Per Sonntagsschuss ins Aufstiegsendspiel

Kreisliga-B-2-Vizemeister Unterrot besiegt Rudersberg II in einem schwachen aber selten langweiligen Relegationsduell mit 3:2

Traf in der Nachspielzeit zum entscheidenden 3:2: Yakub Saffak (Mitte). Nach dem ersten großen Jubel genoss er direkt nach dem Abpfiff seinen Sonntagsschuss auf dem Handy und begeisterte sich ein zweites Mal an seinem Tor. Dank des Treffers hofft Unterrot weiter auf den Aufstieg. Foto: T. Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Traf in der Nachspielzeit zum entscheidenden 3:2: Yakub Saffak (Mitte). Nach dem ersten großen Jubel genoss er direkt nach dem Abpfiff seinen Sonntagsschuss auf dem Handy und begeisterte sich ein zweites Mal an seinem Tor. Dank des Treffers hofft Unterrot weiter auf den Aufstieg. Foto: T. Sellmaier

Von Tobias Sellmaier

Mit einem schwer erkämpften 3:2 im ersten Relegationsspiel qualifizierte sich die Spvgg Unterrot vor rund 350 Zuschauern in Sulzbach an der Murr gegen den TSV Rudersberg II für die entscheidende Partie im Kampf um den Aufstieg in die Kreisliga A 2. In dem geht es für den Vizemeister der Fußball-Kreisliga B 2 nächsten Sonntag in Rudersberg gegen den Kreisliga-A-Drittletzten SV Steinbach II.

Das Duell zwischen dem B-2-Vizemeister und dem Dritten der Kreisliga B 5 war nicht hochklassig, aber auch nicht langweilig. Dabei hatten sich die Wieslauftaler erst über Umwege für die Begegnung qualifiziert. Denn eigentlich wäre der SV Allmersbach III an der Reihe gewesen. Doch der Verein aus dem Täle lehnte die Relegationsrunde ab. Dann wurden dem TSC Murrhardt II drei Punkte abgezogen, weil die Walterichstadter einen nicht spielberechtigen Akteur eingesetzt hatten. Damit war Rudersberg II an der Reihe. Der TSV nahm die Chance wahr, um sich gegen Unterrot für die zweite und entscheidende Runde in der Relegation zu qualifizieren. Die Spvgg ihrerseits wollte nach einem Jahr Abstinenz in die Kreisliga A zurück.

Beide Mannschaften sind trotz der frühen Anstoßzeit von Anfang an hellwach

Obwohl die Partie zur Frühschoppenzeit angepfiffen wurde, zeigten sich die Fußballer beider Teams hellwach. Dabei erwischte Rudersberg den besseren Start. Jan Strotbek prüfte in der 10. Minute Unterrots Schlussmann Steffen Schürg. Kurz darauf scheiterte auf der Gegenseite Maikel Abel an Rudersbergs Torhüter Marius Feder, der sich in den Schuss aus kurzer Distanz warf. Unterrots Führungstreffer erzielte kurz vor der Halbzeitpause der TSV selbst. Eine Hereingabe von Nico Bulling brachte Stefan Knittel unbedrängt und frei stehend im eigenen Kasten unter. 1:0 für den Favoriten Unterrot.

Zum zweiten Spielabschnitt brachten die Wieslauftaler mit Marvin Papert und Mirsad Mustafic neue Kräfte. Schaukal und Knittel blieben dafür in der Kabine. In der 53. Minute wurde zudem Tobias Reissner eingewechselt, der kurz darauf von Michael Hieber gut in Szene gesetzt wurde. Reissners Schuss entschärfte Unterrots Keeper Schürg per Glanzparade. Nach gut einer Stunde hatte Jakob Ibach das 2:0 für die Elf aus der Gaildorfer Ecke auf dem Fuß, ließ die Chance aber ungenutzt. Rudersberg machte es wenig später besser. Peter Lechner schickte Spielertrainer Kevin Kotrba, der alleine aufs Tor zulief und sein Team mit dem 1:1 in die Partie zurückbrachte.

Alles war wieder offen. Auch weil sich Maikel Abel bei der Spvgg zwar gute Möglichkeiten erarbeitete, aber nicht traf. Gleich zweimal zielte er knapp links vorbei, scheiterte zweimal am starken Feder und schoss einmal knapp rechts vorbei. Bis zu dem Zeitpunkt hatte sein Arbeitsnachweis nichts Zählbares vorzuweisen. Dann wurde Abel an der Strafraumgrenze von den Beinen geholt und den Freistoß hämmerte Bulling zum 2:1 für Unterrot in den rechten Torwinkel.

Doch auch Rudersberg hatte offenbar Freistöße geübt. Mit einem solchen markierte Michael Hieber das 2:2, als er den Ball nach 79 Minuten gefühlvoll an der Mauer vorbei über den Umweg des rechten Innenpfostens ins Tor schlenzte.

Als fast alle bereits mit einer Verlängerung rechneten, traf Unterrot doch noch entscheidend. Ein von Rudersberg abgewehrter Ball kam in der Nachspielzeit zum eingewechselten Yakub Staffak. Der nahm sich ein Herz und hämmerte das Leder unhaltbar zum 3:2 in die Maschen.

Dank des Sonntagsschusses darf Unterrot nun gegen die zweite Mannschaft des SV Steinbach ran. Dessen Trainer Alexander Feuchtinger war vor Ort und sagte zum nächsten Gegner: „Wenn wir so spielen, wie in den letzten Wochen, haben wir gegen Unterrot nichts zu befürchten. Wir müssten da schon einen schlechten Tag erwischen.“ Eine Meinung, der Unterrots Ahmet Sahin nicht widersprach: „Wenn wir uns nicht steigern, gehen wir gegen Steinbach unter.“

Spvgg Unterrot: Schürg - Walz, Mangold, Ibach (80. Özkan), Abel, Espinos Molina, Smolka, Wahl, Belmonte Agut, Werner, Bulling (77. Saffak).

TSV Rudersberg II: Feder - Strotbek (61. Feder), Pfuhl (53. Reissner), Knittel (46. Papert), Hieber, Lachenmaier, Holp, Lechner, Kotrba, Borofka, Schaukal (46. Mustafic).

Tore: 1:0 (44., Eigentor) Knittel, 1:1 (61.) Kotrba, 2:1 (70.) Bulling, 2:2 (79.) Hieber, 3:2 (90+1) Saffak. – Schiedsrichter Flaig (Schorndorf). – Zuschauer: 350.

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Erstellt:
17. Juni 2019, 06:00 Uhr

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