Schwache Hoffenheimer verpassen Achtelfinale

dpa Sinsheim. Die Europa League sollte die Kür für die in der Liga schwächelnden Hoffenheimer sein. Doch gegen Molde FK blamiert sich der favorisierte Bundesligist.

Moldes Eirik Andersen (2.v.l) erzielt das Tor zum 1:0 gegen 1899 Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach/dpa Pool/dpa

Moldes Eirik Andersen (2.v.l) erzielt das Tor zum 1:0 gegen 1899 Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach/dpa Pool/dpa

Die TSG 1899 Hoffenheim hat in der Europa League einen der bittersten Momente ihrer Vereinsgeschichte erlebt. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß vergeigte in der Fußball-Europa League auch das Rückspiel gegen Molde FK.

Mit dem 0:2 (0:1) verpasste Hofenheim den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale eines internationalen Wettbewerbs. Die Spieler des Bundesligisten reagierten beinahe fassungslos auf das Aus. „Nach den beiden Spielen ist es Wahnsinn, dass du nicht weiter bist“, sagte Torwart Oliver Baumann völlig frustriert. „Die zweite Halbzeit war zu wenig, von daher war es am Ende auch verdient. Irgendwie sollte es nicht sein.“

Der Außenseiter aus Norwegen konnte seinen Erfolg im leeren Sinsheimer Stadion kaum verstehen. Eirik Andersen erschreckte die Gastgeber mit dem 1:0 in der 20. Minute und setzte in der Nachspiel mit dem 2:0 den Schlusspunkt. Dortmunds norwegischer Stürmer-Star Erling Haaland gratulierte gleich nach dem Abpfiff seinem früheren Team via Twitter.

Die Hoffenheimer hatten zuvor zahlreiche Chancen wie schon beim 3:3 im Hinspiel im spanischen Villarreal vor einer Woche nicht genutzt. So erlebten die Kraichgauer nach einer ungeschlagenen Vorrunde die erste Europacup-Niederlage in dieser Saison - und das Aus.

„Wir sind natürlich tief enttäuscht, es fühlt sich sehr, sehr bitter an“, sagte Trainer Hoeneß. „Ich möchte der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es war das vierte Siel innerhalb kürzester Zeit ohne große Rotationsmöglichkeiten.“

Der Club hatte unter ihm erstmals international überwintert. Mit Trainer Julian Nagelsmann war die TSG einst in der Europa League und in der Champions League jeweils nach der Vorrunde ausgeschieden.

Hoeneß setzte wie zuletzt beim 4:0 gegen Werder Bremen auf Florian Grillitsch als Abwehrchef und auf das zuletzt bewährte Trio Ihlas Bebou, Munas Dabbur und Christoph Baumgartner im Angriff. Der kroatische Torjäger Andrej Kramaric saß nach überstandener Sprunggelenkverletzung wie am Wochenende zunächst auf der Bank.

Die Hoffenheimer begannen dominant und kamen zu Chancen. Doch Andersen mit einem Aufsetzer ins lange Ecke düpierte dann Torwart Baumann. Ballverteiler Sebastian Rudy sowie die Flügelspieler Marco John und Pavel Kaderabek fanden anschließend nicht mehr viele Lücken in der Abwehr der Norweger.

Fast hätte sich die TSG bei einem Konter dann das 0:2 eingefangen: Grillitsch rettete im letzten Moment gegen Marcus Pedersen, der auf Baumann zustürmte. Mit der Einwechslung von Kramaric in der 57. Minute wuchs die Zuversicht der TSG, doch noch die Wende zu schaffen. Doch auch der Vize-Weltmeister konnte seinem Team nicht mehr groß helfen. Seinen Schuss in der 84. Minute parierte Moldes starker Keeper Andreas Linde.

© dpa-infocom, dpa:210225-99-596506/4

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Erstellt:
25. Februar 2021, 20:51 Uhr

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