Mit Power und Torriecher: Thuram begeistert Borussia

dpa Mönchengladbach. Der Vater Rechtsverteidiger und Weltmeister, der Sohn Stürmer und neuer Liebling des Bundesliga-Spitzenreiters. Thuram heißt Gladbachs neue Lebensversicherung.

Gladbachs Marcus Thuram feiert mit einer Eckfahne den 2:1-Heimsieg über AS Rom. Foto: Federico Gambarini/dpa

Gladbachs Marcus Thuram feiert mit einer Eckfahne den 2:1-Heimsieg über AS Rom. Foto: Federico Gambarini/dpa

Eigentlich hätte er gar nicht dabei sein dürfen. Doch in der allerletzten Minute schlug Marcus Thuram wieder zu und und sorgte für totale Begeisterung auf den Rängen des Borussia-Parks.

„Es war fantastisch, in der letzten Minute der Nachspielzeit das entscheidende Tor für Borussia zu schießen. Wir sind überglücklich und werden das Lachen heute nicht mehr aus dem Gesicht bekommen“, sagte der 22 Jahre alte, im italienischen Parma geborene Sohn des 1998er-Weltmeisters Lilian Thuram, der sich zum Top-Transfer der Gladbacher entwickelt hat. Denn der knapp zehn Millionen Euro teure Neuzugang ist mit acht Pflichtspieltreffern bester Torschütze, traf in allen drei Wettbewerben und erzielte jetzt zum vierten Mal das Siegtor für den Bundesliga-Spitzenreiter.

Trotz der Überlastungserscheinung des Stürmers entschied sich Trainer Marco Rose auch im Europa-League-Spiel gegen AS Rom für einen Einsatz des französischen Stürmers. „Wir müssen vorsichtig sein. Aber ein Spiel gegen AS Rom ist kein Spiel, in dem man ihm eine Pause geben kann“, erklärte Gladbachs Coach. Die Dramaturgie des Abends bestätigte den Trainer. Thurams Eingabe führte zum 1:0 durch ein Eigentor von Roms Verteidiger Federico Fazio (35.), die Kopfballvorlage von Alassane Pléa in der fünften Minute der Nachspielzeit verwandelte Thuram ebenfalls mit dem Kopf zum 2:1-Siegtreffer. Damit traf Gladbachs Torjäger jetzt im vierten Spiel in Serie.

„Er kann einfach alles, er hat Mega-Potenzial. Wir sind sehr froh, dass er da ist“, meinte Mittelfeldspieler Jonas Hofmann. Auch sein Trainer ist von dem jungen Offensivspieler, der immer wieder die Abwehrspieler anrennt und ständig für Gefahr sorgt, total überzeugt. „Er ist ein guter Typ, der uns mit seiner Präsenz gut tut. Und er ist trotz seiner Größe ein sehr guter Fußballer und immer ein Unruheherd für den Gegner“, befand Rose.

Vater Lilian, Rekordnationalspieler der französischen Nationalmannschaft und einer der besten Rechtsverteidiger seiner Zunft, ist der wichtigste Ratgeber seines Sohnes. „Er hat mich so beeinflusst, wie ein Vater seinen Sohn eben beeinflusst. Er redet viel davon, wie man ein besserer Mensch werden kann - und wie man ein besserer Fußballspieler werden kann“, erklärte Thuram junior bei seiner Vorstellung im Sommer. Er sei auch streng, was Disziplin angeht. Vor dem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach hat sich Vater Lilian erst einmal in Ruhe Club und Verantwortliche angeschaut, ehe der Transfer perfekt wurde.

Am Ende passte alles. Thuram verkörpert den neuen Spielstil von Rose perfekt: Er rennt, er ackert, er trifft und er fühlt sich wohl in seiner neuen Umgebung mit einigen Französisch sprechenden Mitspielern im Team. Was fehlt, wäre mal eine Pause im nächsten Spiel. Doch wahrscheinlich wird sein Trainer sagen, dass man einem Spieler wie ihm gegen Werder Bremen keine Pause geben kann.

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Erstellt:
8. November 2019, 11:54 Uhr

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