RB Leipzig siegt sich gegen Paderborn weiter nach oben

dpa Paderborn. RB Leipzig macht im Moment einfach Spaß. In der Champions League im Achtelfinale, in der Liga ganz oben dabei. Mit einer beeindruckenden Offensivwucht marschiert das Nagelsmann-Team durch die Liga. Reicht es am Ende für den Titel?

Paderborns Torwart Leopold Zingerle (l) kassiert den Trefer zum 0:1 durch Patrik Schick (r): Leipzig siegt mit 3:2 beim SC. Foto: Friso Gentsch/dpa

Paderborns Torwart Leopold Zingerle (l) kassiert den Trefer zum 0:1 durch Patrik Schick (r): Leipzig siegt mit 3:2 beim SC. Foto: Friso Gentsch/dpa

Steffen Baumgart muss es wissen. Der Trainer des SC Paderborn hat mit dem Aufsteiger bereits gegen alle vier deutschen Champions-League-Teilnehmer gespielt. Der Ex-Profi ist also Experte wenn es darum geht, die Spitzenteams der Bundesliga einzuschätzen.

„Ich glaube, dass Leipzig im Moment die konstanteste Mannschaft ist und auch mit den attraktivsten Fußball spielt“, lobte der Paderborner Trainer den Sachsen-Club nach der 2:3 (0:3)-Niederlage seines Teams am Samstag. „Wenn sie es schaffen, kontinuierlich durchzuspielen, dann wird es vielleicht nicht immer den gleichen Meister geben.“

Leipzig, der Titelkandidat. Soweit wollen sie im RB-Lager noch nicht gehen. „Wir sind mit dem zurückliegenden Block sehr zufrieden“, sagte Sportchef Markus Krösche. Siege gegen Köln und Paderborn in der Liga, dazwischen die erstmalige Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League - es war eine perfekte Woche für die Leipziger. Weshalb sich Trainer Julian Nagelsmann auch als Gönner zeigte. „Die nächsten beiden Tage haben die Jungs erst einmal frei.“

Verdient hatten sich das die Leipziger vor allem mit einer ganz, ganz starken ersten Halbzeit. Schon nach vier Minuten hatten sie die Partie in Paderborn eigentlich entschieden. Erst traf Patrik Schick mit seinem ersten Torschuss in der Bundesliga zur Führung (3. Minute), dann erhöhte Marcel Sabitzer mit dem nächsten Angriff auf 2:0 (4.). „Sie haben uns fast keine Luft zum Atmen gelassen“, sagte Paderborns Kapitän Klaus Gjasula anerkennend. „Das war die stärkste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben.“

Nationalstürmer Timo Werner erzielte noch vor der Pause das 3:0, die Offensivwucht der Gäste war auch ohne den leicht angeschlagenen Emil Forsberg beeindruckend. 36 Tore hat das Nagelsmann-Team in dieser Saison bereits geschossen, keine Mannschaft ist offensiv so stark wie Leipzig.

Nach einem kleinen Hänger im Früh-Herbst haben sich die Leipziger gefangen, nach vier Liga-Siegen nacheinander haben sie sich fest in der Spitzengruppe etabliert. „Wir haben eine Selbstverständlichkeit entwickelt, sind eingespielt und haben viel Selbstvertrauen“, sagte Kapitän Diego Demme.

So stecken die Sachsen Woche für Woche auch den Ausfall zahlreicher wichtiger Spieler weg. Dass in Paderborn unter anderem Stammtorwart Peter Gulacsi, Nationalspieler Marcel Halstenberg und Antreiber Forsberg fehlten, fiel erst ins Gewicht, als die Gäste nach der Pause im Gefühl des sicheren Sieges zu nachlässig wurden und der am Ende verdiente Sieg durch die Paderborner Treffer von Streli Mamba (62.) und Gjasula (73.) noch einmal in Gefahr geriet. „Da haben wir ein paar Gänge zu viel zurückgeschaltet“, monierte Krösche, „es am Ende aber wieder gut verteidigt“.

Seit sieben Pflichtspielen ist Leipzig nun schon ungeschlagen, mit jedem Erfolgserlebnis steigt das Selbstvertrauen weiter. Weshalb Baumgart RB auch eine erfolgreiche Saison prophezeit. „Sie haben eine große Chance, oben dabei zu bleiben und in allen drei Wettbewerben sehr erfolgreich zu spielen“, sagte der Paderborner Trainer.

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Erstellt:
1. Dezember 2019, 11:36 Uhr

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