Rummenigge: Champions League zurück ins Free-TV

Bayern-Boss denkt bei der Forderung an die Fans, aber auch an die Sponsoren

München /DPA - Die meisten Fußballfans werden die Forderung von Karl-Heinz Rummenigge gerne hören. Der Bayern-Boss setzt sich für eine Rückkehr der Champions League ins Free-TV ein. Das hört sich prima an. Einerseits. Andererseits funktioniert es natürlich nur, wenn die Fußballvereine dafür auf viele Millionen Euro verzichten – vor allem der FC Bayern, der größte deutsche Profiteur der noch bis 2020 gültigen Pay-TV-Verträge. Rummenigge sagt dennoch, man müsse beim Europäischen Fußball-Verband (Uefa) alles in die Waagschale legen, damit in Deutschland künftig wieder mindestens ein Livespiel im Free-TV zu sehen sei: „Dies ist im Interesse der Fans, und das müssen wir stärker berücksichtigen.“

Bis zur vergangenen Saison durfte das ZDF mittwochs eine Partie übertragen. Doch der Pay-TV-Sender Sky und der ebenfalls kostenpflichtige Internetanbieter DAZN setzten sich im Bieterwettbewerb durch. Davon profitiert am meisten der FC Bayern München, denn als Meister bekommt der Club den größten Teil aus dem sogenannten Marktpool. Verteilt werden dabei rund 292 Millionen Euro an alle Teilnehmer. In der vergangenen Saison kassierte der FC Bayern von der Uefa 70,494 Millionen Euro. Weit dahinter lagen die früher ausgeschiedenen RB Leipzig (34,519 Millionen Euro) und Borussia Dortmund (27,339 Millionen).

Rummenigge hat allerdings ein Problem entdeckt – die Sponsoring-Verträge. „Die werden aber bei einem Zuschauerrückgang von 84 Prozent in Deutschland nicht mehr ausreichend bedient“, sagt der Bayern-Boss. 13,09 Millionen TV-Zuschauer wie beim Bayern-Spiel gegen Real Madrid am 1. Mai im ZDF lassen sich im Pay-Bereich nicht erzielen. Rummenigge fordert daher: „Der Mix aus Pay- und Free-TV muss stimmen, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Champions League mittelfristig selbst einen Schaden beim Sponsoring zufügt.“

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Erstellt:
14. Februar 2019, 03:04 Uhr

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