Roglic dominiert den Giro - Sieg im zweiten Zeitfahren

dpa San Marino. Wie schon zum Auftakt in Bologna ist Primoz Roglic auch im zweiten Zeitfahren nicht zu schlagen. Seine schärfsten Rivalen verlieren viel Zeit und hoffen nun auf die Berge. Bis nächsten Freitag müssen sie sich aber gedulden.

Primoz Roglic gewann das Einzelzeitfahren der 9. Etappe des Giro d'Italia. Foto: Gian Mattia D'albert/Lapresse.Gm/Lapresse via ZUMA Press

Primoz Roglic gewann das Einzelzeitfahren der 9. Etappe des Giro d'Italia. Foto: Gian Mattia D'albert/Lapresse.Gm/Lapresse via ZUMA Press

Im strömenden Regen von San Marino hat Ex-Skispringer Primoz Roglic den nächsten Schritt auf dem Weg zum Gesamtsieg des 102. Giro d'Italia gemacht.

Der slowenische Radprofi gewann auch das zweite Einzelzeitfahren und knöpfte seinen größten Rivalen erneut wertvolle Zeit ab. Roglic siegte nach 34,8 Kilometern von Riccione nach San Marino in 51:52 Minuten und verwies mit einem Vorsprung von elf Sekunden den belgischen Stunden-Weltrekordler Victor Campenaerts auf den zweiten Platz. Im Vergleich zu seinen Hauptkonkurrenten war Roglic deutlich schneller: So verlor der zweimalige Gesamtsieger Vincenzo Nibali 1:05 Minuten auf den Slowenen, der britische Vuelta-Champion Simon Yates büßte gar 3:11 Minuten ein.

Schon beim Auftaktzeitfahren in Bologna hatte Roglic einen deutlichen Vorsprung auf Nibali und Co. herausgefahren. Das Rosa Trikot des Gesamtersten trägt aber auch nach der neunten Etappe weiterhin der Italiener Valerio Conti. Der gebürtige Römer, der am Donnerstag als Mitglied einer Ausreißergruppe viel Zeit herausgefahren hatte, liegt im Gesamtklassement 1:50 Minuten vor Roglic. Zu den Anwärtern auf den Gesamtsieg zählt Conti aber nicht. Nibalis Rückstand auf Roglic beträgt 1:44 Minuten, Yates hat bereits 3:46 Minuten eingebüßt.

„Es war ein schönes Zeitfahren. Ich war auf den ersten Kilometern langsamer unterwegs“, sagte Roglic und fügte hinzu: „Es ist noch ein weiter Weg, viele Kilometer und viele Berge. Da ist es schön, wenn man etwas Vorsprung herausfahren kann.“

Keine Rolle spielte am Sonntag der deutsche Sprinter Pascal Ackermann, der aber zu den großen Gewinnern der ersten Woche gehörte. So hat der deutsche Meister bei seinem Giro-Debüt bereits zwei Etappen gewonnen und zwei dritte Plätze belegt. Entsprechend führt Ackermann auch die Punktewertung an, die noch nie ein deutscher Radprofi gewinnen konnte.

Im Kampf gegen die Uhr war Roglic mal wieder eine Klasse für sich. Der 29-Jährige hatte nach der zweiten Zwischenzeit noch einen Rückstand von 51 Sekunden auf Campenaerts, der noch bei trockenen Bedingungen auf die Strecke gegangen war. Doch beim Anstieg nach San Marino hinauf machte der Kapitän des niederländischen Teams Jumbo-Visma Sekunde für Sekunde wett. Für Roglic, der erst seine vierte große Rundfahrt fährt, war es bereits der zehnte Saisonsieg.

Seine Rivalen müssen nun auf die Berge hoffen. Die ersten schweren Etappen im Hochgebirge warten am nächsten Freitag und Samstag. Nach dem ersten Ruhetag am Montag wird die Italien-Rundfahrt am Dienstag mit der zehnten Etappe über 145 Kilometer von Ravenna nach Modena fortgesetzt. Dann ist wieder mit einem Massensprint zu rechnen. Die Rundfahrt endet am 2. Juni in Verona.

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Erstellt:
19. Mai 2019, 17:53 Uhr

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