Mick Schumacher: Schneller Wechsel in Formel 1 möglich

dpa Sotschi. Geht es jetzt für Mick Schumacher ganz schnell? In den nächsten Wochen soll sich die Zukunft des Nachwuchs-Rennfahrers entscheiden. Der Sprung in die Formel 1 scheint früher als erwartet möglich.

Kann sich einen baldigen Wechsel in die Formel 2 vorstellen: Mick Schumacher Foto: David Davies

Kann sich einen baldigen Wechsel in die Formel 2 vorstellen: Mick Schumacher Foto: David Davies

Die Sehnsucht nach der Rückkehr des Namens Schumacher in die Formel 1 ist groß - und sie könnte schon 2020 Realität werden.

„Es ist natürlich noch nichts abgesprochen oder besprochen. Wir müssen abwarten, wie die nächsten Rennen ablaufen und dann können wir mit Sicherheit sagen, was nächstes Jahr passiert“, sagte Mick Schumacher dem TV-Sender Sky. Der 20 Jahre alte Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher schließt einen schnellen Wechsel aus der Formel 2 weiter nicht aus und formuliert das ungewöhnlich offen. Doch wie realistisch ist dieser Schritt?

Wahrscheinlich werde sich seine Zukunft „in den nächsten Wochen“ entscheiden, sagte der Youngster im russischen Sotschi. Optionen gibt es für ihn viele, dabei hilft natürlich sein prominenter Name. Die Führung der Motorsport-Königsklasse dürfte einen zeitnahen Aufstieg begrüßen, denn er könnte auch in Deutschland zumindest kurzfristig einen neuen Hype auslösen. Realistisch scheint jedoch, dass Schumacher ein zweites Jahr für das italienische Prema-Team in der Formel 2 fährt. Erfahrung ist wichtig, ehe er sich mit Stars wie Lewis Hamilton messen kann. Das betonte er selbst immer wieder.

Wie in der Vergangenheit hält sich Schumacher nun lange alle möglichen Karrierewege offen. Fakt ist: In seinem ersten Jahr in der wichtigsten Nachwuchsserie ist Schumacher vier Rennen vor Schluss nur Gesamt-Elfter, immerhin ein Rennen konnte er gewinnen. Sportlich geben andere den Ton an, doch der Weg noch weiter nach oben ist vorgezeichnet. „Es wird der Moment kommen, an dem er bereit für die Formel 1 ist. Wir haben viel in ihn investiert, weil wir daran glauben, dass er ein guter Formel-1-Fahrer sein kann“, sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zuletzt der „Bild am Sonntag“.

Im vergangenen Jahr gewann Schumacher die Europameisterschaft in der Formel 3, stieg dann in die Formel 2 auf und bekam einen Platz in der Nachwuchsakademie von Ferrari. Im April durfte er erst im Ferrari und dann im Auto von Partner Alfa Romeo bei den Formel-1-Tests in Bahrain fahren. Alfa Romeo ist nun wohl auch eine Option für 2020. Der Finne Kimi Räikkönen wird dort sicher fahren, ob das auch der junge Italiener Antonio Giovinazzi tut, ist noch nicht endgültig geklärt.

Bei Ferrari selbst ist jedenfalls (noch) kein Cockpit frei, der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel und Charles Leclerc sind gesetzt. Ändern könnte sich das erst 2021, denn Ende kommenden Jahres läuft Vettels Vertrag aus. Fans träumen schon von einem Schumacher zurück im Ferrari - doch der Weg dorthin ist noch sehr weit.

Tipps habe er sich von Vettel schon geholt, mit Leclerc rede er „eher über Privates“, sagte Schumacher. Der 21 Jahre alte Leclerc ging einen ähnlich Weg durch alle Nachwuchsklassen, war dabei jedoch dominanter. „Er macht einen grandiosen Job“, sagte Schumacher und ergänzte: „So lange ein Ferrari vorne ist, bin ich happy.“ Vater Michael gewann mit der Scuderia fünf seiner sieben WM-Titel.

Vettel bleibt im Team sein erster Ansprechpartner. „Mit Sebastian ist es einfacher für mich, die Punkte auf Deutsch anzusprechen, die für mich wichtig sind“, sagte Schumacher und lobte den Rennstall nach der jüngsten Siegesserie in der Formel 1: „Mich hat das sehr positiv überrascht, natürlich sind meine Daumen für Ferrari gedrückt.“

In Sotschi stehen für Schumacher an diesem Wochenende noch zwei Rennen auf dem Programm, der Saisonabschluss findet Ende November in Abu Dhabi statt. In Russland kann er bis Sonntag zunächst auch seinem Cousin David zusehen. Der 17 Jahre alte Sohn von Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher gibt sein Debüt in der Formel 3 und träumt genau wie Mick vom ganz großen Durchbruch. „Natürlich wünsche ich ihm hier viel Glück“, sagte Mick.

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Erstellt:
27. September 2019, 11:18 Uhr

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