SG Sonnenhof Großaspach kann den Aufstieg wieder aus eigener Kraft schaffen

Die eigenen Hausaufgaben machen und auf Patzer der Konkurrenz lauern – diese Devise ist für den Fußball-Oberligisten zumindest zum Teil aufgegangen. Nach dem 2:0 gegen Gmünd und der Göppinger Niederlage in Mutschelbach ist die SG wieder Zweiter.

Michael Kleinschrodt (links) überwindet den Gmünder Keeper Yannick Ellermann zum entscheidenden 2:0. Foto: Alexander Becher

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Michael Kleinschrodt (links) überwindet den Gmünder Keeper Yannick Ellermann zum entscheidenden 2:0. Foto: Alexander Becher

Von Lars Laucke

Fußball-Oberligist SG Sonnenhof Großaspach hat zumindest das Erreichen der Aufstiegsrelegation wieder selbst in der Hand. Während die Fautenhau-Kicker beim 2:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Normannia Gmünd ihre Hausaufgaben machten, patzte der bisherige Tabellenzweite 1. Göppinger SV beim ATSV Mutschelbach. Durch die 0:2-Niederlage der Göppinger zog die SG vorbei und hat vor dem letzten Spieltag einen Punkt Vorsprung. Mit einem Sieg beim sportlich bereits abgestiegenen FC Holzhausen wäre die Relegation gesichert. Und sogar der direkte Aufstieg ist noch möglich. Zwar gewann Spitzenreiter FC 08 Villingen beim SV Oberachern mit 2:0 und rangiert nach wie vor zwei Punkte vor den Aspachern. Gewinnen die Villinger jedoch zum Saisonende nicht gegen den Tabellenvierten Pforzheim, kann die SG mit einem Sieg in Holzhausen noch Meister werden.

Für Sonnenhof-Coach Pascal Reinhardt war das direkt nach dem Schlusspfiff alles noch Zukunftsmusik: „Ich bin erst einmal froh, dass wir heute gewonnen haben. Und heute Abend schaue ich mir ganz in Ruhe an, wie die Konstellation genau aussieht. Jetzt haben wir erst einmal nächsten Samstag ein Bonusspiel vor uns mit dem Pokalfinale zu Hause gegen Aalen, in dem wir sicherlich Außenseiter sind.“

Offensivfeuerwerk in der ersten Halbzeit

Von Ruhe war zuvor auf dem Spielfeld vor allem in der ersten Halbzeit wenig zu sehen. Vielmehr brannte die SG ein wahres Offensivfeuerwerk ab und spielte die Gmünder förmlich an die Wand. Fast schon im Minutentakt erarbeiteten sich die Hausherren Chancen. Bereits in der ersten Minute zirkelte Konrad Riehle den ersten Torschuss knapp vorbei. Einen Kopfball von Arbnor Nuraj parierte der starke Gästekeeper Yannick Ellermann (11.), zwei weitere Großchancen ließ wiederum Konrad Riehle liegen (14. und 18.). Die einzige echte Schrecksekunde für die Aspacher gab es kurz darauf, als ein Pass von SG-Schlussmann Maximilian Reule beim Gegner landete. Doch Reule bügelte seinen Patzer mit einer Glanzparade wieder aus (20.).

Danach ging es bis zum Pausenpfiff wieder nur noch in eine Richtung. Einzig ein Tor wollte der Mannschaft von Pascal Reinhardt nicht gelingen. „Das ist natürlich brutal für den Trainer. Wir haben wirklich Chancenwucher betrieben, einen extrem hohen Aufwand betrieben. Es hat ein wenig die Überzeugung gefehlt, der letzte Pass war nicht gut oder wir haben die falsche Entscheidung getroffen. Aber die Jungs sind wie schon in der gesamten Trainingswoche sehr fokussiert geblieben“, lobte der Trainer sein Team. Und fünf Minuten nach dem Wechsel war es dann so weit: Nach einem Foul an Konrad Riehle gab es Elfmeter, den Kapitän Volkan Celiktas souverän verwandelte. „Die Erleichterung bei allen war riesig“, so der zu diesem Zeitpunkt noch auf der Bank sitzende Michael Kleinschrodt. „Der Captain hat das Ding wieder eiskalt reingemacht. Das war eine riesen Drucksituation. Wie oft der so etwas in dieser Saison schon gemeistert hat – Respekt!“

Kleinschrodt selbst sorgte dann fünf Minuten nach seiner Einwechslung für die Entscheidung. Anthony Mbem-Som Nyamsi ließ einen Einwurf clever durch, Kleinschrodt enteilte seinem Gegenspieler und überwand Yannick Ellermann zum 2:0. „Ich hatte einen kleinen Vorsprung und bin einfach durchgestartet. Ich weiß nicht, ob Anthony das genau so geplant hatte, aber ich hatte es“, erklärte der Torschütze mit einem breiten Lächelnund war froh, dass sich sein Team trotz der langen Anlaufzeit bis zur Führung am Ende durchgesetzt hatte. „Es gibt ja so Spiele, in denen man hadert oder gar verzweifelt. Aber das war bei uns nicht so. Wir sind voll motiviert aus der Kabine gegangen und waren überzeugt, dass wir das Spiel noch ziehen.“

Auch die Abwehrleistung ist sehr gut

Spätestens nach dem 2:0 ließ der Offensivdruck der Aspacher etwas nach, „nicht zuletzt auch aufgrund des Kräfteverschleißes in der ersten Hälfte. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass noch etwas anbrennen könnte“, so Pascal Reinhardt. Das lag zu einem großen Teil nicht nur an der guten Offensivleistung, sondern auch an einer sehr stabilen Defensive, die Gmünds Sturmspitze Alexander Aschauer nahezu vollständig im Griff hatte. Der Ex-Aspacher gewann gegen die Innenverteidiger Bastian Frölich und Arbnor Nuraj kaum einen Zweikampf. „Da waren wir sehr gut drauf eingestellt, das haben die Jungs super gemacht“, lobte Reinhardt. Die Belohnung könnte am 1. Juni folgen, sollte die SG Sonnenhof Großaspach mit einem Sieg bei Pascal Reinhardts Ex-Club Holzhausen die Relegation oder gar den direkten Aufstieg perfekt machen.

2:0 (0:0) SG Sonnenhof Großaspach Reule – Mohr (34. Landwehr), Nuraj, Frölich, Rahn – Tasdelen (68. Kleinschrodt), Celiktas (77. Wöhrle), Mistl, Riehle – Mbem-Som Nyamsi (83. Salz), Stoppel (86. Engel). 1. FC Normannia Gmünd Ellermann – Luca Molinari, Rössler, Körner (81. Kurz), Avigliano – Grupp (63. Caliskan), Gnaase, Nico Molinari (46. Kalafatis), Kianpour, Selitaj (51. Filipovic) – Aschauer (83. Scheible). Tore 1:0 Celiktas (Foulelfmeter 51.), 2:0 Kleinschrodt (73.). – Schiedsrichter Öttl (Mosbach). – Zuschauer 315.

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Erstellt:
18. Mai 2024, 23:02 Uhr

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