Mit guten Erinnerungen auf weite Fahrt

Backnangs Oberliga-Fußballer müssen zum Ausklang der englischen Woche das zweite Mal binnen sieben Tagen nach Südbaden. Beim Freiburger FC steht das Duell mit dem Verein an, bei dem die TSG vor drei Jahren ihren ersten Oberliga-Aufstieg feierte.

Begibt sich morgen mit Backnang das zweite Mal binnen einer Woche auf den langen Weg nach Südbaden: Torwart Marcel Knauß. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Begibt sich morgen mit Backnang das zweite Mal binnen einer Woche auf den langen Weg nach Südbaden: Torwart Marcel Knauß. Foto: A. Becher

VON Uwe Flegel

Backnangs Oberliga-Fußballer können mit den ersten drei Saisonspielen absolut zufrieden sein. Immerhin hat der Aufsteiger aus der TSG in den beiden Heimspielen gegen die Titelfavoriten SGV Freiberg (1:1) und Stuttgarter Kickers (3:3) gezeigt, dass sie zumindest auf eigenem Platz selbst mit den Großkopfeten der höchsten Spielklasse im Ländle mithalten kann. Morgen gilt es für Trainer Holger Ludwig und seine Elf nun, auswärts das zweite Mal in Folge seine Stärke zu zeigen. Ab 14.30 Uhr gastiert der Neuling aus dem Murrtal beim Freiburger FC (Dietenbach-Stadion).

Wenn Oguzhan Biyik, Sebastian Gleißner, Julian Geldner und Mario Marinic am Samstagmorgen in den Bus steigen, dann haben sie nicht nur die erforderliche Schutzmaske im Gesicht. Das Quartett wird auf den 240 Kilometern in den Breisgau auch von angenehmen Erinnerungen begleitet. Gut drei Jahre ist es her, als sie der TSG-Elf angehörten, die mit einem fulminanten 4:1-Sieg im Relegationsduell beim Deutschen Meister von 1907 den ersten Backnanger Aufstieg in die Oberliga perfekt machte. Nach langer Fußballdürre hatten Trainer Markus Lang und sein Team, den Etzwiesen-Klub binnen vier Jahren von der Landes- über die Verbandsliga in Baden-Württembergs höchste Spielklasse gehievt.

Einen Ab- sowie einen Wiederaufstieg später kehrt die TSG das erste Mal zurück in den einen guten Steinwurf von der Dreisam entfernten Dietenbach-Sportpark und will an den Erfolg vom Juni 2017 anknüpfen. Denn Teilerfolge gegen Top-Favoriten wie Freiberg und die Kickers sind schön, Punkte gegen Mitaufsteiger wie den FV Lörrach-Brombach sind existenziell für einen Verein wie Backnang, der vor allem den sicheren Ligaverbleib im Blick hat. Nach dem spektakulären Last-Minute-3:3 am Mittwochabend hätte Trainer Ludwig sicher kein Problem damit, wenn es sein Team nun beim FFC deutlich wenig spannend macht und wie beim 1:0 zum Auftakt der englischen Woche in Lörrach auch vom zweiten Südbaden-Gastspiel und gleichzeitigen Abschluss der englischen Woche irgendwie einen Sieg mitbringt. Zur Not völlig schmuck- und glanzlos.

Der Coach selbst kündigte bereits direkt nach dem Kickers-Spiel an, dass „es wohl die eine oder andere Änderung gibt“. Angesichts von fast 1100 Maskenkilometern im Bus und drei Spielen binnen sieben Tagen wollen die Kräfte gut eingeteilt sein. Vor allem Abwehrspieler Patrick Tichy hat gute Chancen, sein Startelfdebüt feiern zu dürfen. Ludwig trägt sich zumindest mit dem Gedanken, einem der beiden bisher überzeugenden Innenverteidiger Marc Bitzer und Thomas Doser eine Verschnaufpause zu gönnen. Schließlich warten nach Freiburg weitere 36 Saisonspiele und Holger Ludwig hat schon mehrmals von der „großen Breite in unserem Kader“ gesprochen.

Personell kann der Backnanger Trainer dabei sehr wahrscheinlich auf die gleichen Akteure wie in Lörrach sowie gegen die Stuttgarter Kickers bauen. „Der eine oder andere hat zwar etwas schwere Beine und auch leichte muskuläre Probleme, doch bislang habe ich noch von niemand gehört, dass es nicht geht“, berichtet der 38-Jährige. Das heißt, dass bis auf Abwehrspieler Michl Bauer, dessen Rückkehr in den Trainingsbetrieb sich noch ein wenig raus zögert, sowie die langzeitverletzten Benito Baez-Ayala und David Kienast alle Mann an Bord sein dürften. Nicht die schlechtesten Aussichten für den Aufsteiger aus dem Murrtal, auch nach dem vierten Spiel der Saison ohne Niederlage dazustehen. Wobei Coach Ludwig trotz des bisher guten Starts und den weitgehend guten Leistungen einen Fakt in Erinnerung ruft: „Die zwei Unentschieden und der eine Sieg haben uns bislang erst fünf Punkte eingebracht.“ Gegen den zweiten Auswärtssieg im zweiten Saisonspiel in der Fremde hätte er deshalb ganz und gar nichts einzuwenden. Eventuell entpuppt sich der Süden Badens ja ein weiteres Mal als gutes Pflaster für die Schwaben.

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Erstellt:
4. September 2020, 11:30 Uhr

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