Nagelsmann rechnet mit Champions League erst im August

dpa Leipzig. Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig rechnet eine Woche vor dem Re-Start in die Bundesliga mit der Rückkehr der Champions League erst im Spätsommer.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitte Juli weitergespielt wird“, sagt Nagelsmann. Foto: Swen Pförtner/dpa

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitte Juli weitergespielt wird“, sagt Nagelsmann. Foto: Swen Pförtner/dpa

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitte Juli weitergespielt wird“, sagte der 32-Jährige in einem Interview dem „Kicker“. Er begründete das damit, dass die Profis dann sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr wegen der EM keine Sommerpause hätten und ausgesaugt würden. „Ich gehe von der Fortsetzung im August aus, und dann spielt man eben mit der neuen Mannschaft. Das ist zwar etwas komisch, aber immer noch besser, als wenn man gar nicht spielt“, sagte Nagelsmann.

Wegen der Corona-Krise ist die Königsklasse derzeit wie nahezu alle Fußball-Wettbewerbe unterbrochen. Zuletzt gespielt wurden Partien im Achtelfinale, insgesamt vier Rückspiele stehen noch aus. Leipzig hat sich bereits gegen Tottenham Hotspur durchgesetzt.

In der Bundesliga will Nagelsmann die ausstehenden Spiele wie ein Turnier betrachten. „Man hatte eine kurze Pause, dann eine lockere und jetzt eine schärfere Vorbereitung. Diese neun Spiele sind wie eine EM, und die wollen wir gewinnen“, sagte er. RBL hat auf Rang drei fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München. „Wenn die Bayern eine Top-Verfassung haben, wird normalerweise die Meisterschaft über sie entschieden, erst recht bei diesem Vorsprung“, sagte Nagelsmann. „Wir versuchen trotzdem, dieses Neun-Spiele- Turnier zu gewinnen und damit die theoretische Voraussetzung zu schaffen, ganz weit vorn zu landen.“

Nagelsmann warnte vor einem Missbrauch der fünf erlaubten Auswechslungen. „Es ist sicher kein schlechter Vorschlag, wenn es tatsächlich zum Schutz der Fitness der Spieler und nicht taktisch genutzt wird. Ich bin kein Freund davon, dass zwischen der 90. und 95. Minute fünfmal gewechselt wird, damit Zeit von der Uhr geht“, sagte Nagelsmann.

Der Weltverband FIFA hat fünf Auswechslungen aufgrund der Corona-Zwangspause generell genehmigt. Die neue Regel kann ab sofort in allen Wettbewerben, die bis Ende des Jahres abgeschlossen werden, angewendet werden. Die Deutsche Fußball Liga will darüber beraten, diese temporäre Änderung zu übernehmen. Das von Nagelsmann beschriebne Szenario ist allerdings nicht möglich. Die FIFA hat festgehalten, dass man zwar fünfmal wechseln darf, aber insgesamt nur drei Wechselgelegenheiten über die Spielzeit bekommt.

Nagelsmann machte sich außerdem für eine Gehaltsobergrenze stark, sollten überschüssige Gelder dann zweckgebunden eingesetzt werden. „Wenn man dafür etwas Vernünftiges und Zielgerichtetes macht - und damit meine ich nicht höhere Honorare für Berater und Manager - bin ich ein absoluter Freund davon“, sagte der 32-Jährige. Der Trainer hofft zudem, dass die derzeitige Krise mit Blick auf das Wirtschaften der Clubs nachhaltig wirkt.

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Erstellt:
11. Mai 2020, 05:29 Uhr

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