Ordentlich gespielt, leer ausgegangen

Großaspachs Drittligafußballer lassen in Halle am Anfang ihre Chancen ungenutzt und verlieren am Ende zu Recht mit 0:2

Im fünften Spiel hat’s ihn erwischt. Zum ersten Mal kassierte Florian Schnorrenberg als SG-Trainer mit dem Fußball-Drittligisten aus Großaspach eine Niederlage. Ein 0:2, mit dem der 41-Jährige aber leben konnte. „Wir haben dennoch ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht“, war er mit dem Auftritt seiner Elf beim Halleschen FC einverstanden.

Stellten am Ende enttäuscht fest, dass nur ein Tick Entschlossenheit zum Teilerfolg fehlte: Sebastian Bösel (links) und Kai Gehring.Foto: Fotostand

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Stellten am Ende enttäuscht fest, dass nur ein Tick Entschlossenheit zum Teilerfolg fehlte: Sebastian Bösel (links) und Kai Gehring.Foto: Fotostand

Von Uwe Flegel

Eventuell wäre der Coach der Schwaben nicht ganz so zufrieden gewesen, hätte es die Schwaben vor der Partie an der Saale personell nicht so gebeutelt. Zu den ohnehin fehlenden Offensivkräften Dominik Pelivan und Marco Hingerl sowie Abwehrmann Dan-Patrick Poggenberg gesellten sich gleich drei weitere kurzfristige Ausfälle. Angreifer Timo Röttger hatte sich im Abschlusstraining eine Muskelverletzung zugezogen und war gar nicht erst nach Sachsen-Anhalt mitgefahren, Korbinian Burger (stark erkältet) stand zwar wie Michael Vitzthum (muskuläre Probleme) auf dem Spielberichtsbogen, beide waren aber nicht einsatzfähig. Das bedeutete, dass der 19-jährige Jonas Meiser sein Comeback nach seiner langen Verletzung (Außenbandriss) feierte und Raphael Jamil Dem im zentralen Mittelfeld gar sein Startelfdebüt gab. Die verwaiste Position hinten links übernahm Yannick Thermann, ansonsten auf der rechten Seite oder im zentralen Mittelfeld zu Hause. Im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Münster hatte Schnorrenberg seine Anfangsformation auf vier Positionen ändern müssen. Große Bedeutung wollte der Trainer diesem Fakt offiziell aber nicht beimessen: „Bei uns haben einige Jungs gefehlt, aber das war beim Gegner auch so.“

Vor allem in der Anfangsphase war ja auch kaum etwas zu sehen gewesen, dass die SG auf drei, vier Akteure baute, die bisher noch nicht die ganz große Rolle spielten. Die mutigen Gäste bereiteten den Hausherren ordentlich Probleme und hatten drei Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Das gelang nicht und Schnorrenberg stellte hernach fest: „Wir hätten zielstrebiger sein müssen.“ So wie der HFC, dem nach einer Viertelstunde mit seinem ersten Torschuss prompt das 1:0 durch Björn Jopek gelang. Vom Glück waren die Aspacher in Halle nicht nur in dieser Szene nicht begünstigt. Das galt auch für zwei Strafraumszenen, in denen die SG vor der Pause gleich zweimal Strafstoß forderte, als ein 16-Meter-Schuss von Sebastian Bösel im Strafraum an die Hand eines Hallensers gesprungen sein soll (21.) und Jopek bei seiner rustikalen Rettungsaktion gegen Owusu (26.) nicht nur den Ball spielte. Schiri Steffen Brütting pfiff beide Male nicht und die SG hatte zur Halbzeit Gesprächsbedarf. Von Aspachs Co-Trainer Zlatko Blaskic gab’s am Mittelkreis einige deutliche Worte für den Unparteiischen und auch Coach Schnorrenberg beließ es nicht ganz ohne Kommentar.

Nach der Partie waren die beiden umstrittenen Szenen allerdings kein Thema mehr. Vielleicht auch, weil sich die Hausherren ihren Sieg „in der zweiten Halbzeit verdienten“, so Schnorrenberg, dessen Mannschaft nun den einen oder anderen Fehler im Spielaufbau zu viel hatte. Gestand Halles Trainer Thorsten Ziegner nach der Partie ein, dass „wir vor der Pause das eine oder andere Mal Glück hatten“, lag das Chancenplus im zweiten Durchgang klar bei den Gastgebern. Das 2:0 von Mathias Fetsch (69.) war eigentlich nur folgerichtig.

Positiv bei der Fautenhau-Elf war, dass sie sich weiter mühte, die Partie noch zu wenden. Wobei vieles halt nur bis zur Strafraumgrenze gut aussah. Je näher es ans gegnerische Tor ging, umso weniger Gefahr strahlte die SG aus. Wie schon erwähnt: Schnorrenberg hätte sich im Vergleich mit dem Tabellenfünften mehr Zielstrebigkeit gewünscht. Halle sei in dem Punkt im letzten Drittel jedenfalls entscheidend im Vorteil gewesen.

Allzu hart ging Aspachs Trainer mit seinem Team nicht ins Gericht. Schließlich war der nicht der Einzige, der einen ordentlichen Auftritt gesehen hatte. Auch Verteidiger Kai Gehring fällte ein ähnliches Urteil, hakte die erste Niederlage unter Schnorrenberg schnell ab und gab sich sofort kämpferisch: „Im nächsten Spiel holen wir drei Punkte.“ Die hätten dann das Prädikat besonders wertvoll, wartet doch kommenden Sonntag das Heimspiel gegen den KSC auf die SG.

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Erstellt:
26. November 2018, 06:00 Uhr

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