Wegen „Sabine“: Mönchengladbach gegen Köln abgesagt

dpa Mönchengladbach. Die Befürchtungen haben sich nach den Wetterprognosen schnell bestätigt. Weil die sichere Abreise der Zuschauer nicht gewährleistet ist, muss das für Sonntagnachmittag angesetzte rheinische Fußball-Derby in Mönchengladbach abgesagt werden.

Das Rheinderby Gladbach gegen Köln fällt dem Sturmtief „Sabine“ zum Opfer. Foto: Federico Gambarini/dpa

Das Rheinderby Gladbach gegen Köln fällt dem Sturmtief „Sabine“ zum Opfer. Foto: Federico Gambarini/dpa

Die Entscheidung fiel am frühen Sonntagmorgen nach intensiven Beratungen und Wetterbeobachtungen.

Das 90. rheinische Derby in der Fußball-Bundesliga zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, das am Sonntag um 15.30 Uhr stattfinden sollte, musste aus Sicherheitsgründen wegen des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagt werden.

„Wir hatten um 5.45 eine Telefonkonferenz mit der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und dem Deutschen Wetterdienst und haben dann nach intensiven Beratungen uns dagegen entschieden, noch länger zu warten und das Spiel in Abstimmung mit der Deutschen Fußball Liga abgesagt“, sagte Borussias Mediendirektor Markus Aretz. Es ist die erste Spielabsage in Gladbach seit Bestehen des Borussia-Parks im Jahr 2004.

Die Befürchtungen einer Spielabsage waren schon am Samstag größer geworden, nachdem der Skisprung-Weltcup in Willingen bereits abgesagt wurde und auch die Sonntagsspiele in der belgischen und niederländischen Liga gestrichen wurden. Die Hoffnungen, dass sich das für den Abend erwartete Sturmtief um einige Stunden nach hinten verschiebt, hatten sich nach den neuesten Wetterprognosen zerschlagen. „Es war nicht zu erwarten, dass sich die Wetterprognosen noch einmal ändern“, sagte Aretz.

Dabei ging es vor allem um die Zeit nach dem Spiel. „Wir haben nicht befürchtet, dass im Stadion etwas passieren könnte. Während der Spielzeit wäre es wahrscheinlich ruhig geblieben, aber bei der Abreise der vielen Besucher bestand dann halt Gefahr“, sagte Aretz. Das mit Spannung erwartete Nachbarschaftsduell, das als Risikospiel eingestuft wurde und für das erhöhte Sicherheitsmaßnahmen geplant waren, war mit 54.022 Zuschauern im Borussia-Park bereits ausverkauft.

„Wir hätten gerne gespielt“, sagte Borussias Mediendirektor. Zumal auch die logistischen Vorbereitungen schon fortgeschritten waren. Dadurch, dass viele Mitarbeiter und Beteiligte vorinformiert waren, konnten die Maßnahmen für die Absage aber zügig durchgeführt werden.

Nicht ganz leicht wird es, einen Nachholtermin zu finden. Ein neuer Termin am Wochenende wird nicht möglich sein. Denkbar ist, die Partie in einer Europapokalwoche am frühen Abend anzusetzen. Das sind für ein Risikospiel allerdings keine idealen Voraussetzungen. Die DFL will im Laufe der Woche einen neuen Termin bekanntgeben. Die Tickets der Zuschauer behalten dafür ihre Gültigkeit.

Indes hat Gladbach mit großem Unverständnis auf eine Provokation durch ein Banner mit sexistischem Inhalt beim Abschlusstraining Samstag reagiert. „Der Verein distanziert sich von dieser Wortwahl und wird sich intern damit beschäftigen. Wie wir das auch bei anderen Bannern machen, die im Stadion gezeigt werden und mit deren Wortwahl wir nicht einverstanden sind“, sagte Borussias Mediendirektor Markus Aretz der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag.

Zuvor hatte die „Rheinische Post“ über den Vorgang berichtet. Beim Abschlusstraining zum für diesen Sonntag geplanten Derby gegen den 1. FC Köln, das wegen des Sturmtiefs „Sabine“ abgesagt wurde, waren fast 1000 Zuschauer auf dem Trainingsgelände im Borussia-Park. Lange Zeit hing an der Bande ein anderes Plakat mit der Aufschrift „Zerreißt Euch - Vernichtet sie! Gemeinsam zum Derbysieg“. Danach wurde an einer anderen Stelle für kurze Zeit das betreffende Banner ausgerollt, war aber schnell wieder verschwunden.

Beim Training gibt es zwar einen Ordnungsdienst, allerdings nicht in der Stärke wie bei einem Spiel. Zuschauer werden nicht intensiv kontrolliert oder abgetastet.

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Erstellt:
9. Februar 2020, 07:15 Uhr

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