Neue Eintracht-Torjäger schießen Bayer ab

dpa Frankfurt/Main. Dass nach dem Verkauf des furiosen Sturmtrios Jovic, Rebic und Haller die Frankfurter Torproduktion dauerhaft stocken wird, bewahrheitet sich nicht. Beim 3:0 gegen Leverkusen treffen Paciencia und Dost. Insgesamt erzielten die Eintracht-Stürmer schon elf Treffer.

Der Frankfurter Goncalo Paciencia (r) feiert mit Bas Dost sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

Der Frankfurter Goncalo Paciencia (r) feiert mit Bas Dost sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:0. Foto: Uwe Anspach/dpa

Bei Eintracht Frankfurt haben die „Krokodile“ die Nachfolge der legendären „Büffelherde“ angetreten.

Nachdem die Torjäger Luca Jovic, Ante Rebic und Sebastién Haller für viele Millionen Euro zu europäischen Fußball-Spitzenclubs gewechselt sind, profiliert sich ein neues Stürmer-Trio bei den Hessen. Beim 3:0 (2:0) im Bundesligaspiel schossen die Angreifer Goncalo Paciencia (4./17. Minute) und Bas Dost (80.) den Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen ab. Zählt man zu den fünf Saisontoren von Paciencia und den drei von Dost noch die drei Treffer des verletzt ausgefallenen André Silva hinzu, hat das furiose neue Sturmtrio nach acht Spieltagen zusammen elfmal zugeschlagen.

„Wir werden da vorne noch viel Spaß haben“, sagte der Niederländer Dost und lobte seinen Sturmpartner Paciencia: „Was er gezeigt hat, war super. Aber er kann noch viel mehr.“ Auch der 25 Jahre alte Portugiese („Ich habe es gut gemacht“) verließ nach seinem Doppelpack und „dem besten Spiel“ für die Frankfurter das Stadion zufrieden.

In der vergangenen Saison hatte Paciencia mit einem Meniskusriss und im Schatten der „Büffelherde“ Jovic-Rebic-Haller einen schweren Start. Nur 388 Bundesligaminuten stand er auf dem Platz, drei Tore glückten ihm. Nach nun schon fünf in der Liga und drei Toren in der Qualifikation für die Europa League ist die Wertschätzung für ihn gestiegen. Paciencia hofft, eine neue Stürmer-Ära am Main mit zu prägen. Mit Bezug auf die „Büffelherde“ bezeichnete er sich als Krokodil. „Es ist ein schönes Tier, aber auch ein Killer. Ich will auch ein Killer sein, aber auf eine gute Weise“, sagte Paciencia.

Dass er mit Dost und Silva ähnlich auftrumpfen kann wie Jovic, Rebic und Haller, die in der vergangenen Saison 41 Mal in der Bundesliga und 16 Mal in der Europa League trafen, hofft Paciencia: „Wir müssen versuchen, dass die Leute sie vergessen. Das ist Fußball.“

Für Abwehrchef Makoto Hasebe haben Paciencia und Co. längst das schwierige Erbe im Angriff erfolgreich angetreten. „Ich habe sie schon vergessen“, sagte der Japaner über das abgewanderte Trio.

Bärenstark war bei der „Powerfußball“-Darbietung der Frankfurter (Hasebe), bei der auch die Leverkusener einige große Chancen hatten, auch Torwart Frederik Rönnow. Der Däne verhinderte nach der Pause mehrfach Bayers Anschlusstreffer. „Wir müssen uns auch bei Frederik bedanken, der Vater geworden ist und großartig gehalten hat“, sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter.

Der 27 Jahre alte Rönnow hatte vor und nach der Geburt von Sohn Theodor knapp 15 Stunden vor dem Anpfiff kaum geschlafen. „Es ist ein sehr emotionaler Tag und ein großer Abend für mich“, sagte der Däne nach dem „besten Spiel meiner Karriere“. Er wird auch in den kommenden Wochen den verletzten Nationaltorwart Kevin Trapp vertreten; zunächst im Europa-League-Hinspiel gegen Standard Lüttich am Donnerstag sowie danach bei Borussia Mönchengladbach.

„Wir können mit unserem Saisonstart grundsätzlich zufrieden sein, der war besser als im letzten Jahr“, sagte Hütter. Sein Team habe „Bayer den Schneid abgekauft und guten Fußball“ gespielt. Als „Schlüsselspiele“ für den Einzug in die erste K.o.-Runde der Europa League sieht Hütter die Duelle mit Lüttich. Voller Optimismus blickt Hasebe nach dem schönen Abend gegen Bayer der „Schicksalsserie“ von schweren Partien entgegen, zu der auch die gegen den FC Bayern am 2. November zählt: „Wenn wir so spielen, können wir alle schlagen!“

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Erstellt:
19. Oktober 2019, 12:44 Uhr

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