Novum ist besiegelt: Ironman-WM erstmals nicht auf Hawaii

dpa St. George. Utah statt Hawaii, St. George statt Kailua Kona. Im Mai kommenden Jahres bricht Ironman mit einer Tradition. Jan Frodeno und Co. haben nun Planungssicherheit.

Jan Frodeno (M) feiert auf Hawaii beim letzten Ironman 2019 seinen Sieg. Foto: David Pintens/BELGA/dpa

Jan Frodeno (M) feiert auf Hawaii beim letzten Ironman 2019 seinen Sieg. Foto: David Pintens/BELGA/dpa

Die Corona-Pandemie sorgt für ein Triathlon-Novum: Zum ersten Mal in der Ironman-Geschichte seit 1978 wird die Weltmeisterschaft nicht auf Hawaii steigen.

Nachdem die WM 2020 letztlich komplett abgesagt werden musste und die Titelentscheidung 2021 bereits von Oktober auf Anfang Februar verlegt worden war, gab Ironman nun den neuen Termin und vor allem den neuen, allerdings nur einmaligen WM-Ort über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen bekannt.

Am 7. Mai 2022 soll es in St. George im US-Bundesstaat Utah so weit sein. Nur fünf Monate später kehrt das Kultrennen - so der Plan - an seinen traditionellen Austragungsort zurück. Allerdings soll es dann am 6. Oktober erstmals auch ein eigenes Rennen der Profi-Frauen geben. „Ich liebe es“, schrieb bereits die zuletzt erst beim Ironman in Klagenfurt siegreiche und WM-Vierte von 2019, Laura Philipp. Die Männer werden am 8. Oktober starten.

„Wir rechnen mit einzigartigen und historischen Rennen im Oktober 2022“, sagte Ironman-Boss Andrew Messick. Je 50 Athletinnen und Athleten sollen bei den Profi-Rennen antreten. Über das Rennen der vielen Altersklassenathleten soll in den kommenden Wochen noch informiert werden. Bisher war die WM auf Hawaii ein Ein-Tages-Rennevent.

„Das hier werden wir eine Weile nicht sehen“, sagte Jan Frodeno in einer Instagram-Story - im Hintergrund ein Unterwasser-Foto vom Schwimmstart auf Hawaii, inklusive Meeresschildkröte. „Es ist, wie es ist“, sagte der Triathlon-Star, nachdem er die Wangen aufgeplustert hatte.

Als Grund für die zunächst einmalige Verlegung von Hawaii nach Utah gab Ironman in einer Mitteilung die anhaltende unsichere Lage in Kailua-Kona mit Blick auf die Corona-Pandemie an. Bereits bei der 70.3-WM jüngst in St. George hatte Messick auch eine räumliche Verlegung angedeutet. Zuletzt fand die WM 2019 auf Hawaii statt, damals krönten sich erstmals Anne Haug bei den Frauen und zum insgesamt dritten Mal Jan Frodeno bei den Männern.

Der mittlerweile 40-Jährige hat somit im kommenden Jahr die Möglichkeit, binnen fünf Monaten seiner Erfolgsliste zwei weitere WM-Titel hinzuzufügen. Für die Topathletinnen und -athleten bedeutet die erneute zeitliche Verschiebung allerdings auch eine erneute Trainingsumstellung. Für gewöhnlich beginnt im Mai eigentlich eher erst die Zeit der Qualifikationswettkämpfe. Seit der Corona-Pandemie wurden die Rennkalender allerdings ständig ge- und verändert, viele Rennen konnten nicht stattfinden.

In St. George soll im Sand Hollow Reservoir geschwommen werden. Statt teils wildem Pazifik mit Wellen dürften in dem Stausee die Schwimmzeiten unter denen auf Hawaii liegen. Die anspruchsvolle Radstrecke führt über eine Runde von 180,2 Kilometern mit einigen Höhenmetern. Zum Schluss wartet mit dem Wechsel in St. George und dem Ziel dort eine zweimal zu laufende Schleife auf die Athletinnen und Athleten. „Veranstaltungen wie die Ironman-Weltmeisterschaft, die Athleten aus aller Welt anzieht, sind ein großartiges Beispiel dafür, wie sehr sich unser Staat für den weltweiten Sport einsetzt“, wurde der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, zitiert.

© dpa-infocom, dpa:210924-99-339949/4

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Erstellt:
24. September 2021, 11:57 Uhr

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