Merkel zu Gast bei Grundsteinlegung für DFB-Akademie

dpa Frankfurt/Main. Vor riesigen Sandbergen hat der DFB die Grundsteinlegung seiner Akademie begangen. In gut zwei Jahren will der Verband die neue Zentrale beziehen. Für Angela Merkel ist das Millionenprojekt zukunftsweisend, Joachim Löw nennt es eine „Ideenbörse“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf der Festveranstaltung zur Grundsteinlegung der DFB-Akademie. Foto: Andreas Arnold

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf der Festveranstaltung zur Grundsteinlegung der DFB-Akademie. Foto: Andreas Arnold

Mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestrainer Joachim Löw als Festredner hat der Deutsche Fußball-Bund die Grundsteinlegung für seine neue Akademie gefeiert.

Auf der Großbaustelle in Frankfurt/Main nahmen an der Zeremonie auch der designierte DFB-Präsident Fritz Keller und die Interimsspitze des Verbandes teil. „Es ist ein Gebäude, das dem DFB gut ansteht und die verschiedenen Komponenten des Fußballs vereint“, sagte Merkel. „Es ist eine gute und in die Zukunft weisende Idee.“ Löw bezeichnete die Akademie als „Ideenbörse“, von der alle profitieren werden.

Fünfeinhalb Jahre nach dem Baubeschluss des DFB-Präsidiums geht das rund 150 Millionen teure Zukunftsprojekt in die finale Phase. Ende 2021 soll die neue Heimat des weltgrößten Sportverbandes bezugsfertig sein. „Wir legen nicht nur den Grundstein für einen Neubau, sondern wir wollen damit auch die Basis für eine erfolgreiche Zukunft des deutschen Fußballs legen“, sagte DFB-Interimschef Reinhard Rauball.

Sein Führungskollege Rainer Koch hob die perspektivische Bedeutung des Projekts hervor. „Mit dem Bau des neuen DFB wird nicht nur der Grundstein für die Akademie gelegt, sondern auch für neue Erfolge. Wir bauen hier und heute nicht eine Eliteschule für Nationalspieler, sondern ein gemeinsames Haus des gesamten deutschen Fußballs, von dem Amateure und Profis profitieren sollen.“

„Dass wir die Bundeskanzlerin bei diesem für uns so symbolträchtigen Schritt begrüßen dürfen, empfinden wir als große Anerkennung“, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius. „Frau Merkel hat uns in den vergangenen Jahren stets eng begleitet. Ihr Besuch ist für uns weiterer Ansporn. Rund um den Neubau herrscht Aufbruchstimmung, die Vorfreude auf unser neues Zuhause ist groß.“

Auf dem Areal der früheren Frankfurter Galopprennbahn sollen auf einer Fläche von neun Hektar Administration und Sport unter einem Dach vereint werden und zudem die Nationalteams eine zentrale Stätte in der Vorbereitung auf Länderspiele finden. Der gigantische Bau, der künftig das Herzstück des deutschen Fußball bilden soll, wird aus DFB-Rücklagen, Zuschüssen von FIFA und UEFA sowie einem Bankdarlehen finanziert. Merkel hob besonders hervor, dass die öffentliche Hand nicht belastet werde und scherzte: „Ich bin überzeugt, dass der Bau besser vorangeht als der des Berliner Flughafens.“

Neben 3,5 Naturrasenplätzen sind verschiedene Technik-Parcours und ein Beachsoccer-Feld geplant. In der Akademie wird es zudem 33 Zimmer für die Sportler und Trainer geben, die damit direkt vor der Haustür trainieren und arbeiten können. Im Verwaltungstrakt des 307 Meter langen DFB-Neubaus entstehen 428 neue Arbeitsplätze für die Mitarbeiter des Verbandes, der wegen diverser Gerichtsprozesse viel länger als geplant auf den Baubeginn warten musste.

Geleitet wird die Akademie von Tobias Haupt. Der Mitbegründer des Internationalen Fußballinstituts in Ismaning entwirft seit Monaten Konzepte, die vor allem die Jugendstrukturen voranbringen sollen. Wie zum Beispiel das Mentorenprogramm, bei dem talentierte Jugendliche mit einem Ex-Profi zusammenarbeiten. Über das Leuchtturmprojekt des DFB sagte Haupt einmal: „Es ist einzigartig im globalen Fußball. Kein Verband hat das ganze Wissen an einem Ort gebündelt.“

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Erstellt:
26. September 2019, 15:56 Uhr

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