Nur Dritte: Viola Brand nimmt’s locker

Weltcup in Heerlen: Kunstradfahrerin des RSV Unterweissach knüpft nicht an ihre EM-Form an

Leistete sich in Heerlen den einen oder anderen Wackler zu viel: Viola Brand.Foto: Imago

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Leistete sich in Heerlen den einen oder anderen Wackler zu viel: Viola Brand.Foto: Imago

Von Steffen Grün

Wie bereits bei der Weltcup-Premiere in Prag im Februar musste sich Kunstradfahrerin Viola Brand auch beim zweiten Wettkampf der neuen Serie im niederländischen Heerlen mit dem dritten Platz zufriedengeben. „Ich war auf der Fläche irgendwie neben der Spur und kann es mir selbst nicht erklären“, sagt die sonst so erfolgsverwöhnte Sportlerin des RSV Unterweissach. Der Ärger darüber, wie schon in der tschechischen Hauptstadt hinter ihren deutschen Teamkolleginnen Milena Slupina (Bernlohe) und Maren Haase (Hoffnungsthal) gelandet zu sein, hielt sich allerdings im überschaubaren Rahmen. „Es ist nicht tragisch“, ordnete die zweimalige Vizeweltmeisterin ihr Resultat ein und hat dafür zwei Erklärungen. Zum einen kann sie in der Weltcup-Gesamtwertung durchaus noch ein Wörtchen mitreden, wenn sie in Hongkong am 12. August und zum Abschluss beim doppelt zählenden Finale in Erlenbach am 17. November den Kontrahentinnen das Nachsehen lässt. Und zum anderen ist es gerade einmal vier Wochen her, als Viola Brand mit dem Triumph bei den Europameisterschaften in Wiesbaden und einem neuen Weltrekord den bislang größten Erfolg in ihrer Karriere feierte.

Sie sei nach diesem Titelgewinn „in ein kleines Loch gefallen“, räumt die 24-Jährige unumwunden ein, hält das allerdings für „völlig normal, das geht den meisten Sportlern so. Man kann nicht das ganze Jahr auf dem Höhepunkt des Leistungsvermögens sein“. Natürlich versuchte sie trotzdem, auch beim Weltcup in Heerlen ans Maximum heranzukommen, doch das klappte nicht wirklich. „Ich hatte kleine Fehler und Unkonzentriertheiten drin, habe mir aber immer gesagt, mach einfach weiter – doch es wurde nicht besser“, sagt Viola Brand über ihre Kür und fährt fort: „Ich hatte eigentlich nur einen Sturz, aber der hat mich viel Zeit gekostet. Dadurch musste ich eine Übung weglassen, für das letzte Element hat die Zeit trotzdem nicht mehr gereicht.“ Das alles kostete sie insgesamt etwa 20 Punkte, mitsamt den Abzügen für die kleinen Fehler war ihr Weltrekord von 186,58 Punkten weit entfernt.

Letztlich standen 162,36 Zähler auf der Anzeigetafel, die den dritten Platz und erneut nur 70 Weltcup-Punkte bedeuteten. 80 nahm abermals Maren Haase mit nach Hause, die mit 167,50 Punkten aber auch weit unter ihren Möglichkeiten blieb. Den Sieg und damit 100 Zähler für die Weltcup-Wertung sicherte sich Milena Slupina, die zeitweise an Brands Weltrekord schnupperte, mit 184,51 Zählern am Ende aber doch unter der Bestmarke blieb.

„Mein Fokus liegt nun auf dem Herbst, wenn erst die WM-Qualifikationen und dann hoffentlich die WM selbst anstehen“, benennt die für den RSV Unterweissach startende Miedelsbacherin ihre Prioritäten. Das heißt auch, dass der Weltcup in Hongkong sechs Wochen nur eine Zwischenstation ist – vielleicht springt dort ja trotzdem mehr heraus als die beiden dritten Ränge in Prag und in Heerlen.

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Erstellt:
2. Juli 2018, 06:00 Uhr

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