Nach Hoffenheim-Vorfällen: Bayern fokusiert auf Schalke

dpa München. Hansi Flick hofft, dass dem FC Bayern der Spaß am Pokalabend auf Schalke nicht wieder von den eigenen Fans „verdorben“ wird. Der Coach macht eine klare Vorgabe fürs Viertelfinale - und muss sein gerade so starkes Team womöglich wieder notgedrungen umbauen.

Will den Fokus wieder auf das Sportliche richten: Bayern-Coach Hansi Flick. Foto: Tom Weller/dpa

Will den Fokus wieder auf das Sportliche richten: Bayern-Coach Hansi Flick. Foto: Tom Weller/dpa

Nach dem Fan-Eklat beim Ligasieg des FC Bayern gegen Hoffenheim wünscht sich Trainer Hansi Flick einen DFB-Pokalabend beim FC Schalke 04, bei dem sich wieder alles um den Sport auf dem Rasen dreht.

„Ich hoffe einfach, dass sich das wirklich auf den Fußball konzentriert“, sagte der Bayern-Coach vor dem Viertelfinale an diesem Dienstagabend (20.45 Uhr/ARD/Sky) in Gelsenkirchen.

Flick verurteilte am Montag erneut die Schmähungen gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp durch Bayern-Fans, die am vergangenen Samstag fast zu einem Spielabbruch in Sinsheim geführt hätten. Die gute sportliche Leistung seiner Mannschaft sei dadurch ebenfalls „verdorben“ worden.

Die jüngsten Topleistungen beim 3:0 in der Champions League gegen den FC Chelsea sowie das 6:0 gegen Hoffenheim sollen sich auch im dritten Münchner Auswärtsspiel nacheinander fortsetzen. „Das ist eine Messlatte, die wir vorgelegt haben“, sagte Flick: „Das Gesamtpaket stimmt. Die Mannschaft macht körperlich und spielerisch einen super Eindruck. Ein Nachlassen gibt es nicht“, kündigte der 55-Jährige an.

Ziel im DFB-Pokal sei das Endspiel in Berlin. Flick wird seine Startformation womöglich notgedrungen verändern müssen, da der erkrankte Jérôme Boateng (Magen-Darm-Infekt) auszufallen droht.

Der Innenverteidiger könne vielleicht am Spieltag nachträglich nach Gelsenkirchen reisen und dann auch eingesetzt werden, berichtete Flick. Fällt der 31-jährige Boateng am Ende doch aus, könnte wie nach der Pause in Hoffenheim Joshua Kimmich erneut ins Abwehrzentrum rücken. Flick möchte dort am liebsten einen Rechtsfuß einsetzen.

Weltmeister Lucas Hernández fehlt den Bayern auf Schalke. Der 24 Jahre alte Franzose reiste wegen einer leichten Sehnenreizung nicht mit nach Gelsenkirchen, wie der FC Bayern am Montagabend mitteilte.

Youngster Joshua Zirkzee darf sich im Sturm vermutlich ein zweites Mal als Ersatz für den verletzten Robert Lewandowski bewähren. „Er macht es gut“, sagte Flick über den 18 Jahre alten Niederländer, der in Hoffenheim prompt sein drittes Bundesligator erzielt hatte. „Er zeigt, dass er vor dem Tor eine gute Qualität hat“, sagte Flick.

Insgesamt zeige seine Mannschaft, dass sie gewillt sei, den wochenlangen Ausfall von Torjäger Lewandowski zu kompensieren. Angreifer Kingsley Coman wird nach einer Muskelzerrung frühestens am kommenden Sonntag gegen den FC Augsburg wieder im Kader stehen.

Die Schalker Torhüterproblematik beschäftigt die Bayern laut Flick nur am Rande. Ein mögliches Duell Manuel Neuer (33) kontra Alexander Nübel (23), der im Sommer ablösefrei nach München wechselt, tangiere einen „absoluten Profi“ wie Neuer nicht besonders, meinte Flick.

Womöglich wird Nübel nach dem nächsten schweren Patzer bei der Niederlage in Köln und Schmährufen der eigenen Fans im Tor wieder durch Markus Schubert ersetzt. Der 21 Jahre alte Schubert hatte sein letztes Spiel beim Schalker 0:5 in München Ende Januar bestritten.

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Erstellt:
2. März 2020, 13:07 Uhr

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