Runde um Runde die Marktstraße hoch

Backnang ist am Samstag erneut die zweite Station des Drei-Etappen-Rennens um den Rems-Murr-Pokal

Die Tour de France ist vorbei, der Rems-Murr-Pokal kommt. Am Samstag sogar nach Backnang. Ab 15 Uhr flitzen die Radsportler durch die Innenstadt, wobei der Startschuss für die sogenannte Elite am Rathaus erst um 16.30 Uhr fällt. Das Rennen in der Murr-Metropole ist Bestandteil eines Drei-Etappen-Rennens, das am Freitag in Schorndorf beginnt und am Sonntag in Fellbach endet.

Das Kopfsteinpflaster und der Anstieg der Marktstraße stellen für die Radsportler übermorgen wieder eine echte Herausforderung dar. Foto: A. Becher

© Sportfotografie Alexander Becher

Das Kopfsteinpflaster und der Anstieg der Marktstraße stellen für die Radsportler übermorgen wieder eine echte Herausforderung dar. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Seit zehn Jahren veranstaltet der Backnanger Marc Sanwald mit der Radsportabteilung des TSV Schmiden den Rems-Murr-Pokal. Drei Tage, drei Etappen in drei verschiedenen Städten stehen seitdem auf dem Programm. Und auch diesmal lautet die Reihenfolge wieder: Schorndorf, Backnang, Fellbach. Für die Macher um Marc Sanwald bedeutet das einen Haufen Arbeit. Denn: „Wir stellen das mit etwa 30 ehrenamtlichen Helfern auf die Beine. Das Ganze funktioniert ohne professionellen Dienstleister oder Agenturen, aber dafür mit viel Herzblut und schwäbischem Idealismus.“ Vordenker sind dabei gerade mal eine Handvoll Köpfe, die das Etappenrennen neben ihrer 40-Stunden-Arbeitswoche am Feierabend und an den Wochenenden organisieren sowie koordinieren.

Sportlich läuft im Rems-Murr-Pokal allerdings längst nichts mehr nebenher. Die Qualität im Hauptfeld, in der sogenannten Elite, stimmt. Bestes Beispiel dafür ist der Ravensburger Emanuel Buchmann, der gerade eben bei der Tour de France als Gesamtvierter für Furore sorgte. Er raste ebenso schon durch die Städte an Rems und Murr wie Pascal Ackermann, der unter anderem beim Giro d’Italia in diesem Jahr zwei Etappen und als erster Deutscher die Punktewertung des Giro gewann, oder wie Julian Kern (U-23-Europameister 2011, Straße), wie Simon Stiebjahn (U-23-Europameister im Mountainbike-Marathon 2012) und wie der Schwabe Jannik Steimle (Team Vorarlberg Santic), der momentan als einer der schnellsten U-23-Fahrer im deutschsprachigen Raum gilt.

Wer in der Gesamtwertung des Drei-Etappen-Rennens am Ende vorne liegen will, der muss allerdings AllrounderFähigkeiten mitbringen. Denn in allen drei Städten warten auf die über 50 Elite- und gut 70 Jedermannfahrer unterschiedliche Herausforderungen. Zum Auftakt morgen in der Schorndorfer Altstadt sind ab 18 Uhr Sprinter- und Ausdauerqualitäten gefragt, stehen doch erst ein sogenanntes Shortrace und danach ein Nachtrennen auf einem 700 Meter langen Rundkurs auf dem Plan.

Tags drauf geht es in Backnang ab 15 Uhr „Runde für Runde übers Kopfsteinpflaster der schier endlosen Rampe der Marktstraße“, wie die Organisatoren den 1,5 Kilometer langen Rundkurs in der Innenstadt beschreiben und noch ein wenig arg dramatisch anfügen: „Hier wird der Klassiker Paris-Roubaix real, es ist einfach pure Selbstüberwindung“.

Wiederum purer Fakt ist, dass beim Rems-Murr-Pokal im Normalfall vor der Schlussetappe am Sonntag noch alles offen ist. Denn der extrem bergige Kurs durch die Fellbacher Weinberge sorgt jedesmal dafür, dass die Platzierungen im Gesamtklassement noch durcheinandergewirbelt werden. Das auch weil erneut bei der Veranstaltung für die Elite gleich zwei Rennen anstehen. Erst geht es beim Parallelsprint um wichtige Punkte fürs Sprinttrikot, dann kommt beim Rundstreckenrennen die Zeit für Bergflöhe und Kraxler. Der 469 Meter hohe Kappelberg muss von den Elitefahrern 25-mal erklommen werden. Zudem finden in Fellbach ab 11.30 Uhr Jedermann- und Kinderrennen sowie der zweite Klapprad-Cup statt.

Weitere Informationen zum Rems-Murr-Pokal gibt es im Internet unter www.rems-murr-pokal.de.

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Erstellt:
1. August 2019, 06:00 Uhr

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