Punzel und Massenberg springen zu WM-Bronze

dpa Gwangju. Die deutschen Wasserspringer verwandeln ihre letzte WM-Chance in eine Medaille. Tina Punzel und Lou Massenberg gewinnen Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett. In Abwesenheit der Favoriten endet eine imposante Serie.

Das Synchronpaar Lou Massenberg (l) und Tina Punzel haben Bronze im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett gewonnen. Foto: E. Lukatsky/AP/Archiv

Das Synchronpaar Lou Massenberg (l) und Tina Punzel haben Bronze im Synchronspringen vom 3-Meter-Brett gewonnen. Foto: E. Lukatsky/AP/Archiv

Die Bronzemedaillengewinner Tina Punzel und Lou Massenberg lächelten glücklich vom Podest. Die Europameister mussten sich im WM-Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett nur hauchdünn den Sprungpaaren aus Australien und Kanada geschlagen geben.

„Das war einfach ein superschöner Abschluss einer superschönen WM“, sagte der 18-jährige Massenberg. Die Wasserspringer nutzten ihre letzte Chance auf eine Medaille in Gwangju, wo sie zuvor zwei Olympia-Tickets gelöst hatten. Für den Deutschen Schwimm-Verband war es das insgesamt sechste Edelmetall der Titelkämpfe.

Andächtig standen die Beckenschwimmer am Beckenrand und schauten bei der Zeremonie zu, Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow zückte bei der Siegerehrung sein Smartphone, um den bronzenen Moment festzuhalten. „Wir haben uns eine Medaille vorgenommen gehabt für die Weltmeisterschaft und mussten bis zum letzten Tag warten“, verriet Buschkow. „Ich glaube, dass das Wasserspringen insgesamt auf einem guten Weg ist und wir vielleicht ein schlagkräftiges Team in Richtung Tokio zusammenbekommen.“ Die größten Hoffnungen werden auch bei Olympia 2020 auf Rekordeuropameister Patrick Hausding liegen, der seine vierten Sommerspiele angeht.

Bei den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Budapest hatte Hausding mit Silber vom Drei-Meter-Brett und Bronze zusammen mit dem nicht mehr aktiven Sascha Klein gewonnen. Jetzt sorgten Punzel/Massenberg dafür, dass es keine Springer-Nullnummer in Südkorea gab. „Die Minuten, bis die Briten gesprungen sind, waren katastrophal, weil ich mir dachte: bitte nur nicht wieder Vierter“, sagte die 23-jährige Punzel in Anspielung auf das Resultat der WM 2017. „Deswegen war die Freude und Erleichterung dann umso größer, als Lou gesagt hat: Die sind hinter uns.“

Viel fehlte nicht zum noch wertvolleren Edelmetall. Mit 301,62 Punkten mussten sich die Dresdnerin und der Berliner nur knapp den siegreichen Australiern Maddison Keeney und Matthew Carter (304,86) sowie den Kanadiern Jennifer Abel und Francois Imbeau-Dulac (304,08) geschlagen geben. „Wir werden nochmal feiern“, sagte Buschkow, der sich in den kommenden WM-Tagen auch Wasserball anschauen möchte. Die deutsche Auswahl kämpft am Sonntag (11.30 Uhr/MESZ) gegen Südafrika um das Viertelfinale - als klarer Favorit.

Das wären auch die chinesischen Wasserspringer im Mixed gewesen, aber sie verzichteten. Yang Hao bereitete sich lieber auf das wichtigere Einzelfinale der Männer vom Turm vor. Nach elf Siegen in zuvor elf Wettbewerben für China nutzten so die Australier ihre Chance.

Bis zu Punzel/Massenberg hatten nur die Freiwasserschwimmer in Südkorea für deutsche Medaillen gesorgt. In Yeosu gab es zweimal Gold und insgesamt fünf Plaketten. In dieser positiven Stimmung sollen nun die Beckenschwimmer nachlegen.

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Erstellt:
20. Juli 2019, 11:39 Uhr

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