball-Bundesliga kann das Team von Trainer Hansi Flick seinen neunten Titelgewinn in Serie perfekt machen.

Am unteren Tabellenende liegen zwischen dem Tabellen-13. FC Augsburg und dem 1. FC Köln auf dem ersten Abstiegsplatz lediglich vier Punkte.

Spannend ist überdies das Rennen um die Champions-League-Plätze. Dabei steht das Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen den Tabellenzweiten RB Leipzig im Mittelpunkt.

BAYERNS MEISTERSTÜCK: Nach der vergebenen ersten Titelchance in Mainz bietet sich dem FC Bayern München am 32. Spieltag die nächste. Ein Heimsieg im Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach - und die neunte Meisterschaft nacheinander wäre auch rechnerisch perfekt. Womöglich kann das Team von Trainer Hansi Flick den insgesamt 31. Titelgewinn in der Allianz Arena aber auch schon vor dem Anpfiff um 18.30 Uhr bejubeln. Nämlich dann, wenn der Tabellenzweite RB Leipzig zuvor bei Borussia Dortmund verliert. Am liebsten, das sagten Flick und seine Spieler schon vor zwei Wochen nach dem 1:2 in Mainz, würden sie den erneuten Titelgewinn jedoch „aus eigener Kraft“ vollenden.

ABSTIEGSKAMPF: Eigentlich war Werder Bremen schon so gut wie gerettet. Nach dem Sieg im Nachholspiel bei Arminia Bielefeld lagen die Grün-Weißen bereits elf Punkte vor dem Relegationsplatz. Doch nun ist der Vorsprung futsch - und an der Weser wird wie im Vorjahr wieder gezittert. Nach sieben Liga-Niederlagen in Serie stand auch Trainer Florian Kohfeldt auf der Kippe, die Bosse wollen mit dem Coach aber weitermachen. Zumindest bis Saisonende, danach dürften sich die Wege trennen. Gegen Leverkusen muss am Samstag ein Sieg her, sonst droht ein weiteres Abrutschen - und ein Wiederaufflammen der Diskussion um Kohfeldt. Bremen ist als 16. eines von drei Teams mit 30 Punkten. Zwischen dem FC Augsburg (13./33 Punkte) und dem 1. FC Köln (17./29 Punkte) liegt nicht viel.

COMEBACK: Nach 748 Tagen betritt Markus Weinzierl am Freitagabend wieder die Bundesliga-Bühne. „Definitiv kribbelt es“, bestätigte der 46-Jährige vor seiner Rückkehr auf die Trainerbank des FC Augsburg im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart. Weinzierl hofft auf einen Sieg, der ein „Riesenschritt“ zum Klassenerhalt wäre. „Bei einem Trainerwechsel gibt es immer einen Effekt“, sagte der Mann, der von 2012 bis 2016 erfolgreich als Coach beim FCA gearbeitet hatte. Das erste Spiel konfrontiert ihn gleich mit der Vergangenheit. Nach einem 0:6 mit Stuttgart in Augsburg musste Weinzierl am 20. April 2019 beim VfB gehen. „Das sind die Geschichten, die der Fußball schreibt“, sagte Weinzierl zum Wiedersehen in der Stuttgarter Arena: „Ich will nicht mehr zurückblicken, es zählt nur Freitagabend, 20.30 Uhr.“

SPITZENSPIEL: Für den Tabellenfünften aus Dortmund (55 Punkte) stehen binnen sechs Tagen gleich zwei Endspiele an. In beiden Fällen heißt der Gegner Leipzig (64). Noch wichtiger als das Pokalfinale am 13. Mai in Berlin ist für die Dortmunder jedoch das Bundesliga-Heimspiel am Samstag. Denn im Kampf um einen lukrativen und zur Kaderplanung immens wichtigen Champions-League-Platz ist der Revierclub zum Siegen verdammt - und auf Schützenhilfe angewiesen. Schließlich liegen Frankfurt (56) und Wolfsburg (57) noch immer besser im Rennen. „Wir werden alles dafür tun, am Samstag drei Punkte einzufahren. Das ändert aber nichts daran, dass auch der Wunsch sehr groß ist, fünf Tage später den Pokal zu erobern“, sagte Trainer Edin Terzic.

HERTHA-ENDSPURT: Zwei Spiele, vier Punkte: Hertha BSC ist nach der zweiwöchigen Corona-Quarantäne erstaunlich fit und erfolgreich in den Spielbetrieb zurückgekehrt. Nach dem 3:0 am Donnerstagabend gegen den SC Freiburg haben die Berliner die Abstiegsränge verlassen. Die Terminhatz aber geht weiter: Am Sonntag gastiert der punktgleiche Tabellen-16. Arminia Bielefeld im Olympiastadion. Drei Tage darauf müssen die Herthaner zum dritten Nachholspiel beim Absteiger FC Schalke 04 antreten.

BRISANTES RHEIN-MAIN-DERBY: Das Duell der Bundesliga-Nachbarn Eintracht Frankfurt gegen den FSV Mainz 05 ist meistens eine hitzige Sache - diesmal ist es besonders heiß. Die Mainzer könnten ihre grandiose Aufholjagd krönen und mit einem Sieg den Klassenverbleib vorzeitig sichern. Angeführt von Trainer Bo Svensson holten die Mainzer 29 Punkte aus 17 Spielen. Entsprechend selbstbewusst gehen sie das Spiel an. „Wir haben vor niemanden mehr Angst“, betonte Sportvorstand Christian Heidel. Die Frankfurter sind drei Spiele vom ersten Einzug in die Champions League entfernt, liegen als Tabellenvierter aber nur einen Punkt vor Borussia Dortmund.

© dpa-infocom, dpa:210506-99-498785/3

Der FC Bayern München kann sich vorzeitig die deutsche Meisterschaft sichern. Foto: Matthias Balk/dpa

Der FC Bayern München kann sich vorzeitig die deutsche Meisterschaft sichern. Foto: Matthias Balk/dpa

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Erstellt:
7. Mai 2021, 04:21 Uhr

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